THEMA:

Booster sollten in der 6d temp Einstellung die Leistung nicht runterregeln. (vorrausgesetzt sie haben eine)
Diese spannungsabhängige Leistungsreglung ist eigendlich für die älteren Lichtmaschinen gedacht, wo man davon ausgeht, das wenn die Spannung einbricht, die Lichtmaschine an ihrer Leistungsgrenze angekommen ist und entlastet werden sollte.
Für 6d temp Fahrzeuge ist das kontraproduktiv.

Hannus schrieb:

Booster sollten in der 6d temp Einstellung die Leistung nicht runterregeln. (vorrausgesetzt sie haben eine)
Diese spannungsabhängige Leistungsreglung ist eigendlich für die älteren Lichtmaschinen gedacht, wo man davon ausgeht, das wenn die Spannung einbricht, die Lichtmaschine an ihrer Leistungsgrenze angekommen ist und entlastet werden sollte.
Für 6d temp Fahrzeuge ist das kontraproduktiv.

Ich frage mich, wenn sich bei den alten Lichtmaschinen schon einer um deren Schutz Gedanken gemacht hat, wie schützt man dann die 6d-temp Lichtmaschine? Wenn ich einen 75A Booster nehme und den an einer 60Ah Starterbatterie eines 1,6l Diesels anschließe, dürfte das schon zu Problemen führen, wenn sich die Ladeströme mal addieren…

Warum sollte das zu Problemen führen?
1. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Aufbaubatterie in einem Zustand ist, wo sie tatsächlich satte 75A Ladestrom aufnehmen könnte UND gleichzeitig auch die Starterbatterie viel Strom benötigt.
2. Die großen Booster erhöhen die Ladeleistung eh erst, wenn fahrzeugseitig ein Spannungsniveau erreicht ist, das auf volle Starterbatterie schließen lässt.
3. Wenn tatsächlich die Lichtmaschine an ihre Grenze kommt, bricht die Spannung ein. Der Booster schaltet bei (einstellbarem) niederigen Spannungsniveau auch wieder zurück.

Ich denke, man kann sich ein Problem theoretisch konstruieren.
Praktisch dürfte das eher selten auftreten.
Das ist meine Meinung.

So, jetzt melde ich mich auch noch einmal zu dem Thema, das ich in meiner Not im Urlaub aufgemacht hatte. Ich habe ja versprochen, dass ich nach dem Urlaub die entsprechenden Foren lese und mir dann Gedanken mache. Der DP-04 ist wohl wirklich keine gute Idee, wenn es darum geht die Ladung für die AGM Batterie über eine lange Zeit aufrecht zu erhalten. Die Abschaltschwelle vom DP-07 ist mir mit 10V eindeutig zu niedrig. Wenn das wirklich passieren sollte, dann ist die Starterbatterie auf einem Level, dass der Motor mit Sicherheit nicht mehr anspringt.
Wichting finde ich auch den Hinweis von LLL, dass man den Ladezyklus des Boosters möglichst nicht unterbrechen sollte.
Ich habe in der Zwischenzeit etliche Messungen gemacht, und auch einen ESP-32 basierten Prototypen gebaut, mit dem ich die Spannung protokollieren und das D+ Signal schalten kann. Hier meine Beobachtungen:

1. Je nach Ladezustand der Batterie und eingeschalteten Verbrauchern pendelt die Bordspannung zwischen 11,6 und 15,3 Volt rum
2. Schaltet der Motor für Start/Stop ab und fällt die Spannung unter einen (nicht immer gleichen) Level <11.8V ab, wird der Motor wieder gestartet um mit dem Generator die Bordspannung zu stützen
3. Auch wenn der Motor läuft und der Generator die Bordspannung stützt, kann diese durchaus im Bereich von 12V+ rumdümpeln
4. Im Schubbetrieb bekommt man sicher ca. 15V
5. Mit eingeschaltetem Licht bekommt man ca. 14V

Ich gehe also davon aus, das der einzige wirklich kritische Betriebszustand ein abgewürgter Motor mit aktivem Ladebooster und eingeschalteter Zündung ist.
Auch habe Ich versucht den Zustand "Motor aus" mit z.B. exponentiellen Mittelwerten zu erkennen (Fällt die Spannung stetig über einen gewissen Bereich ab), habe aber in meinen Messungen gesehen, dass es sogar passieren kann, dass die Bordspanung bei ausgeschaltetem Motor steigt, nämlich dann, wenn eine voriger Verbraucher abgeschaltet wird.
Ich werde weiter messen und beobachten und den Algorithmus auf dem Microcontroller anpassen, denke aber, dass es auf eine spannungsbasierte Notabschaltung bei 11.8 V rausläuft und zwar, wenn die Spannung über einen bestimmten Zeitraum (z.B. 60 Sekunden) unterschritten wird, um die Starterbatterie vor zu starker Entladung zu schützen. Zum Einschalten des D+ kann man den Spannungs-Peak beim Starten verwenden, oder aber einfach auch eine überschrittene Spannung für x Sekunden.

Im Anhang ein Datensatz von einer 5-minütigen Testfahrt, die einige der Betriebszustände zeigt. Motor an/aus und Licht an/aus ist im Diagramm protokolliert. Die 15V Anteile sind durch Schubbetrieb entstanden. Jede gute Idee zur Spannungsbasierten D+ Signal Steuerung ist herzlich willkommen

Bei mir ist ein Valeo 9826550280 Generator verbaut, der bis 210 A liefert. Das sollte bei allen Start-Stop Generatoren so sein. Mein Booster zieht einfach immer 15 Sek. nach Zündung 50 A bis der Akku voll ist. Ich darf nur das Starten nicht vergessen, ansonsten saugt er die Starterbatterie leer.

Es gibt in den "französischen" Wohnmobilen einen spannungsgesteuerten Booster von Redarc mit einem LV Modus für 6d temp. Die Einschaltschwelle beträgt hier >12V und die Ausschaltschwelle <11,9V.
Da viele Fahrzeuge so restrektiv eingestellt sind, das nicht mal diese 12V immer erreicht werden, haben schon viele diesen Booster wieder rausgeschmissen.
Eine vernünftige Spannungssteuerung ist für 6d temp einfach nicht machbar. Man sollte nach Möglichkeit hier immer das "Motor läuft" Signal (D+) verwenden.

Gruß Egon

Bei meinem Kawa ist ist es so, dass die Aufbaubatterie über den Ladebooster nur dann mitgeladen wird, wenn am Bedienpanel die Verbindung zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie hergestellt wurde.
Das lässt ohne jegliche Messgeräte bereits akustisch leicht feststellen. Motor im Stand laufen lassen, am Bedienpanel Bordverbraucher ein- bzw. ausschalten.

Hannus schrieb:

Eine vernünftige Spannungssteuerung ist für 6d temp einfach nicht machbar. Man sollte nach Möglichkeit hier immer das "Motor läuft" Signal (D+) verwenden.

Schlaumeier.
Wenn es ein "Motor läuft"-Signal gäbe, würde man es nutzen.
D+ wäre eher ein "LiMa läuft"-Signal, was es aber a) so auch nicht mehr gibt und b) bei einer 6d-xxx LiMa nutzlos wäre.

Und natürlich ist eine Steuerung machbar - der DP07 zeigt doch, wie es gehen kann.
Das ist zwar keine reine Spannungssteuerung, aber darauf kommt es ja nicht an. Das Ergebnis ist gut.

Btw.:
Ab 2022 bin ich Ford Nugget Fahrer (6d-final) und im Nuggetforum kämpft man mit genau den gleichen Fragestellungen wie hier.
Ford als Basisfahrzeug stellt tatsächlich ein "Motor läuft"-Signal zur Verfügung - leider nur keine positive Spannung sondern ein Massesignal, was invertiert werden muss für den Booster.

Das die Bodycomputer die auch das "Motor läuft" Signal ausgeben, hauptsächlich low aktive Ausgänge haben, ist ja nun nichts neues. Ist bei Fiat seit 2007 so, bei Ford wohl noch länger.
Welches Fahrzeug gibt denn das "Motor läuft" Signal nicht aus?
Das man dieses Signal immer noch D+ nennt, ist reine Gewohnheit und dient auch dem allgemeinen Verständnis.

Razer schrieb:

Bei meinem Kawa ist ist es so, dass die Aufbaubatterie über den Ladebooster nur dann mitgeladen wird, wenn am Bedienpanel die Verbindung zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie hergestellt wurde.
Das lässt ohne jegliche Messgeräte bereits akustisch leicht feststellen. Motor im Stand laufen lassen, am Bedienpanel Bordverbraucher ein- bzw. ausschalten.

Das ist absolut unlogisch und nicht wünschenswert, und Gott sei Dank beim Campster anders. Bei ausgeschalteten Elektroblock wird die Aufbaubatterie trotzdem geladen, mit dem DP07 sogar von Motor an bis Zündung aus. Dies hat vor allem den Vorteil, das die Batterie auch schneller voll ist, weil ich nicht unnötig Energie verbrennen muss um überhaupt laden zu können die am Ende nicht in der Batterie landet.