So ganz toll ist der Artikel auch nicht, denn er erweckt den Eindruck, als wäre der Verbrauch von AdBlue zwischen verschiedenen Herstellern direkt vergleichbar und nur vom Fahrstil (und dem Dieselverbrauch abhängig). Und irgendwie schwingt auch der Vorwurf mit, dass offenbar manche das besser können als andere. Das ist wieder das typische Viertel- und Halbwissen, das dann am Ende dazu führt, dass Hersteller blödsinnige Dinge treiben müssen, damit "sie besser werden".
Der Verbrauch an AdBlue hängt direkt mit der Menge an Stickoxiden im Abgas vor dem AdBlue-Reinigungssystem und der zu erreichenden Reduktion ab. Das sind die zwei Stellgrößen, die den AdBlue-Verbrauch direkt beeinflussen. Unter der Annahme, dass die geforderte Reduktion gleich ist, muss also die Stickoxid-Menge im Abgas unterschiedlich sein. Und da gibt es wieder zwei Faktoren (und eben nicht nur einen!) - nämlich den aktuellen Verbrauch und die Art der Verbrennung bzw. die Abgasreinigung vor dem AdBlue-System. Wenn dann der Verbrauch gleich ist, bleibt eben noch die Art der Verbrennung bzw. Abgasreinigung vor dem AdBlue-Ssystem als Unterschiede übrig. Und wie senkt man den Stickoxid-Ausstoß "innermotorisch"? Natürlich mit Abgasrückführung bzw. dem Grad der Abgasrückführung.
Das heißt, vermutlich sind da unterschiedliche Strategien bei den Herstellern am Werk, mit eben etwas höherer oder niedrigerer AGR-Rate. Ich persönlich ziehe die niedrige AGR-Rate mit etwas höherem AdBlue-Verbrauch eindeutig vor, denn Abgasrückführung erzeugt vor allem zu mehr Rußbildung und Verkokung und damit unter Umständen zu ziemlich teuren Problemen für den Besitzer. Wenn also schon ein AdBlue-System verbaut ist, sollte das auch hauptsächlich benutzt werden und nicht wieder hässliche Kompromisse eingegangen werden, nur um vielleicht dann 1 oder 1,5 l AdBlue auf 1000 km einzusparen.