THEMA:

Vielleicht hätte ich präziser "in so gut wie keinem Produktionsbetrieb" schreiben sollen. Gerne gesehen ist das "äußerst selten".

Du bist ein richtiger Hobbydetektiv! 

Woher kommt die Erwartung, dass es ein journalistischer Beitrag sei?

Ich fand's trotzdem interessant und lese ja auch hier, welche Probleme es trotzdem gibt...

Ich bin kein Hobbydetektiv. Die Erwartung dass es ein journalistischer Beitrag sein könnte hatte ich ganz sicher auch nicht.

Aber die Oberflächlichkeit und Abweichung(en) zur Realität kann ich nicht übersehen oder hören. Der Film ist für mich nur für künftige Erstkäufer geeignet, die erst nach der Auslieferung die Realität kennenlernen und sich dann ggf. lange herumärgern müssen.
Andere Mitglieder wie z.B. RevOut21 hat Abweichung(en) zur "Realität" auch schön erkannt und oben in seinem Beitrag wiedergespiegelt.
Kann ich mich als Kunde erstgenommen fühlen, wenn uns als Besitzer eines Pössl trotz zweistufigen Qualitätsmanagement im Werbefilm letztlich suggeriert wird "nur" ein Restrisiko bekommen zu haben?
Oder sind die Betroffenen einfach nur zu pingelig und haben überbordene Anprüche bei Mängel bei einem Fahrzeug für 60K-80K.
Also wenn schon Werbefilm, dann hätte man sich mit der "Zuschaustellung" der Qualität (Beispiel von RevOut21) schon mehr Mühe geben müssen.
Wie läuft es denn ab, wenn keine Kamera dabei ist und dokumentiert?
Mir ist bewusst, dass was später beim Händler verbimmelt wird Pössl nicht angekreidet werden kann.
 

Die zweistufige Qualitätskontrolle ist ja erst vor kurzem ausgebaut worden. Und wie es in dem Film erwähnt wird, aus dem Grund, dass ein Platz nicht ausgereicht hat. Die Fehler, mit denen wir konfrontiert waren, sind unter anderem aus diesem Grund entstanden bzw. übersehen worden. Hoffentlich werden zukünftigen Modelle qualitativ besser sein.

 

Du hast Recht. Das ist neu. Vorher war es ein einstufiges Qualitätsmanagement.
Hoffen wir, dass das die ausgelieferte Qualität dadurch wieder deutlich bzw. spürbar besser wird.

Da der Aufhänger "Qualität" sein soll, mal eine Bemerkung aus der Praxis:
Ich habe mal einige Zeit in einer kleinen unbedeutenden norddeutschen Automobilfabrik gearbeitet.
Wenn man mal wieder an den Hallen der Fertigmontage vorbei kam, hat man ab und zu einen kurzen Abstecher gemacht und sich die aktuellen Modelle/Farben/Ausstattungen angesehen.

Das dortige Personal und speziell die Führungskräfte waren darauf getrimmt, das keine metallischen Gegenstände am Körper zu sehen waren. Ringe, Armbanduhren, Reißverschlüsse und Gürtelschnallen waren ein völliges "no go"
Entweder ablegen oder abdecken (Wer unbedingt bei der Arbeit seinen Ehering tragen wollte, musste selbst den mit einer Silikonhülle abdecken)
Für Gürtelschnallen gab es ähnliches Abdeckmaterial, bei der gestellten Arbeitskleidung gab es eh keine offen sichtbare Reisverschüsse.
Darauf wurden auch die Besucher aufmerksam gemacht, die den Fahrzeugen näher kamen.

Dies alles unter dem Aspekt der Qualität und Vermeidung von Beanstandungen - das bereits in den 80er Jahren.

Irgendwie vermisse ich dieses Bewustsein in den Produktions Videos - aber dieser ist nicht der erste, bei dem das auffällt.
Dann hat halt der Kunde an seinem 70.000€ Fahrzeug gleich ein paar Kratzer - scheinbar egal.

HPeter schrieb:

Schon mal gezählt wie viele Arbeitskräfte in der großen Halle zu sehen sind? Ich hab den Eindruck dass in dem Video die Produktion steht (zB am Wochenende) und der Produktionsleiter schöne
​​​​​​Geschichten vom sorgfältigen Ausbau erzählt. 

PS war nicht mal die Rede dass bei Pössl alle Blechausschnitte mit einem Laser Roboter gemacht werden. Habe ich die Sequenz übersehen? 

Mit dem Laser Roboter habe ich aus einem früheren Video auch noch im Kopf.

Apropos Qualität...welche Kastenwagen-Ausbauer sind qualitativ höherwertiger als Pössl?

Clever

Die Roboter arbeiten in dem neueren Werk in Dachwig.

Zur Qualität hatte ich 2022 folgende Aussage von einem Pössl-MA bekommen (Zitat Auszug):
"Das lässt sich hier nicht mit der Automobilindustrie vergleichen...
...es wird bei den Fahrzeugen nicht einzeln dokumentiert, welches Bauteil mit welcher Seriennummer im Aufbau verwendet wurde. Aus diesem Grund müssen wir immer im jeweiligen Fahrzeug nachsehen, was dort verbaut ist..."

In anderen Branchen ein No-Go - bie WoMos (nicht nur Pössl) war es so Standard (2022)...
Mir wurde letztlich in Vielbrunn hervorragend mit dem bestehenden Problem an unserem Summit 600+ geholfen und einen kleinen Einblick in die Fertigung gabs dazu.

Es hat sich viel verbessert - dennoch ist es keine derart regulierte Branche, wie es anderswo der Fall ist. 
Also - seid gnädig mit Eurem Hersteller, sie lernen nach und nach dazu und wir hätten weniger zu basteln, wenn alles perfekt und unzugänglich verbaut wäre 🙃