Wir sind Umsteiger vom Roadcruiser zum Summit 640 und testen jetzt auf der Jungfernfahrt unseren neuen Pössl. Bisher Fiat 150PS mit Automatik, jetzt Citroën 160PS mit Schaltgetriebe und AdBlue Tank. Beide mit Längsbetten in 6,40m Kasten, genutzt von 2 Personen + Hund. Aufgrund der identischen Abmessungen fährt sich der Summit genauso gut auf kurvigen Straßen und durch schmale Gassen wie der Roadcruiser. Bei Steigungen muss man fleißig schalten, das hat der Fiat alleine gemacht. Die Schaltung des Citroën ist etwas hakeliger als beim PKW, es ist halt ein Transporter. Das sagt einem auch die Vorderachse bei jeder Bodenwelle, doch der Antrieb ist so durchzugskräfrtig wie gewohnt
Was sofort auffällt bei der Fahrt im noch leeren Fahrzeug vom Händler nach Hause: man hört keinerlei Geklapper, die Möbel knarzen wirklich kein bisschen! Nur das Heki vorn macht sich ab Tempo 100 mit Windgeräuschen bemerkbar. Heinrich wirbt kräftig mit der hohen Qualität seines Mobiliars, dazu passen die rauen Kanten der Hängeschränke wirklich garnicht! Hier muss der Kunde mit feinem Schleifpapier nacharbeiten, ein unnötiges Ärgernis!
Ungewohnt bequem sind dagegen die Betten. Die Matratzen im Summit sind viel weicher als die straffgepolstrrten Lager im Roadcruiser, die nur mit dickem Topper zu gebrauchen waren. Statt Topper haben wir uns sehr elastische Spannbettücher für den Summit besorgt, wegen des aufklappbaren Fußteils, über das man an den Kleiderschrank unterm rechten Bett kommt. Danke für diesen Tipp, Blackmoose!
Das Sanitärpaket ist zwar überteuert, bringt aber eine wirklich gute Beleuchtung am Spiegel. Im Schwenkbad ist der Platz natürlich etwas beengter als im großzügigen Raumbad. Wir kommen damit klar und freuen uns aufs Duschen ohne nassen Vorhang. Dafür war auf der Jungfernfahrt noch keine Zeit, wird aber nachgeholt! Auch die etwas höhere Dometic Toilette ist noch ok für unsere Beine. Die Spülung ist deutlich kräftiger als das laue Geplätscher in der Thetford und der Porzellaneinsatz lässt sich besser reinigen. Weniger zufrieden ist Rainer mit der Kassette. Ihr fehlt der praktische Dosierdeckel für flüssige WC-Zusätze, wie beim Thetford Modell. So bringt man die Kunden mit sanftem Zwang dazu, die vordosierten Dometic WC Tabs zu kaufen, statt zu den Flaschen des Konkurrenten zu greifen! Fairerweise muss erwähnt werden, dass diese Kassette über Rollen und einen langen Griff verfügt, mit dem man(n) sie bequem zur Entleerung rollen kann. Bei der Klappe zum Kassettenfach profitiert der Summitfahrer von der jahrelangen Entwicklungsarbeit bei Pössl: sie öffnet jetzt nach unten! Nur der Verschluss ist etwas hakelig geraten, alles auf einmal neu zu entwickeln schafften die Ingenieure wohl nicht
Wie leicht sich der Schieber vom Ablassventil öffnen lässt, werden wir auch erst morgen testen, auch das gehört zur ersten Fahrt.
Angenehm überrascht waren wir vom reichlich verfügbaren Stauraum überall. Nun haben wir für das lange Wochenende nicht soviel mit wie beim 3 -Wochen-Urlaub, aber die komplette Campingausstattung muss mit zur 1. Tour. Die große Schublade unterm Kühlschrank schluckt schon einiges, die unterste Stufe zum Bett ist so tief, dass Schuhe längs hineinpassen. Aufgrund des offenen Raumkonzepts hat die Küche angenehm viel Abstellflächen. Die Schubladen sind um einiges schmaler als die breiten Auszüge im Roadcruiser, aber sehr geräumig. Töpfe, Pfanne, Omnia und Geschirr verschwinden problemlos darin. Der Knaller ist der runde Eckschrank, wo auch große Flaschen sicher stehen. Wir haben dort auch den 5 Liter Mülleimer untergebracht, er stört überhaupt nicht. In den Hängeschränken über Kochfeld und Kühlschrank ist Raum für Vorräte wie Spaghetti oder Kekse, selbst die hohe Bialetti steht dort sicher. Die LED-Leiste unterm linken Hängeschrank leuchtet das Kochfeld und die etwas flache Spüle bestens aus, die große Arbeitsfläche über dem Kühlschrank könnte ein eigenes Licht gebrauchen. Das Lichtkonzept des Summits mit der blauen „Nachschaltung“ für die Deckenleuchten und der ambienten Beleuchtung an den Hängeschränken gefällt uns sehr gut. Die Lämpchen am Bett sind am Summit festverbaut, also keine Stromschiene mehr zum Verschieben. Damit entfällt auch die Möglichkeit, ein USB Ladegerät in die Schiene einzuklinken. Wir vermissen das nicht, weil wir in der 12V-Dose in der Küche ein Ladestecker fürr 2x USB verwenden und an der Sitzbank die zusätzlichen Steckdosen haben.
Die andere Aufteilung macht den Summit im Wohnbereich geräumiger als den Roadcruise,. Der Eindruck entsteht nicht nur subjektiv durch die offene Sichtachse. Der Einstiegsbereich und der Gang zwischen Küche und Sitzbank ist definitiv breiter. Das bewiesen die alten Teppiche sehr deutlich, leider kein Foto davon gemacht. Küchenschubladen und Kühlschrank sind bei geschlossenem Bad voll nutzbar, was beim Raumbad natürlich nicht geht. Dafür fehlt die Abtrennung des Schlafbereichs durch das Badrollo.
Es fehlt noch so das eine oder andere Ausstattungsdetail, das wir deshalb nachrüsten. An beiden Vordersitzen vermissen wir die bezogenen Armlehnen. Wir haben die Captain Chair Sitzpolster gewählt, wie beim 600 Plus. Das muss ich mal abklären, laut Dethleffs Zubehör-Seite kommen die neuen Bezüge mit 4 Armlehnen:
www.dethleffs-original-zubehoer.com/inne...r-fiat-captain-chair
Der Summit kommt ohne Vorhang, deshalb sichert das Teil vom Roadcruiser jetzt unsre Privatsphäre bei geöffneten Hecktüren. Die praktischen Ablagetaschen für Kleinkram im Schlafbereich wurden leider eingespart, genau wie die Abdeckung für die Duschwanne. Dafür gibt es in der Summit Dusche eine Ablage für Shampoo und Duschgel und in der Küche eine integrierte Halterung für die Nespresso. Die schmale Essenza Mini passt perfekt hinein
Fazit: aus unserer Sicht überwiegen die Vorteile beim Summit, wir sind so zufrieden, wie man nach den ersten 150km sein kann!