Nach 10.000km, 15 Monaten und gerade aus dem Urlaub in Italien zurückkehrend ist es Zeit eine erste kurze Zwischenbilanz bezüglich der Erfahrungen mit unserem Pössl Roadcruiser B (Basis 2021er Fiat Ducato Maxi 2.3 160PS, Elegance-Ausstattung) zu ziehen.
Gekommen sind wir von einem Pössl 2WIN Plus (Basis 2016er Citroen Jumper Heavy 2.2 150PS, Calvados-Apfel-Ausstattung). Mit diesem Auto waren wir an und für sich sehr zufrieden, jedoch war dies ein Spontankauf und schon bald hatten wir einige Punkte beisammen, die wir uns etwas anders gewünscht hätten. Dazu gehörten in der Hauptsache Längsbetten.
Irgendwann ist deshalb dann die Idee gereift das Auto zu tauschen. Da wir keine Pössl-Jünger sind, waren wir bei der Fahrzeugfindung nach allen Seiten offen. Sogar für einen Teilintegrierten.
Schlussendlich sind wir nach reiflicher Überlegung und aus verschiedenen Gründen dann aber doch wieder sowohl beim Kastenwagen, als auch bei Pössl geblieben. Und so ist es ein Roadcruiser B in Campovolograu geworden. „Einmal mit (fast) alles“. Sowohl bei Basis als auch beim Aufbau.
Lange Rede, kurzer Sinn. Wir lieben das „Ding“.
Die bisher tatsächlich einzigen Mängel sind zwei sich durch die Kunststoff-Verkleidungsteile im Bereich der Dinette und des Bades abzeichnende/durchdrückende Karosseriekanten. Die wurden beim Vorbereiten des Ausbaus offensichtlich seitens des Ausbauers nicht ausreichend vorbereitet und dabei weit genug zurückgeschnitten. An diesen Stellen befinden sich ca. 5x8 Millimeter große, helle Punkte (Kunststoffoberfläche überstreckt). Wir haben die Stellen zwar reklamiert, aber dran machen lassen wollen wir nichts. Die Möbel raus? Nein, davon wird das Auto mit Sicherheit nicht besser.
Ein zweiter optischer Mangel ist das sich in der Rundung vorn oben aus der Führung ziehende Fliegengitter an der Schiebetüre. Mal sehen, ob wir da was machen lassen. Lust darauf habe ich eigentlich keine.
Ansonsten verhält sich unser Fiat mit Wandler-Automatik beispielhaft bei einem Diesel-Verbrauch von 8,6-8,7l/100km. Der Ölverbrauch betrug bisher 0,75l/10.000km. Adblue haben wir bisher 10l nachgefüllt. Eine diesbezügliche Warnmeldung zur Nachbetankung hatten wir bisher nicht.
Klappern vom Aufbau haben wir, soweit meine Einschätzung, nicht oder nur in sehr geringem Maße. Die bisher aufgetretenen Geräusche waren immer reproduzierbar und auf unsere „Einräumkünste“ zurückzuführen.
Unterwegs ist das Auto inzwischen auf Conti Ganzjahresreifen neuester Generation mit Alpin Symbol. Die Serienbereifung Michelin hatten wir ziemlich zeitig ausgetauscht, weil wir auch im Winter bei Schnee und Eis unterwegs sein wollen. Deshalb besitzt das Fahrzeug auch ein Winterpaket.
Die Truma 6E verrichtet ihre Dinge sowohl im Strom- als auch bei Gasbetrieb unaufgeregt, wobei die Hysteresekurve der Warmwasseraufbereitung im Eco-Betrieb verbesserungswürdig ist. Diese Funktion läuft bei uns daher nur auf „Hot“. Ansonsten schätzen wir seitens der aktiven Fahrzeug-Sicherheitssysteme insbesondere die Totwinkelerkennung, die Lichtautomatik und den Regensensor. Auch die Auffahrwarnung hat sich schon gemeldet.
Ausgetauscht wurden die funzeligen Lampen des Serien-Abblendlichts gegen die Nightbreaker-LED von Osram. „Gepimpt“ haben wir den Fahrzeugboden mit Teppich-Auslegeware, da wir Winters wie Sommers gerne ohne Schuhwerk unterwegs sind. Der Thetfort-Toilette haben wir einen Keramikeinsatz spendiert.
Unser 200W Solarpanel versorgt unsere beiden Aufbaubatterien offensichtlich auch ausreichend mit Strom. Bisher ist er uns jedenfalls nicht knapp geworden. Unser glücklicherweise leiser (da hatten wir echt große Sorge nach einem lautlosen Absorber im früheren Auto) Kompressor-Kühlschrank von Thetfort fasziniert uns dabei mit seiner Kühlleistung auch in niedrigster Stufe. Eigentlich könnte er Tag und Nacht sogar im Nachtbetrieb laufen, denn uns kühlt er auch bei höheren Außentemperaturen zu stark. Nerven tut ein bisschen sein Touch-Display. Wenn man nicht aufpasst und sich in diesem Bereich abstützt, schaltet man ihn manchmal unbeabsichtigt aus. Aber das ist jammern auf hohem Niveau und inzwischen passen wir halt einfach besser auf.
Fazit: Wir sind mit unserem RC B (bisher) total zufrieden und würden uns jederzeit wieder für ihn entscheiden. Wollen wir hoffen, dass das so bleibt.
Schöne Grüße
Michael