THEMA:

Ich habe mich jetzt selbst nochmal in die Materie vertieft.

Zu 1: Die Webasto Thermo Top hat ihre eigenen Umwälzpumpe und steuert die fahrzeugseitige Kühlwasser-Umwälzpumpe gar nicht an. Insofern ist die einzige elektrische "Schnittstelle" zu fahrzeugseitigen Stromversorgung die Ansteuerung des Heizungsgebläses, welches über ein Relais angesteuert wird. Der elektrische Anschluss an eine Aufbaubatterie bei Campingfahrzeugen ist aber explizit in der Einbauanleitung beschrieben und scheint also kein Problem zu sein.

Zu 2: Es gibt eine Umschaltung zwischen kleinem Kühlwasserkreislauf (Webasto --> Wärmetauscher-Heizung --> Webasto) und großem Kühlwasserkreislauf (Webasto --> Wärmetauscher-Heizung --> Motorblock --> Webasto). Die Umschaltung wird über ein (nicht elektrisches) Thermostatventil gemacht. Ich weiß allerdings nicht, bei welcher Temperatur es umschaltet, es gibt da wohl verschiedene Versionen. Je nachdem, ob man mehr Wert auf frühere Innenraumbeheizung oder frühere Motoraufwärmung legt, wäre eine höhere oder eine niedrigere Umschalttemperatur sinnvoll. Es gab wohl auch mal eine Version "Webasto Thermo Top C Camper", wo man die thermostatgesteuerte Umschaltung elektrisch (vermutlich per Magnetventil) per Kippschalter übersteuert konnte. Das ist natürlich super, denn damit kann man bedarfsweise steuern, ob der Motorblock mit erwärmt wird oder nicht. Allerdings scheint es die "Thermo Top C Camper" nicht mehr zu geben und ich habe auch so eine elektrisches Umschaltventil nicht als Ersatzteil gefunden. Sowas müsste man sich vermutlich selbst basteln, aber das wäre innerhalb der Gewährleistungszeit sicherlich nicht zu empfehlen.

Ich weiß gar nicht, ob es jemanden interessiert aber ich schreibe nun doch noch das Ergebnis meiner Recherche/Entscheidung zur (2).

Und zwar gibt es von Webasto ein optionales Zusatzkit namens "Individual Select". Dieses beinhaltet eine veränderte Einbindung in den Kühlwasserkreislauf inkl. getrennt ansteuerbarer Umwälzpumpe. Man kann damit dann steuern (nur in Verbindung Thermo Call !!):

1) Modus "nur Innenraumerwärmung": Nur der Kühlwasserkreislauf Webasto --> Wärmetauscher --> Webasto wird versorgt. Der Motorblock wird nicht durchströmt und mit erwärmt.
2) Modus "Innenraum und Motor": Der Kühlwasserkreislauf Webasto --> Wärmetauscher --> Motorblock --> Webasto wird versorgt. Für gleichzeitiges Erwärmen Innenraum und Motor:
3) Modus "Automatik". Bis Kühlwassertemp. 62 Grad wie (1), ab 62 Grad (2). Dieser Modus dürfte in etwa der üblichen Funktion entsprechen. Für bevorzugtes Erwärmen Innenraum und anschließendes Erwärmen des Motors.

Das ist aus meiner Sicht die ideale Funktionsumfang in einem (kleinen) Kasten. Ich vermute, dass man in der Übergangszeit damit komplett Heizen könnte und bei kalten Temperaturen zur Unterstützung der serienmäßigen Truma-Heizung.

Die Zusatzkosten belaufen sich auf das Kit (ca. 165€), veranschlagten 1,5 Std. zusätzlicher Arbeitsaufwand (ca. 110€) + Mwst. = ca. 340 € brutto.

Ich werde das so mit der Standheizung einbauen lassen, obwohl mir klar ist, dass es sich wirtschaftlich sicher nie rechnen wird, denn für die 340 € könnte man etliche Male den Motorblock unnötig aufwärmen, wenn man eigentlich nur den Innenraum erwärmen möchte. Aber das ist für mich nicht der einzige Aspekt, denn es soll losgelöst vom monetären Aspekt halbwegs effektiv und technisch sinnvoll sein.

Hallo
Die Webastomotorstandheizung gibt ihre Wärme über den Gebläsemotor und den Luftauslässen des Basisfahrzeug ab. Das Gebläse läuft auf Fahrzeugbatterie.
Unabhängig davon ist der Stromverbrauch der Heizung , eigener Wasserpumpe und Gebläse zusammen bestimmt sehr hoch.
Grüße
Klaus

Das ist klar und es macht nur Sinn, wenn die Standheizung an die Aufbaubatterie angeschlossen wird, (siehe Punkt (1)) in #31.
Dann wird auch das Heizungsgebläse via Webasto aus der/den Aufbaubatterien versorgt.

Noch ein Nachtrag zum wahrscheinlichen Stromverbrauch durch den Gebläselüfter: Da Problem ist bei der manuellen Klimaanlage weniger der Motor selbst, sondern die primitive Leistungsregelung der Stufen 1-3 durch eine Kaskade von Vorwiderständen. Hiermit wird ein Großteil der nicht benötigten Energie einfach in Wärme umgesetzt. Deshalb befinden diese Widerstandskaskade im Luftstrom des Gebläses, aber brennt wohl trotzdem mal ganz gerne durch, besonders wenn der Gebläsemotor nicht mehr rund läuft --> höhere Ströme. Da gibt es einige Berichte und YouTubes zu. Man merkt es daran, dass nur noch die Stufe 4 funktioniert, weil dabei alle Widerstände überbrückt sind.

Hätte Sevel für 10€ pro Fahrzeug dort einen vernünftigen PWM-Regler verbaut, dann sähe anders aus, dann würde man bei Stufe 1 oder 2 auch ordentlich Strom sparen.

Um mal zu beurteilen, ob eine entsprechende Bastelei überhaupt lohnen würde, hätte ich am liebsten einmal gewusst, welche Stromaufnahme bei den Sevel-Fahrzeugen die Stufen 1 bis 4 jeweils haben. Leider habe ich dazu nirgendwo eine Quelle gefunden. Wenn jemand hierzu eine Information hat, wäre ich sehr dankbar für.

Vielleicht würde ich irgendwann mal selber messen, was wegen der hohen Leistungsaufnahme des Gebläsemotors sicherlich nicht direkt per Amperemeter, sondern nur per Spannungsabfallmessung an einem Shunt gehen würde.

Hallo

Ich denke es kommt auf das Baujahr der Basis an.
Die ersten Baureihen ab 2006 hatten mit Sicherheit noch einen Widerstand, der in den geringen Leistungsstufen die überschüssige Last verbraten hat.
Nach dem Schaltplan und dem möglichen Einsatz der Webso ICPU gehe ich inzwischen davon aus, das die aktuellen Modelle wohl einen eingebauten PWM Regler haben. Ich vermute, es liegt einfach daran, dass inzwischen auch bei den Modellen auf den Strombedarf wegen der Abgasklassen geachtet werden muss.

Strommessung wäre ja mit einer Strommesszange möglich.

Gruß Rüdiger

Lüftergebläsemotoren haben ca. 50 - 200watt Leistung. Bei niedriger Einstellung mit der Leistungsaufnahme der Heizung macht das ca.100watt.
Das sind 8-10 A/h aus der Batterie pro Stunde. Das ist zu bedenken wenn man eine gewisse Zeit autark sein möchte.
Grüße

camper766 schrieb:

Hallo

Ich denke es kommt auf das Baujahr der Basis an.
Die ersten Baureihen ab 2006 hatten mit Sicherheit noch einen Widerstand, der in den geringen Leistungsstufen die überschüssige Last verbraten hat.
Nach dem Schaltplan und dem möglichen Einsatz der Webso ICPU gehe ich inzwischen davon aus, das die aktuellen Modelle wohl einen eingebauten PWM Regler haben. Ich vermute, es liegt einfach daran, dass inzwischen auch bei den Modellen auf den Strombedarf wegen der Abgasklassen geachtet werden muss.

Hm... nach der Einbaueinleitung ersatzteilbox.com/media/products/0044450001326968505.pdf Seite 7 und 8 kommt eine ICPU nur bei der Klimaautomatik zum Einsatz (Seite 7).

Bei manueller Klimaanlage (Seite 8 ) wird der Gebläsemotor einfach bei Bedarf per Relais beschaltet (parallel zur fahrzeugeigenen Steuerung) und der Strom läuft über die Vorwiderstandskaskade.

Die Einbauanleitung ist zugegebenermaßen für alle Modelle ab 2006, es kann also theoretisch sein, dass sich zwischendurch etwas daran geändert hat - ich glaube allerdings nicht wirklich daran.

Ok, ich denke dann hast Du Recht.
Hätte nicht gedacht, dass dort unterschiedliche Gebläse verbaut werden bei Klimaautomatik oder den „normalen“ Modellen.

Gruß Rüdiger

Hallo,

was wird denn die Heizung komplett mit Einbau kosten?

Gruß
Stephan