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Numenius
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Nach über zwei Jahren mit unserem „Dicken“ werde ich hier von den einen oder anderen Erfahrungen berichten. Vielleicht wird einige etwas wiederfinden, dass ihr Problem löst oder in anderer Weise hilfreich ist. Ein paar Ideen basieren auf Anregungen bzw. Bauanleitungen aus dem Internet, auch aus diesem Forum. Dafür danke ich an dieser Stelle.
Vorratshaltung
Es gibt ein paar Dinge, die m.E. auf jeden Fall ins Womo gehören: Schrauben in verschiedenen Längen und Stärken, Bläschenfolie zum Zuschneiden oder auch Tüten aus Bläschenfolie zum „Entklappern“, Silikonpuffer. Letztere sind für die Türen: die Originalpuffer verabschieden sich hin und wieder. Bei Obi habe ich welche gefunden, die zwar eine Nummer größer sind, aber den Zweck erfüllen. Zu den Schrauben sollte natürlich das passende Werkzeug an Bord sein. Auch das habe ich, mit etlichen nützlichen Bits, bei Obi gefunden.
Das Fahrzeug
Scheibenwischer: Die Originale rubbelte selbst bei stärkerem Regen unerträglich. Neue Wischer von B**** drauf und schon war der Spuk vorbei!
Meldung Ölwechsel nach 8500km: Der Rekordhalter, den ich gefunden habe, hatte die penetrante Aufforderung bereits bei unter 4000km. Mit den widersprüchlichen Ergebnissen der Internetrecherche war ich dann bei meinem Citroen-Händler: keine Probleme! Er wusste um dieses Phänomen und unser Auto bekam ein Software-Update und einen kostenlosen Ölwechsel. Es ist traurig, dass offenbar etliche Fahrer von ihrer Werkstatt abgebügelt wurden und zu einem kostenpflichtigen Ölwechsel genötigt wurden!
Vergessene Cent-Artikel
Sehr schnell stellten wir fest, dass die Sonnenblenden in Verbindung mit der Remis-Verdunkelung unbrauchbar waren. Für schlappe 17€ verkauft Remis auch Adapter (FR87 233 bei Hu******) für die Sonnenblende. Eingebaut und Funktion wieder voll da.
Des weiteren dauerte es nicht lange, bis sich bei den größeren Remiflair-Fenster-Rollos die oberen Verblendungen durchbogen und teilweise zu klappern anfingen. Es fehlen nur zwei kleine „Kassettenhalter“ (siehe Foto; FRR-20300 bei Hu******), die im Ersatzteilkatalog zu finden sind. Nach Info von Remis entscheidet der Womohersteller, ob er sie verbaut oder eben nicht. Sie werden hinter der Verblendung angeschraubt und dienen wohl auch als Montagehilfe. Auf jeden Fall wird die besagte Verblendung darin eingehängt, bleibt gerade und klappert nicht mehr.
Kleine Optimierungen
Die Türen sind vom Profi gedämmt worden. Jetzt „unterhalten“ wir unsere Nachbarn auf dem Platz nicht mehr mit dumpfen Bässen und die Tonqualität im Fahrzeug ist auch besser geworden.
Der Einbau der Duo-Control verhindert morgendlichen Frösteln wegen in der Nacht leer gewordener Gasflasche. P.S.: Aus Gewichtsgründen haben wir von Anfang an auf ALU-Gas gesetzt.
Dem Kühlschrank haben wir einen Lüfter mit Temperaturautomatik verpasst. Insbesondere bei offener Schiebetür wurde die austretende Luft doch arg warm.
Vom Verkäufer unseres Womos haben wir für die kleine Schublade einen maßgeschneiderten Einsatz für das Besteck bekommen und sind dankbar dafür, da etwas adäquates haben wir nach wie vor noch nicht wieder gesehen.
Der sogenannte Kleiderschrank wurde sofort mit einem Regal aus Pappelsperrholz in drei Etagen versehen und fungiert jetzt als Küchenschrank. Auch die Schränke über dem Tisch haben je ein Regalbrett verpasst bekommen.
Beleuchtung
Den ersten der drei LED-Spots (ff. Wackeldackel genannt) hatte ich bereits direkt nach der Abholung abgebaut. Das Geklicker war unerträglich! Auch für die Deckenfunzel stellte sich schnell heraus, dass sie für Lesen oder Stricken am Abend nicht das Gelbe vom Ei war.
Für eine Alternative zur Deckenleuchte hatte ich die Idee, eine blendfreie Beleuchtung an dem Brett über dem Fahrerhaus anzubringen. Die Vorgabe meiner Frau war: Keine Löcher, nicht im Brett oder sonst wo.
Die Lösung: zwei gefräste Haken, ein ALU-Winkel vom Baumarkt, zwei Lichtleisten wie über dem Küchenblock. Die Stromversorgung erfolgt über den Fuß des demontierten Wackeldackels. Wie’s aussieht: siehe Foto. Dazu gibt es noch eine Stofftasche, die samt Lampe über dem Führerhaus verstaut wird.
Bei der Gelegenheit haben wir die zwei Wackeldackel über dem Tisch sowie den demontierten überm Bett ebenfalls durch die Lichtleisten ersetzt.
Für alle, die eine solche Dometic- Lichtleisten nachrüsten möchten: es gibt zwei Versionen! Eine hat eine Streulichtscheibe vor den LEDs, die andere nicht. Erstere haben wir verbaut.
Kleine Schwächen und ggf. die Lösung
Dass bei einem Womo in diesem Preissegment keine Premiumqualität zu erwarten ist, sollte klar sein. Aber die meisten Problemchen sind mit ein wenig handwerklichem Geschick schnell abzustellen. Fairerweise muss ich dazu anfügen, dass ich an einer CNC-Fräse stehe und einiges selbst nachbauen bzw. herstellen kann. Ich werde mich in der Folge mit einer Ausnahme (Elegance-wohnraum) von vorn nach hinten durchs Womo bewegen. D.h., der Heckbereich kommt zum Schluss. Um es vorweg zu nehmen: Dass der Fußboden irgendwann anfängt, zu knatschen, ist mehr oder weniger normal. Holz arbeitet nun mal…
Elegance-Wohnraum: In einer langen Diskussion hier im Forum ist genau dieses Problem schon lang und breit besprochen worden: verbogene Fronten. Wirklich relevant ist das bei uns bei der großen Tür über dem Kühlschrank: Diese hat es bei geringeren Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit zur „Banane“ sowohl in der Waagerechten als auch in der Senkrechten geschafft. Die Folge war ein Ausrasten aus dem Riegel und Umschlagen um 180 Grad. Dabei rissen die Schrauben der Scharniere fast komplett heraus. Längere Schrauben und Einstellen der Scharniere lösen das ungewollte Öffnen vorläufig. Bei „normalen“ Temperaturen und geringerer Luftfeuchtigkeit beträgt die „Banane“ nur ein paar Millimeter. Trotzdem wollen wir die Tür auf Dauer ersetzen. Dieses Eigenleben (mal „Banane“, mal fast gerade) ist nicht das Optimale. Mal schauen, was Pössl zu dem laufenden Kulanzantrag sagt (Garantiezeit verpennt…). Bei den anderen Fronten ist dieses Phänomen wegen geringerer Größe weitgehend unauffällig. Auf Grund der oben genannten Forumsdiskussion weise ich darauf hin, dass es offenbar nur ein Problem der Elegance-Ausführung neuerer Baujahre ist! Die Standard-Ausführung ist davon nicht betroffen.
Für alle Ausführungen gilt jedoch: Sollten sich die Aufkleber über den Schrauben ständig lösen, ist möglicherweise die Schraube nicht tief genug eingeschraubt. Tiefer einschrauben, Kleber wieder fest drücken, fertig.
Gleitböcke der drehbaren Sitze: Es dauerte nur wenige Monate, bis der Fahrersitz mit unangenehmen Wackeln anfing: Die dünnen Fortsätze, mit denen die Gleitböcke in die viereckige Öffnung eingesetzt worden sind, waren gebrochen. Die neuen, selbst gefertigten Gleitböcke sind zwischen den besagten Fortsätzen auf Blechdicke nicht freigefräst, sodass der dünne Bereich erst unterhalb des Bleches anfängt und nicht mehr auf Scherung belastet wird. Mag sein, dass auf der Fahrerseite vom Werk aus kein Fett aufgebracht wurde. Die der Beifahrerseite halten bis heute.
Übergang vom Fahrerhaus zum Wohnraum: Die drei Schrauben des ALU-Bleches im besagtem Übergang kamen immer wieder hoch und ließen sich letztlich nicht mehr festschrauben. Lösung: M4-Gewindeeinsätze für Holz, passend aufbohren, Einsätze einschrauben und abschließend mit schwarzen Senkkopfschrauben wieder anschrauben. Seitdem ist Ruhe. P.S.: Die Senkung im Blech musste etwas vergrößert werden.
Dometic-Rollos: Ebenfalls nach kurzer Zeit wollte das Fliegengitterrollo der Schiebetür nicht mehr so recht aufrollen. Der Grund war schnell gefunden: der Keder wanderte heraus und blockierte das Aufrollen. Nach zweimaligem Hineinschieben war das die endgültige Lösung: ein angespitztes Streichholz, ein Tropfen Sekundenkleber darauf geben und den Keder damit klemmen. Für die, die mit „Keder“ nichts anfangen können: das ist der ca. 1mm dicke Plastikfaden, der dafür sorgt, dass das Fliegengitter an der Rolle fixiert ist.
Küchenblock: Ich denke, jeder mit einem Dometic-Herd kennt das Problem: die kleinen Gummieinsätze für die Gitter verabschieden sich nach und nach. Neue werden zu einem horrenden Preis angeboten. Ich habe einen Tipp aus dem Forum befolgt und bekam sie für lau am Dometic-Stand auf der Caravan-Salon. Das nützt aber nichts, wenn nicht der Grund für das Abreißen beseitigt wird: Die Löcher sind gestanzt. Dadurch sind sie oben leicht abgerundet, aber auf der Unterseite scharfkantig! Mit einem Werkzeug, dass jede Werkstatt, die Blech verarbeitet, kann diese Kante entgratet bzw. abgerundet werden. Seitdem sind uns in zwei Jahren nur zwei Einsätze kaputtgegangen.
Die Verarbeitungsqualität der Schubladenführungen ist besser als bei einer geliehenen Vorgängerversion von 2016, bei der sich einige Schrauben gelöst hatten und die Schubladen wackelten.
Dafür hatten wir ein anderes Ü-Ei: Die Front der mittleren Schublade hatte sich einseitig abgesenkt und schlug schon mal bei Schlaglöchern gegen die der unteren. Schrauben der Front lösen, passend positionieren und wieder festschrauben. Sollte es nochmal passieren, kommen Unterlegscheiben zwischen Schubladenführung und –korpus.
Toilettenraum: Schwachpunkt sind die die kurzen Schräubchen, mit denen die Halterungen für Riegel und Haken befestigt sind. Im ersten Jahr lockerten sie sich nach und nach und wurden durch längere ersetzt. Wichtig ist dabei, den gleichen Durchmesser zu verwenden. Damit bleibt die Einstellbarkeit erhalten.
Bei der Gelegenheit haben wir über die Stangen Hülsen mit Bund (siehe Foto; außen 7mm, innen 6mm), die in die mittig gelegenen Führungen eingesetzt sind geschoben. Weniger Spiel, weniger Klappern.
Nach zwei Jahren zeigte sich eine Schwäche der schnellen, industriellen Fertigung: Der Kantenumleimer des Waschbeckenbretts löste sich ab. Die Rückseite wies nahezu den Originalzustand auf. Ergo hatte er ein Bügeleisen o.ä. nicht allzu lange gesehen. UHU-Kraftkleber löste dieses Problem.
Etwas, worüber ich nur Fragen, aber keine Antwort in Foren gefunden habe, ist die Demontage des ‚lockeren‘ Bretts unter dem Waschbecken. Letztlich ist es einfach, wenn man weiß, wie. Zum Öffnen nach rechts schieben, dann überlappen sich die Magnete nicht mehr und das Brett abgenommen werden. Dahinter ist dann neben dem Brauseschlauch ein nettes „Geheimversteck“.
Trennwand zur Garage: Hier im Forum habe ich einen Beitrag gefunden, dessen Autor unabhängig dieselbe Lösung hatte: um Klappern zu minimieren, je Brett vier Schrauben mit Unterlegscheibe und gleich großer Gummischeibe gerade soweit eindrehen, dass die Bretter sich noch bewegen, aber nicht mehr klappern können.
Stauraum zwischen Toilette und Gaskasten: Weil die Heizung unter die Sitzbank gewandert ist, bietet sich hier sehr viel Stauraum. Wir nutzen den unteren Teil für Dinge, die wir (hoffentlich) nie brauchen (Bord-Werkzeug, Knarrenkasten, Duschvorhang). Der obere Teil, an den man nach Anheben der Matratze herankommt, ist unsere Vorratskammer für Toilettenpapier, Tempos, Zewa und mehr.
Das einzige, was ich da geändert habe, ist die Anschlagseite der Mini-Tür. Wenn, werde ich eher von hinten an den unteren Stauraum heran kommen will. So macht es keinen Sinn, wenn der Türanschlag, wie im Original, auf der linken Seite ist.
Bett: Da hier nahezu jeder eine eigene Philosophie hat, will ich es kurz machen. Die Betonklötze (Matratzen genannt) sind inklusive der Lattenroste entsorgt worden. Stattdessen haben absolut empfehlenswerte, massgeschneiderte Matratzen mit Abstandsgewirke (wg Belüftung) eines Schleswiger Herstellers und zwei Platten mit Lüftungsöffnungen Einzug gehalten. Diese Platten ermöglichten uns einen von Anfang an geträumten Plan zu erfüllen: Wir können von innen die vordere Platte hochklappen und auf Stützen stellen. So kommen wir u.a. an unsere Vorratskisten. Abgerundet wird das Ganze durch ein Weiß laminiertes Brett, dass den im Original von dem nicht sehr dekorativen Lappen abgedeckten Spalt zur Garage verschönert.
Pössl 2Win Plus Bj. 2018; 3,5t heavy, Solar, Dynavin-"Radio", Elegance-Innenraum, Betten aus Schleswig
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