THEMA:

Hallo zusammen,

unsere Agathe ist nun 14 Monate alt, wird regelmäßig händisch gewaschen und versiegelt - dennoch zeigt das unlackierte GFK-Aufstelldach bereits großflächig matte, raue Flecken. Erfahrungsgemäß sind das sogenannte "Auskreidungen", sprich die obersten 0,x mm Gelcoat wurden von den bösen UV-Strahlen zerstört und jetzt sind nur noch die Pigmente übrig. So weit, so normal.

Problem: Ich kenne das sonst nur bei Fahrzeugen, die wirklich deutlich älter sind - nach 14 Monaten erscheint mir das viel zu früh. Da müsste man ja jedes Jahr schleifpolieren, weiß nicht wie lange der Gelcoat das mitmacht.

Frage: Wie sind eure Erfahrungen damit?

a6a7e932579975f0d3d4b71e664d3c6e schrieb:

Nachtaktiver schrieb:

wird regelmäßig händisch gewaschen und versiegelt

GFK mag das überhaupt nicht

Danke. Warum?

Du musst Bootspolitur nehmen, die ist Silikonfrei!

Es gibt eine ganz „coole“ Beschichtung für die GFK-Oberfläche:
Schau mal im Netz:

www.cooldry.eu/de/fahrzeuge/reisemobile-und-wohnwagen.html

Gruss
Jürgen

Bei meinem Vario war nach 5 Jahren noch alles in Ordnung, wurde aber auch nur einmal richtig aufbereitet zwischendrin. Gewaschen schon öfters, hauptsächlich die Nase, mit den "normalen" Mitteln, da habe ich nichts Besonderes verwendet. Das Gelcoat selbst ist faserfrei, da ist kein Glas drin. Im Gegensatz zu meiner Kabine, die kein Gelcoat enhält und lackiert werden muß, ist die weiße Gelcoat-Oberfläche als GFK-Schutz (Wetter, UV) schon geeignet.
Aber richtig, Bootsbauer / Boot-Foren befragen, wie man da weitermachen kann. Oder mal einen Versuch wagen, das zu reklamieren, wird der Händler aber vielleicht auf falsche Behandlung schieben. Wie Du schon sagtest, sowas tritt eher nach etlichen Jahren auf.

Okay, danke für die Antworten. Gewaschen wurde so alle 3 Monate mit einem ph-neutralen Autoshampoo, danach wurde ein wachshaltiger Detailer aufgetragen. Sollte jetzt eigentlich keine fiese Chemiebombe sein, aber wer weiß. Ich reklamier dann mal und schau mich zeitgleich bei den Bootsmenschen um.

Wie es bei den Austelldächern genau ist weiß ich nicht. Bei Booten ist die Gelcoatschicht, im Gegensatz zu Lacken, eher als dick zu bezeichnen.
Von einem Auskreiden redet man erst wenn man beim drüber streifen weiße (oder farbige Finger) bekommt. Ansonsten sind es eher matte Stellen, welche poliert und versiegelt gehören. Wenn das nicht mehr hilft gibt es noch Restorer und Refresher. Einfach mal googlen.
Nach 14 Monaten darf so etwas eigentlich nicht passieren. Unser Boot ist von 1987 und hat immer noch einen intakten Gelcoat obwohl es schon so einiges an UV Strahlen mitbekommen hat.
Alte GfK Boote werden aber auch gern mal überlackiert, was bei Gelcoat möglich ist.

Danke für die hilfreiche Einschätzung. Ich weiß viel über Lack, von Gelcoat habe ich keine Ahnung - hilft mir weiter. Händler mag bei Dethleffs reklamieren - morgen ist der Wagen wegen anderer Sachen allerdings eh da, dann schreibe ich das mit auf den Zettel. Parallel dazu hab ich mir mal Bootspolitur nebst Versiegelung von Menzerna geordert, deren Produkte nutze ich auch für den Autolack und bin damit sehr zufrieden. Beides übrigens immer silikonfrei, keine Ahnung worin jetzt der Unterschied zwischen ner Polymerversiegelung für Lack und für Gelcoat liegt...

Anbei noch ein Bild von der Misere. Ist noch nicht dramatisch aber nach 14 Monaten halt ein wenig früh und ich würde dem Ganzen gerne Einhalt gebieten, solange es noch nicht staubt .

So liebe Freunde des gpflegten Wohn-KFZs. Unser Aufstelldach samt Fahrgestell war heute bei Dethleffs zur Jahresinspektion. Bei der Gelegenheit habe ich das matte, fleckige Dach mal mit auf die Liste gesetzt. Ergebnis: Ist normal, muss man polieren, steht sogar so in der Anleitung. Hab dann genervt den Bootsbauer meines Vertrauens angerufen, der meinte auch, dass das normal sei, aber eben nicht nach 14 Monaten. Mögliche Erklärung: Das Dach lag schon länger irgendwo rum, dann stand das Auto mit Dach drauf irgendwo rum und dann kamen irgendwann wir. Das würde auch erklären, warum der Spoiler nix hatte, das Dach hingegen teils schon ziemlich fertig war. Dazu hat er mir erzählt, dass man Gelcoat waschen darf, so oft man möchte und sich da gar nix aufstellt, da im Gelcoat keine Fasern enthalten sind. Bei der von mir verwendeten Sprühversiegelung hatte er ebenfalls keine Bedenken.

Bringt nur alles nix, davon wird das Dach ja nicht wieder schön. Ergo Bootspolitur und Versiegelung besorgt und den Frust am Dach ausgelassen, solange die Karre noch sauber ist. Bedenken wegen des Gelcoats sind dabei lt. "meines" Bootsbauers unangebracht, der ist auf jeden Fall wesentlich dicker als ein Klarlack, man spricht von 0,3-0,8mm. Wenn man poliertechnisch mit der Rotationsmaschine und nem groben Fell alles gibt, nimmt man ca. 0,005mm ab, das sollte also ne Weile gut gehen .

Wie Otto Normal ohne Poliermaschine und Polierkenntnisse es hin bekommen soll, so ein Dach zufriedenstellend zu pflegen, ist mir allerdings schleierhaft. Bemerkenswert war, dass der Abtrag quasi sofort das Polierpad zuschmierte und dann gar nix mehr polierte - genau wie bei nem alten, völlig ausgekreideten Einschichtlack. Also doch das Fell auf den Exzemter gespannt und für jeden Abschnitt ein neues genommen. Es waren überall so 2-3 Durchgänge nötig, bis es wieder zufriedenstellend glänzte, bemerkenswert dabei ist das Finish der anfangs doch recht groben Politur, wenn man diese lang genug gefahren hat. Eigentlich war geplant, noch mit ner Finishpolitur hinterher zu gehen, auf dem weißen Gelcoat erschien mir dies jedoch unnötig. Vermutlich kommen dann morgen bei Sonnenschein tausend Hologramme raus . Am Ende noch versiegelt, ich hoffe das hält jetzt mal ein Weilchen. War runde 3 Stunden dran, wenn ihr das macht, bitte nicht vergessen die Gummileiste abzukleben, die ist sonst anschließend weiß. Anbei mal was zum Gucken, wer es nachmachen mag und Fragen hat, gerne melden.

Links Wolken, rechts nicht



Halbe Miete



Spaß mit Malerband



Fertig poliert und versiegelt. Da kann der Busch sich wieder spiegeln...

Vielleicht kann auch ich noch meine Erfahrung einbringen. Gelcoat ist im Grunde eine mit Farbpigmenten durchsetzte Polyesterharz masse. Diese wird nachdem,die Negativform mit einem Trennmittel eingestrichen worden ist,
als erstes in die Form gespritzt. Danach kommen die Gasfasern, Schaumkern unsw. Diese ist je nach Dicke und Verarbeitung mehr oder weniger Porös. So lange diese nach der Fertigstellung des Bauteils sauber aus der Form entnommen werden kann, ist alles recht sicher. Das Problem an dieser Oberfläche ist aber, dass diese sobald sie Mechanisch bearbeitet wird sehr porös wird. Daher die vielen Tips,(keine groben und schon gar keine Silikonhaltigen Poliermitel zu verwenden.
Denn wenn Silikon in diese Poren gelangt, ist ein nachträgliches Spritzen fast aussichtslos.
Also sollte bei der Entformung des Dachs, oder bei der Montage ein Schaden entstanden sein, wird vielfach die Unreinheit oder der Schaden herauspoliert.
Womit wir wieder beim Problem der offenen Poren sind....
Also mein Tipp. Lass dir das Dach nicht einfach aufpolieren,sondern bestehe auf eine saubere Autolackierung.
Ich habe zwar meine Zweifel, dass dein Händler bei Pössl viel ausrichten kann. Aber wir hatten nach einem Jahr und unzähligen Mails ein neues Dach bekommen.
Also viel Glück