THEMA:

früher waren Lackierer Lösemittel-Junkies, heute sind sie Programmierer.

Da ich eigentlich nicht glauben kann das irgendein Designer oder "Marketing-Fuzzi" aus freien Stücken diese Fabkarte der Grauen erstellt hat stelle ich mal folgende Theorie auf:

Es ist ja allgemein bekannt das Farbstoffe lichtempfindlich sind. Gerade Rottöne hatten bei Autolacken früher große Probleme und schon nach wenigen Jahren wurde aus kräftigem Rot unter Sonnenlicht ein helles Orange. Auch bei Farbfilmen und Fotos kennt man das Ausbleichen der Farben im Lauf der Jahre, ganz im Gegensatz zu Schwarzweißfotos die praktisch ewig halten.

Das Problem mit dem Ausbleichen wurde aber immer weniger, ich vermute man hat den den Lacken einen UV-Blocker beigemischt um die Farben langlebiger zu machen. Was nun wenn genau dieser Blocker wegen Lieferproblemen nicht mehr zu bekommen wäre? Wenn man keine Abstriche bei der Qualität machen möchte muss man alle ''Farben" streichen und übrig bleibt eine "Farbkate" der Grauen.

Das ist aber reine Spekulation, bis jetzt habe ich nirgendwo etwas in dieser Richtung gelesen. Plausibel klingt es aber schon, oder?

Ne, das ist für mich nicht glaubwürdig. Dann müssten ja alle anderen Fahrzeughersteller auch alle Farben streichen, die bei Sonneneinstrahlung blass werden. Da ist aber noch nichts passiert. Mein letztes Auto, welches durch Sonneneinstrahlung die Farbe verloren hat, war ein VW Käfer 1303 S In Gelb/schwarz aus den siebziger Jahren. Nach wenigen Jahren war das Gelb mehr oder weniger nicht mehr vorhanden. Den habe ich dann neu lackieren lassen. Weder der folgende GTI in rot noch diverse weitere Fahrzeuge haben bis heute diese Veränderung gehabt, obwohl sie mehrere Jahre gefahren wurden.
Wolfgang

Klingt plausibel. Meine neulich Stellenanzeigen bei VW gesehen zu haben. Die suchen jmd. der mit Farbrollen umgehen kann. Vermutlich um das standardmäßige Kings Red beim Golf 8 aufzutragen 😃

msk schrieb:

guennei schrieb:

Doch ist es teurer. Eine Vielzahl von Farben hemmen den Produktionsablauf und es werden weniger Fahrzeuge hergestellt. Ist auch gar keine Erkenntnis der Neuzeit.

Also beispielsweise sieben Grautöne sind jetzt billiger im Produktionsablauf als ein Grauton und sechs andere Farben? Verstehe ich nicht.

Unter Kostenaspekten hätte ich ja verstanden, wenn man die Anzahl der möglichen Lackierungen auf ganz wenige zusammendampft, aber man hat ja nicht wirklich die Menge reduziert, sondern einfach aus der Farbauswahl eine gruselige Graupalette gemacht. Ich denke daher, dass es nicht wirklich mit Kostensenkung zu tun hat, sondern mit ganz schlechtem Geschmack der Verantwortlichen.

So ähnlich lief es ja auch bei den Konzernbrüdern Zarila Life/Peugeot Traveller/Citroen Spacetourer: Neben diversen Grautönen und Braun gab es noch Korallenrot. Das Opel-Marketing lässt eben diesen korallenroten Bus landauf landab als Werbevehikel bei allen möglichen Medien und Youtubern als Testauto für den Elektro-Zafira herumfahren. Welche Farbe streicht Stellantis kurze Zeit später? Richtig, Korallenrot. Welche Lackierung wird im Gegenzug nicht gestrichen, obwohl ich sie bei dem Auto noch nie in freier Wildbahn gesehen haben? Richtig, Sandgrau.

Ich hatte vor langer Zeit mal eine Reportage über die Fahrzeugproduktion gesehen. Es wurden zahlreiche Fahrzeuge in der selben Farbe lackiert. Für eine andere Farbe mussten zunächst die Bänder angehalten werden.
Das scheint heutzutage wohl nicht mehr so zu sein.
Unter dieser Voraussetzung hast du vollkommen Recht. Dann verstehe ich das mit den Grautönen auch nicht. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden.

Es ist seit einigen Jahren schon so, dass man auf der Strasse vorwiegend graue Fahrzeuge sieht , in allen Abstufungen, von ganz hellgrau (früher weiß genannt) bis ganz dunkelgrau (früher schwarz). Wir haben mittlerweile das Autobahnspiel auf langen Fahrten "Wer sieht ein buntes Fahrzeug...". Meistens sind es dann ältere Wagen.
Es ist halt der neue Zeitgeist, "Die Welt ist grau!"

Habe gestern mal (als Ueberbrueckung der Wartezeit) auf der Seite eines grossen Haendlers in Mitteldeutschland gestoebert. Dort sind Bilder von seinen Kunden bei der Abholung zu finden. Gefuehlt sind bei den Kastenwaegen 70-80 % dunkelgrau, ein bisschen Silbergrau und etwas weiss. Farbe im einstelligen Prozentbereich. Also wohl doch eine Folge der Nachfrage.

Bassotto schrieb:

Es ist seit einigen Jahren schon so, dass man auf der Strasse vorwiegend graue Fahrzeuge sieht , in allen Abstufungen, von ganz hellgrau (früher weiß genannt) bis ganz dunkelgrau (früher schwarz). Wir haben mittlerweile das Autobahnspiel auf langen Fahrten "Wer sieht ein buntes Fahrzeug...". Meistens sind es dann ältere Wagen.
Es ist halt der neue Zeitgeist, "Die Welt ist grau!"

Das ist doch ber schon seit 20 Jahren so. Zumindest viele PKW sind meist in "Besserwiederverkaufsgrau / Silber / Schwarz" lackiert. Nur hier und da ploppt mal ne Farbe auf.

Wenn man jetzt nur ein Netzwerk hätte, über das man Infos direkt abrufen kann, anstatt zu spekulieren..!

—> Fahrzeugfarbe bei Neuzulassung

Ich glaube es geht im Kontext dieses Freds darum, welche Farben mit der neuen Basis angeboten werden und warum das so ist, ob das technische, ökonomische, Verfügbarkeits- oder Vermarktungsgründe hat.

Die Sevel Marken bieten aktuell nur Weiss/Grau/Schwarztöne an. Ich habe verstanden, dass Sevel die technischen Möglichkeiten dazu hätte, auch zusätzlich und bzw. weiterhin bunte Farben anzubieten und die Gründe in der Vertriebssteuerung liegen.

Interessant wäre eine sevelbezogene Statistik der verkauften Farben der letzten Jahre. Dann könnte man das evtl. nachvollziehen. Nehme an der Buntanteil war sehr gering (wesentlich geringer als bei sonst. PKW) und der Vertrieb sagt grau wird eher nachgefragt und das machen wir jetzt....