THEMA:

Der Titel sagts schon. Mit welcher Kreditkarte fährt man besten betr. Umrechnungskurse und Geld abheben im Ausland? Wie handhabt ihr das?

In Europa die Debit. Das ist ja die frühere Maestro-Karte die es in der Schweiz jetzt so nicht mehr gibt (aus Maestro wurde Debit). Wenn du mit der Karte bezahlst, so hast du exakt den Tageskurs ohne Gebühren. Beim Bargeldbezug fallen Gebühren an. In der Regel sind das 5 Franken pro Bezug und und 0.4% des Betrages. Diese Gebühren ist aber von Bank zu Bank unterschiedlich.

Eine Debit-Karte ist auch gut für Online-Banking, Tankstellen, Einkauf usw. zu verwenden. Sie ist eigentlich wie eine Kreditkarte. Hinter unserer Debit ist MasterCard, deren Logo ist auf der Karte drauf.

Wenn du ein Auto mieten möchtest, so stösst die Debit-Karte in der Regel an Grenzen. Ich war im November letzten Jahres in Brasilien und dort ist das so. Der Grund ist folgender: bei einer Debit-Karte kann eine Autovermieterfirma nicht einen Betrag als Depot hinterlegen. Oder ein anderes Beispiel das hoffentlich nie eintrifft: du hast im Ausland einen Notfall mit einem Spitalaufenthalt. Je nach Land will das Spital nicht deine Krankenkassenkarte (ausserhalb von Europa ist das so), sondern erst mal deine Kreditkarte um einen Betrag schon mal zu reservieren. Das geht mit der Debit-Karte nicht, sondern nur mit einer klassischen Kreditkarte (MasterCard, AmericaExpress, VISA).

Obwohl wir eine Kreditkarte mitführen, verwenden wir für die Zahlungen nebst Bargeld nur die Debit-Karte. Hat auch den Vorteil, dass du im Onlinebanking die Buchungen sofort einsehen kannst. Bei einer Kreditkarte kommt ja bekanntlich die Abrechnung erst per ende Monat und die Gebühren sind in der Regel höher.

Hoffe, das hilft dir weiter …

Alles korrekt, nur wo braucht man noch zwingend Bargeld?

Wir waren 6 Wochen in Skandinavien und haben nicht einmal bar bezahlt, alles per Karte.
Dasselbe in Frankreich oder Spanien.
Sicher, wenn ich mir eine Coladose kaufen will oder ein Eis, aber selbst da geht es per Karte.

Wir nehmen zwar immer etwas Handgeld mit, aber bezahlen nur mit der Debitkarte.
Ich habe damit bislang keinen Nachteil entdeckt, sieht man mal von der Förderung der Bargeldabschaffung ab.

Habe noch was vergessen: Die Debitkarte muss gedeckt sein, also genug Guthaben auf dem Konto sein.
Der Name Debit sagt es schon, man kann nur so viel damit bezahlen, wie Guthaben vorhanden ist.
Deshalb vor Reiseantritt kräftig auffüllen und für Notfälle wie oben genannt eine Kreditkarte mitführen.

Das ist natürlich Ansichtssache und sehr individuell. Ich war früher viel ausserhalb von Europa unterwegs. Vielleicht von daher mag ich nach wir vor einen Betrag als Bargeld mitführen. Zudem trag ich zur Bargeld gleich viel Sorge wir zu meinen Ausweisen.

Was mit stört sind die relativ hohen Gebühren an Bargeldbezügen. In Brasilien z.B. kannst du bloss umgerechnet 180 Franken auf's mal beziehen, das waren letzten November 2000 R$. Dazu fallen über 10 Franken Gebühren an (die eine Hälfte meine Bank, die andere Hälfte die bras. Bank) plus ein Prozent des Betrages. Das grenzt mMn an Wucher. Klar, dann zahlte ich halt mit der Debit-Karte, doch das ist auch mal mühsam und kann zu Wartezeiten an Kassen führen. In solchen Ländern sollte man Bargeld mitführen.

In Sandinavien ist Bargeld ja bekanntlich weniger häufig im Umlauf. Da ist die Ausgangslage wieder eine andere.

Doch um die Ursprungsfrage zurückzukommen: aus meiner Sicht in Europa die Debit-Karte …

Sehr gut erklärt von Zoe, genau so ist es und wir handhaben es genau gleich mit der Debi, obwohl ich noch ein Bargeldfreek bin.
Für die Autobahngebühren nehmen wir an den Peagen die Visa oder Mastercard.

Auch für eine Peage ginge die Debit. Wir zahlen nur mit der. Doch jeder macht das halt so wie er es für gut findet …

Die Debit-Karte ist eigentlich wie eine erweiterte Bankarte. Auf der Rückseite stehen ja auch alle Kontoangaben wie IBAN, usw. Das kann auch praktisch sein für Überweisungen.

Der Grund für die Einführung von Debit war, dass die Banken die EC/Maestro mit der Möglichkeit einer Kreditkarte erweitern wollten. Dies vor allem wegen dem vermehrten Online-Einkauf. Also haben die Banken mit den Kreditkartenbetreiber in der Schweiz ein "Päckli" geschnürt und so entstand die Debit.

Im Hintergrund erfreuen sich die Banken und die Kreiditkarteninstitute an höheren Gebühren. Doch die entstehen nicht auf unserer Seite (nochmals: bezahlen im Ausland mit Debit = Tageskurs ohne Gebühren), sondern das bezahlt der Anbieter. Das war auch bei der Einführung von Debit in der Presse ein Thema, ich erinnere mich an einen Kunsthandwerker der für 600 Franken etwas verkaufte und seit Debit plötzlich deutlich mehr an Gebühren abdrücken musste. Ich glaube das waren an die 10% (ohne Gewähr). Indirekt wird ein solcher Preisanstieg natürlich auch an uns übertragen und es heizt die Teuerung an. Doch so ist das nun mal und die Debit ist gesetzt …

Eines ist aber wichtig – und das bekam ich durch Unwissenheit vor 4 Jahren in Marokko zu spüren: heute musst du das Plasikgeld für Länder und Regionen freischalten. Ich war damals in Marokko und wollte Bargeld beziehen. Ging am ersten ATM nicht, ging am zweiten auch nicht und rate wie es bei dritten Automaten war ...

Darauf kontaktierte ich meinen Bankberater. Er schaltete danach die EC/Maestro (vor 4 Jahren gab es die Debit noch nicht) für Marokko frei. Erst dann ging der Bezug an den Automaten. Da ich aber auf jeder Reise genug Bargeld mitführe, konnte ich die Wartezeit bis der Bankberater das gelöst hat, problemlos überbrücken.

Am besten sprichst du mal mit deiner Bank über die Länder die freigeschaltet sind und lässt dir erklären wie du das selber künftig machen kannst. Freigeschaltet sind in der Regel nur die westeuropäischen Länder. Schon Polen, Ungarn oder Tschechien waren bei mir nicht drin. Ich kann das Freischalten von Ländern – und auch wieder das entsprechene deaktivieren – im E-Banking selber erledigen.

Vielen Dank für die Antworten.
Ich bin jetzt noch auf die Schweizer Online Banken Yuh und Neon gestossen. Vorallem Neon mit seiner Debitcard mit den geringen Spesen beim Bezug von Bargeld scheint mir sehr interessant, werde mich wahrscheinlich dafür entscheiden.

Ich weiß nicht, ob du als Schweizer eine deutsche Bank nutzen kannst.
Sonst würde ich dir die DKB anraten, da gibts auch die DKB Debitkarte.
Alles kostenfrei und online zugänglich mit eigener App.

Das Problem bei DKB ist, das ich jedesmal für das Aufladen und das Umwandeln von Franken zu Euro bezahlen muss.

Bist du da sicher?
Normalerweise werden Eingänge in Fremdwährung einfach mit dem Tageskurs gebucht.
Von Sonderkosten habe ich noch nie was gehört...
Die Schweiz gehört doch mit zu den Staaten, die der EU angeschlossen sind.