THEMA:

Aus reiner Neugieriger, die Suche hat nichts ergeben daher meine Frage: was habt ihr für KM auf eurem Pössl, wie ist der Alter eurer Wohnmobile? Pössl gibt es ja seid 1989, überlebt der Aufbau 10 Jahre? 20 Jahre? Es scheinen mir alle von neuen Fahrzeugen zu schreiben. Gibt es Forumsmitglieder mit >200 000 km oder gar >300 000 km? Schreibt Ihr euer Mobil auf 100k km/10 Jahre ab oder geht Ihr von einer längeren/kürzeren Nutzung aus? Ist das Basisfahrzeug oder der Aufbau limitierend für die Nutzung? Ein Citroen Jumper schafft locker 200k km aber wird meist nicht ausschliesslich mit 3.5t bewegt. Dafür scheinen mir Langstrecken weniger verschleissreich zu sein als Handwerker im Nahverkehr.  

Hab selber mal aus Neugier nach Laufleistung beim Jumper gesucht. Dabei kam ich auf ein deutsches Transportunternehmen, deren Flotte ausschliesslich aus Citroën Jumper besteht. Die Fahrzeuge werden dort mit 500'000 "in Rente" geschickt.

Alle Fahrzeuge haben bisher diese Hürde geschafft. Der Firmeninhaber wollte dann mal wissen, ob auch 1 Mio. mit so einem Jumper zu schaffen sei und einem Fahrzeug wurde die Rente aufgeschoben. Dieser Jumper schaffte ohne Probleme 1'000'000 Kilometer!

Unter Berücksichtigung von normalen Wartungsarbeiten, keine überlangen Standzeiten, mehrzeitlich Langstrecken sowie schonende Fahrweise, sollten meiner Meinung nach 500k durchaus möglich sein. Unser Jumper hat aktuell 153k – kein Grund zur Unruhe.

Unser Jumper von 2018 hat jetzt 345.000 km auf der Uhr - den Großteil der Kilometer hatte er allerdings schon drauf als wir ihn vor 3 Jahren gekauft haben. Ist noch der erste Motor und er fährt problemlos (klopf auf Holz 😅)

"Schreibt Ihr euer Mobil auf 100k km/10 Jahre ab oder geht Ihr von einer längeren/kürzeren Nutzung aus?"

Wir haben unser erstes WoMo 01/2022 zugelassen und unser Plan ist es, dieses ca. 20 Jahre zu nutzen und dann zu entsorgen, verkaufen oder den Kindern zu schenken.
Danach werden wir dann kein neues mehr anschaffen, da wir dann ungefähr die 80 erreicht haben.

Insofern ist die hier gestellte Frage nach der Laufleistung auch für uns ein sehr wichtiges und relevantes Thema, obwohl wir bislang nicht über 10-12Tkm im Jahr hinaus gekommen sind.
Aber 10 oder 15 Tkm im Jahr summieren sich halt bei 20 Jahren auch zu 200 bis 300Tkm auf.

Ich gehe davon aus, dass der Ausbau auch auch locker 20 Jahre schafft, und wenn nicht ist im Prinzip alles zu reparieren oder zu tauschen, auch einen Schrank könnte ich zur Not mal nachbauen.

Wir sind allerdings auch nicht die Typen, die nach drei oder vier Jahren immer schon anfangen unruhig zu werden und nach etwas besserem oder neuerem schauen.
Da wir mit unserer Fahrzeugauswahl auch 1.000% unseren Bedarf und das richtige Fahrzeug getroffen haben, werden wir unseren Clever daher "zu Tode" pflegen.

Viele Grüße, Stefan

 

Ich gehe fest davon aus, dass es sich bei der Laufleitung ähnlich verhalten wird, wie bei allem technischen Gerät:
Je neuer das Fahrzeug ist, desto geringer wird die Laufleistung sein.

Und da bereits heute die Mehrzahl der Probleme entweder elektronischer Natur sind, oder aber der Hochzüchtung der Motoren auf geringe Abgaswerte geschuldet ist (Stichwort: AdBlue-Fehler), gehe ich fest davon aus, dass es für aktuelle Modelle in spätestens 15 Jahren keine (bzw. keine bezahlbaren) Ersatzteile mehr gibt.
Als normaler Handwerker bekommt man die heutigen Modelle nur noch mechanisch repariert.

Hallo,

unser ist nun 5 Jahre in Betrieb, seit Mitte 2019. Durch Corona rel. geringe 49000 auf der Uhr.
Wird sich jetzt mit der Rente (hoffentlich) ändern.
Am Aufbau knackt/knarrt es hi und da.............(ja ein Wortspiel)
Stört uns nicht. Die "lausigen" Schraubverbindungen im Holz und Kunststoff kann jeder selbst mal nachziehen.
Sollte mal was am Motor "so richtig" kaputt gehen, sind wir derzeit sogar der Ansicht,
dass dann ein Austauschagregat rein kommt, denn die neuen Teile kann man doch eigentlich nicht (mehr) kaufen.
Meine Meinung als Ing., nur meine Meinung

"Alte" Fahrzeuge:
Hier bei uns im Umkreis und auch unsere Beobachtung auf der Straße/Stellplätzen:
Es gibt etliche "Ducatos" von vor 2006, welche Motoren da drin sind, sieht man leider als Laie von außen nicht.
Bei den "eckigen" wird es dann schon dünner.

Generell war es doch "früher" so, dass die Gebraucht-Womos aus D-Land fast komplett ins europ. Ausland gingen.
Vielleicht ist ein Blick dorthin aussagekräftiger für  Antworten zu den Fragestellungen.


 

Interessantes Thema, jedoch schwer zu beantworten - zuviele Faktoren spielen da mit.

Wahrscheinlich schafft es unsere Lobbymaschinerie wahrscheinlich wieder, das die in D-zugelassenen haltbareren WoMos irgendwann wieder nicht mehr bezahlbar sind und wir dann leider wieder die Gelackmeierten sind. War ja auch z.B. bei den alten VW-Bussen so, die in vielen Nachbarregionen noch unterwegs waren... Über zuviele km auf dem Tacho brauchen wir uns bei den Preissteigerungen inzwischen auch weniger Gedanken machen... muss ja erst mal der TÜV etc. + die Versicherung, Reifen + Ersatzteile samt Werkstattkosten gezahlt werden. Übrigens trau ich den ganzen Updates auch nicht so wirklich, schon praktisch, wenn die Hersteller/Werkstätten die Funktionen so ganz undurchsichtig beeinflussen können... sie wollen alle nur "unser" Bestes ... ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Hoffentlich halten unsere WoMos das alles aus - und wir dann miteinander lange durch.


 

Ich denke die Haltbarkeit des Motors vom Jumper hängt wesentlich vom richtigen Gebrauch und der richtigen Wartung ab.
Ich hatte mal einen Stellplatznachbarn, der Kfz- Schlosser war und einen Clever hatte.
Der wechselt nach eigener Aussage jede 10 Tkm das Motoröl, weil das dem Motor gut tut und den Verschleiß mindert.
Kostet nicht viel, weil er es selber macht.

Auf YT kann man viele Videos über Motoröle sehen, und ausschließlich alle sagen, dass ein früher Ölwechsel immer gut sei.
Auf jeden Fall besser, als den vorgeschriebenen Zyklus auszureizen.
Die langen Wartungsintervalle kommen zumindest teilweise auch aus PR- Gründen, aber auch weil die Öle immer besser wurden.

Trotzdem kann ein früher Ölwechsel nicht schaden, er bringt eigentlich nur Vorteile, wenn man es selber günstig macht.
Ich habe für mich entschieden, den Ölwechsel nach ca. 15Tkm selber durchzuführen, Kosten inkl. Filter und Öl etwa 60-70 EUR.
Wenn ich ihn bei Händler machen ließe, käme ich wohl auf knapp 200 EUR.

Schuri schrieb:

Trotzdem kann ein früher Ölwechsel nicht schaden

Es schadet auch nicht das Öl alle 10km zu wechseln. Die Frage ist doch ob es tatsächlich die Lebensdauer des Motors signifikant erhöht. Solange es nicht zumindest belastbare Indizien gibt dass das Herstellerintervall zu lang gewählt ist (was ja im übrigen gegen das Interesse der Hersteller und Werkstätten wäre) finde ich solche Tips immer etwas bedenklich.
Klar möchste man dem Motor gerne was Gutes tun um ihn lange zu behalten und der Ölwechsel ist praktisch das einzige, was man als Besitzer direkt beinflussen kann in diesem Sinn. Aber desswegen muss es nicht wirklich was bringen. Und bisher ist die Faktenlage für einen frühen Ölwechsel imho sehr bescheiden.

Zur Lebensdauer hatte ich mir auch schon gedanken gemacht, ich ich vermute dass der Aufbau da nicht ganz unentscheidend ist. Vor allem: Wie altmodisch wird die Einrichtung von heute in 20 Jahren wirken? Wenn ich so die ersten Pössel sehe geht das schon in Richtung Nostalgie-fan.

"Zur Lebensdauer hatte ich mir auch schon gedanken gemacht, ich ich vermute dass der Aufbau da nicht ganz unentscheidend ist. Vor allem: Wie altmodisch wird die Einrichtung von heute in 20 Jahren wirken? Wenn ich so die ersten Pössel sehe geht das schon in Richtung Nostalgie-fan."

Als ich vor ein paar Posts meine Sichtweise bezüglich der geplanten Haltedauer (20 Jahre) niederschrieb war insbesondere ein wesentlicher Punkt dafür entscheidend:
Und das ist das Thema E-Wohnmobil.
Denn Stand heute und ohne Gesetzesänderung ist in 10 Jahren Schluss mit Verbrennern. Da unser Fahrzeug dann ca. 13 Jahre alt ist und ich gemäß dem derzeitigen Stand der Technik kein
E-WoMo haben möchte, wäre spätestens 2034 die Entscheidung zu fällen: Nochmal ein neuer Verbrenner oder weiter fahren.
Und 2034 ein neues Verbrenner WoMo kaufen wäre vermutlich auch ein schwer kalkulierbares Risiko (Wiederverkauf, Kostensituation Diesel, KFZ Steuer etc.).

Und daher unser Plan, dann lieber den alten Barockausbau-Kasten zu Tode zu pflegen 😁.

Aber mal sehen, wie es sich mit dem Verbrenner-Aus und den E-WoMos weiter entwickelt, vermutlich wird eh alles anders als gedacht...

Viele Grüße, Stefan