Bei solchen Angaben sollte man sehr vorsichtig sein, denn der kombinierte Kraftstoff-Verbrauch setzt sich aus dem Außersorts-Verbrauch und dem Innerorts-Verbrauch zusammen. Durch eine Start-Stop-Automatik beispielsweise läßt sich der Innerorts-Verbrauch zwar drastisch senken, aber bei dem Außerorts-Verbrauch ist da nicht mehr viel zu holen.
Ein Kastenwagen eines Kurier-Dienstes (typischerweise viel Stadtverkehr) wird sicherlich deutlich sparsamer, aber die klassische Anwendung eines Reisemobils ist ja nun nicht stundenlanges Fahren im Ortsverkehr.
Die großen Einsparungen im Verbrauch Außerorts kamen dagegen im wesentlichen durch zwei Punkte:
- Höherer Wirkungsgrad durch höhere Verdichtung/Ladedruck, aber da hat man inzwischen fast alles ausgereizt, will sagen hat die Praxis fast den Wirkungsgrad, der theoretisch möglich ist, erreicht.
- Nicht mehr Kraftstoff einspritzen, als wirklich genutzt wird. Auch dieser Punkt wird durch die elektronische Steuerung inzwischen recht gut erreicht, denn sonst könnte ein Motor kaum die auch bei Euro 5+ Norm schon recht knapp bemessenen Abgas-Richtlinien einhalten.
Daher glaube ich nicht, dass es viel Einsparpotenzial durch einen veränderten Motor im Ausserortsbetrieb gibt. Letztlich ist es ja so, dass viele der modernen Diesel-Aggregate schon so effizient arbeiten, dass sie kaum genügend Abwärme abgeben, um damit den Fahrgastraum im Winter zu beheizen. Daher werden schon oft Zuheizgeräte verbaut.
Dafür müßte man schon eher an Technologien wie Hybrid-Antrieb ran gehen, wo man folgende Potentiale ausschöpfen kann:
- Reibungsverluste im Getriebe/Antriebsstrang einsparen.
- Energie-Rückgewinnung beim Bremsen, in dem der Elektro-Antrieb der Räder beim Bremsen als Generator wirkt, der die 'wegzubremsende Bewegungsenergie' in elektrische Energie verwandelt, so dass diese für die nächste Beschleunigung verwendet werden kann.
Möglicherweise besteht auch noch Sparpotential in einer Aerodynamisch günstiger Formgebung der Karosserie, aber auch dieses Potential kann nicht durch einen anderen Motor sondern nur durch eine Änderung der Karosserie ausgeschöpft werden.
Ich möchte hier niemand irgendwas madig machen, aber ich würde mir keine zu große Erwartungshaltung aufbauen, dass ich mit den BlueHDi Motoren bei einem Fahrzeug im Außerortsbetrieb ein großes Einsparpotential habe.
Umgekehr habe ich aber von einigen Nutzern von AdBlue schon sehr lästige Geschichten über das Nachfüllen des AdBlue gehört, wie beispielsweise:
- Kein Einfüllstutzen am Fahrzeug, dass dieses an der Tankstelle mit dem AdBlue aus der Zapfsäule befüllt werden kann.
- Herstellerspezifische Einfüllstutzen, so dass man nur die AdBlue-Flaschen des Herstellers nutzen kann.
- Krass teure Preise für die AdBlue Flaschen (Eine Literflasche für ca 15 Euro statt 60 Cent für Harnstoff aus der Zapfsäule).
- Ungünstige Einfüllposition am Boden des Kofferraumes.
- Preise von mehreren 100 Euro, wenn man AdBlue in der Werkstatt auffüllen läßt.
- Und natürlich darf man das Zusatzgewicht des AdBlue-Tankes samt Füllung nicht vergessen!