THEMA:

Hallo zusammen,

wir haben uns einen Camper (2Win S plus) für zwei Wochen ausgeliehen um mal erste Erfahrungen zu sammeln (bisher VW Bulli). Grundsätzlich sind wir von einem Kastenwagen überzeugt, sicher muss man das eine oder andere bei der Ausstattung noch überlegen - da gibt es für und wider. Das ist normal.

Was uns aber erschreckt ist der Zustand / die Probleme mit dem Camper. Das meiste sind Kleinigkeiten; aber wenn man bedenkt, dass das Fahrzeug erst Ende Juli 2023 zugelassen wurde und wir ihn mit 12.500 km übernommen haben (und jetzt 2.500 km gefahren sind) ist das schon alles etwas bedenklich. Da stellt sich uns die Frage: Ist das immer so und was kommt noch so an Kleinigkeiten.

Ein paar Sachen die uns aufgefallen sind:
- Der Kühlschrank ist auch auf der kleinsten Stufe so kalt, dass Sachen teilweise gefrieren (Joghurt...)
- Der Kühlschrank wird im Perfomance Modus (kleinste Stufe) teilweise so laut, dass es selbst am Tag deutlich brummt. Das ist nicht immer so wenn der Kompressor läuft; manchmal ist der Kompressor auch leiser wenn er läuft.
- Die Treppenstufe klemmt leicht und muss immer unterstützt werden
- Der Fahrersitz hat deutliche Gebrauchspuren (nein, es waren keine scharfkantigen Hosen o.ä. drauf...), siehe Bilder
- Das Licht im Fußboden funktioniert nach freiem Ermessen - wir wissen nicht wann es an geht und wann aus?!
- Die Gummis in der Küche beim Gasherd sind teilweise bereits gerissen, der Halter von dem Glasdeckel hat sich gelöst (siehe Bilder).
- Die Plissees sind teilweise bereits geknickt - wird das immer mehr? (siehe Bilder).

Wie bereits geschrieben: Alles für sich gesehen keine großen Problem bzw. alles lösbar (Küche, Kühlschrank, Treppe). Aber es irritiert uns einfach, dass nach so kurzer Zeit (keine 4 Monate) bzw. so wenig KM (unter 15 T) bereits solche Probleme auftreten. Was passiert wenn er mal drei oder vier Jahre alt ist ?!

Wir würden sogar überlegen, diesen dann zu kaufen - sind aber jetzt wieder davon abgekommen.

Wäre schön wenn Ihr mal über Eure Erfahrungen berichtigen würdet.

Danke schon mal vorab!

Bernhard

Plissees knicken nicht von alleine, da muss jemand eben dagegengedrueckt haben, wofür sie nicht ausgelegt sind.
Zum Kühlschrank kann ich nichts sagen, habe einen Absorber und das soll so bleiben.
Bei klemmender Treppenstufe hilft reinigen. Viele machen das mehrmals im Jahr, andere nie, kommt auf den Einsatz an.
Der Bezug vom Fahrersitz ist wahrlich auch bei mir kein Teil von ewiger Beständigkeit.
Das Licht am Fussboden wird durch Kippen geschaltet: aus/automatisch/an. Und ja, man kommt ab und an dran und betaetigt ihn unabsichtlich.
Die Gummis vom Ofen kann man nachkaufen. Unsere sind jetzt 10 Jahre alt und ohne Risse! Und nu?
Die Bilder vom Glasdeckel seh ich nicht.

Generell gilt:
Wenn das ein Mietfahrzeug ist, wundert mich das nicht, denn die Kunden haben oft keine Erfahrung, was verknurkst werden kann, wird auch verknurkst, mangelnde Kenntnis der Materie oftmals durch beherzte Gewalt ersetzt.
Ich weiss das, ich vermiete Zimmer. Das ist auch der Grund, warum ich niemals mein eigenes Wohnmobil vermieten würde. Gerade im Mietbereich glaubt der Kunde an Probleme,ist jedoch oft ein Teil davon.

Einfach mal einWomo von Privat ansehen, die sind entweder meist recht gut erhalten oder aber verbastelt. Dann sollte man sich umorientieren.

Hallo Bernhard,
da es sich bei dem Fahrzeug um einen Leihwagen handelt, könnte es auch evtl. daran liegen, dass mancher "Ausleiher" nicht immer pfleglich mit dem Fahrzeug umgehen wie man es selbst tun würde.
Die Temperatur des Kühlschranks ist bei uns stark von der Außentemperatur abhängig. Am Anfang hatten wir auch das Gefühl, dass er etwas lauter ist, haben uns aber mit der Zeit daran gewöhnt und heute stört es uns nicht mehr. heaDrOOMX hat von den weiteren Fragen schon einige beantwortet.
Wenn man die unterschieldichen Threads im Forum durchliest erfährt man einiges über kleinere oder auch größere Promleme mit dem Ausbau/Fahrzeug.

Hi Bernhard. Wir haben einen 2WinR+ aus 2021, also vom gleichen "Band" gefallen und jetzt rund 40.000km teils auch fiese Wellblechpisten gelaufen. Bei vielen Dingen kommt es tatsächlich drauf an, wie man damit umgeht. Wir hatten vor dem eigenen Pössl immer gemietet - bei Hymer war es vergleichbar, bei einem großen französischen Hersteller deutlich schlechter. Im Einzelnen:

- Der Kühlschrank ist auch auf der kleinsten Stufe so kalt, dass Sachen teilweise gefrieren (Joghurt...)
Das ist bei unserem Kühlschrank nicht so.
- Der Kühlschrank wird im Perfomance Modus (kleinste Stufe) teilweise so laut, dass es selbst am Tag deutlich brummt. Das ist nicht immer so wenn der Kompressor läuft; manchmal ist der Kompressor auch leiser wenn er läuft.
Das auch nicht. Man vernimmt schon, wenn er gerade kühlt, aber es ist tagsüber nie störend, nachts im Nachtmodus auch nicht.
- Die Treppenstufe klemmt leicht und muss immer unterstützt werden
Hatte unsere auch mal. Zerlegen, Führungen reinigen. Mittlerweile blase ich da recht unerschrocken mitm Hochdruckreiniger rechts und links in die Führung der Stufe, läuft dann wieder prima.
- Der Fahrersitz hat deutliche Gebrauchspuren (nein, es waren keine scharfkantigen Hosen o.ä. drauf...), siehe Bilder
Der Sitzbezug ist nach den 40.000km noch völlig okay - dafür haben meine 100kg dem Schaumstoff darunter schon etwas zugesetzt.
- Das Licht im Fußboden funktioniert nach freiem Ermessen - wir wissen nicht wann es an geht und wann aus?!
Da tritt man ab und an dagegen, dann ist entweder Daueran oder Daueraus. Mittelstellung wäre an bei Türe offen.
- Die Gummis in der Küche beim Gasherd sind teilweise bereits gerissen, der Halter von dem Glasdeckel hat sich gelöst (siehe Bilder).
Eingerissene Gummis am Gasherd haben wir durch kleine Kunstoffhülsen ersetzt, funktioniert gut. Halter vom Glasdeckel wurde mal nachgezogen.
- Die Plissees sind teilweise bereits geknickt - wird das immer mehr?
Die Plissees knicken nur, wenn man dagegen stößt. Ist uns auch schon ein paar mal passiert, jedoch sehen die Dinger bisher noch unfallfei aus.

Insgesamt sind wir recht zufrieden mit der Verarbeitung, gemessen am Kaufpreis. Zwei andere schwäbische Hersteller mögen da noch ein wenig besser sein, sind dann aber gleich viel teurer - insgesamt passt das für uns, obwohl das ganze Teil schon die eine oder andere Kleinigkeit hat. Ich seh das eher als Projekt, am Haus legt man ja auch hier und da mal Hand an...

Hi Bernhard

Ich kann dir versichern dass die meisten Punkte so nicht Alltag sind.

Die Sitze sind je nach Bezug schon anfällig. Hilft bei Neukauf gleich auf wertigere Bezüge bzw. Bezüge mit dunkleren Tönen zu achten. Ich habe meinen tollen hellen Sitzen nun einen neuen Bezug gegönnt.

Trittstufe reinigen oder gleich ganz entfernen.

Ansonsten kann ich meinen Vorpostern nur zustimmen. Wer sein Fahrzeug liebt und wohl auch selbst bezahlt hat, wird es pflegen. Dann treten die genannten optischen Mängel erst garnicht auf. Bei Mietfahrzeugen sieht es halt etwas anders aus.

1 Woche in der Vermietung = 1 Jahr eigene Nutzung

(Gefühlt)

Ausser dem "Brummen" vom KS seh ich da nix was nicht "Nutzerverschuldet" defekt/unschön ist ...

Ein Reisemobil ist eine deutlich komplexere Sache, als ein gewöhnlicher PKW, wo die Passagiere nur einfach drinsitzen.
Zu den Anforderungen für den Fahrbetrieb kommen WC/Dusche dazu, die Küche, der Kühlschrank, die Standheizung, diverse Lager- und Stauräume, Dinette, evtl. TV, Solar-Anlage, Markise, etc., etc.

Die Wahrscheinlichkeit, dass da irgendwo mal irgendwas kaputt geht, ist folglich auch höher, als bei einem PKW.
Dies umso mehr in unserer Wohnmobil-Klasse, dem ausgebauten 3.5 t Handwerker-Kastenwagen. Denn diese Reisemobile werden mit einem Fokus auf Gewichtsersparnis gebaut, um möglichst viel Zuladungskapazität zu gewinnen..
Gleichzeitig versuchen die Anbieter den Preis in einem Rahmen zu halten, der das Fahrzeug für die Zielgruppe erschwinglich macht.
Zudem bringt die grosse Nachfrage von ungeduldigen Käufern auch einen gewissen Zeitdruck bei der Produktion mit sich.
Das alles zusammen geht natürlich zu Lasten der Qualität.

Und deshalb ist es fast unvermeidlich, dass mit der Zeit (manchmal sogar schon bei der Auslieferung!) Mängel oder Defekte zu Tage treten.
Eine gut dotierte Werkzeugkiste, sowie Reparatur- bzw. Ersatzmaterial - gepaart mit etwas handwerklichem Verständnis und Geschick - ersparen manchen Gang zur Werkstatt.

Im eigenen Fahrzeug fallen einem beginnende Probleme früher auf und man ist auch eher besorgt um deren Vermeidung, bzw. Reparatur, als bei einem wochenweise gemieteten Wohnmobil.

Deshalb:
Die vom TE erwähnten Mängel können als “innerhalb der Toleranz liegend“ gesehen werden. Sie sind unangenehm, aber wohl behebbar. Der Kühlschrank ist möglicherweise ein Fall für den Fachmann.

Hallo Bernhard,
deine Fragen kommen mir teilweise sehr bekannt vor, machen wir mit unserem Clever Move die gleichen Erfahrungen…

Der Kühlschrank ist auch bei uns auf der kleinsten Stufe zu kalt. Gegen das Brummen habe ich den Kühlschrank ausgebaut und an den Außenseiten mit Filz beklebt. Danach saß er deutlich strammer in der Öffnung im Küchenblock und es war deutlich ruhiger.

Das Licht am Eingang hat unser Hund immer eingeschaltet, gerne Nachts wenn er sich dort abgelegt hat. Lampe ausgebaut und Stecker gezogen, dann ist Ruhe. Braucht man sowieso nicht, weil man an der Schiebetür normalerweise einen Lichtschalter hat.

Gummis am Herd sind bei uns trotz pfleglicher Behandlung bereits nach einer Woche rausgefallen. Einer lässt sich nicht mehr befestigen (…ohne Kleber), weil die Blechhülse offensichtlich nicht korrekt gearbeitet ist.

Die Trittstufe klemmt auch bei uns leicht (…Camper ist jetzt 6 Monate alt).

Nach unserer Wahrnehmung muss man bei einem Camper einen anderen Qualitätsmaßstab anlegen, wie im PKW-Bereich. Was man sich da aber teilweise leistet, ist schon ein starkes Stück. An unserem Camper gab es schon nach vier Wochen die ersten „Auflösungserscheinungen“ und wir haben z.B. an den Hängeschränken alle (!) Klappen nachjustiert. Dabei mussten wir feststellen, dass sehr viele Holzschrauben überdreht waren. Auch die Verarbeitung der Basisfahrzeuge aus Sevel ist „kostenoptimiert“ - an unserem Camper hing z.B. eine Hecktüre so stark durch, dass sie bei Fahrt auf schlechter Straße die Stoßstange berührte.

„Ein Wohnmobil reift beim Kunden“ sieht man als normal an. In der Branche herrschte die letzten fünf Jahre Goldgräber-Stimmung. Die Kunden haben offensichtlich alles geschluckt. Im Moment scheinen die Absatzzahlen in den Keller zu rauschen. Vielleicht hat‘s eine heilende Wirkung in Bezug auf die Qualität. Bei dem Preis der Fahrzeuge wäre das aus meiner Sicht überfällig.

1) Mein Kompressorkühlschrank ist teilweise auch sehr laut.
Dies "schnarrende" Geräusch tritt auf, wenn es im Fahrzeug noch sehr kalt ist. Nach 2 Minuten Betrieb wird das Gerät von allein leiser.
Ein Garantieantrag an Dometic wurde abgelehnt. Daraufhin machte der Händler einen Kostenvoranschlag um den Fall zu untersuchen (nicht lösen), der wirtschaftlich betrachtet, dem Gerätetausch in Eigenregie gleich kam.Daher warte ich schon 2 Jahre, und der Kühlschrank ratter immer noch im Winter 2 Minuten vor sich hin.

2) Gefrorene Lebensmittel habe ich auch in diesem Kompressorkühlschrank.
Interessant, wenn ich alleine unterwexx bin, tritt dies nicht auf; sondern nur wenn wir zu zweit sind.
Ebenfalls darf ich dann regelmässig das Drehrad zurückdrehen. Und aus der Frühstücksbox ragt der Appenzellerkäse oben heraus, genau auf Höhe vom Drehrad vom Kühlschrank. Beim Herausziehen kann der Käse unter dem Drehrad streifen und es gegen den Uhrzeigersinn drehen (kälter).

PS:

der Verdächtige

Bis auf den Kühlschrank denke ich auch, dass es an der Vermietung und der nicht stattgefundenen Pflege liegt. Die Trittstufe fahre ich z.B. bei der Hochdruckwäsche immer aus und spritz die mit ab. Und natürlich muss man mal hier und da ne Schraube nachziehen. Die defekten Gummis kommen vielleicht von aggressiven Reinigungsmitteln. Im Vergleich sieht unser Vario Kids nach 46.000 km und 4 Jahren Nutzung mit 4 Personen (!) noch ziemlich manierlich aus. Bis auf die normalen Gebrauchsspuren.
Es bleibt eben ein Handwerkerauto wo jemand mehr oder weniger liebevoll Löcher reinschneidet und Holzmöbel reinzimmert.