Nach nur 29 Wochen, keine 7 Monate, war er schon da, unser Globecar Campscout B in Profondorot auf Citroen Basis. Wie im Kaufvertrag Ende März unverbindlich von unserem Händler angegeben, Lieferdatum Oktober 2019. Super, dachten wir.
Wir waren am 18.10. auf der Caravan live in Freiburg, als wir nach Rückfrage bei unserem auf der Messe anwesenden Händler erfahren haben, dass unser Camper VAN in dieser Woche angeliefert wurde. Es fehlten nur noch die Extras die der Händler für uns einbauen muss. Solaranlage, SOG, Wechselrichter mit Netzvorrangschalter, ein LiFePO4 Akku, eine Autoradio mit Navi und Rückfahrkamera, einen Gasanschluss außen und eine LED Regenrinne. Hierzu wurde nach unserer Auskunft auch schon ein Werksatttermin vereinbart.
Neugierig oder besser, interessiert wie wir waren, haben wir nachgefragt, ob wir das Auto beim Händler schon einmal ansehen können. Natürlich sprach nichts dagegen und wir fuhren nach der Messe in Richtung Händler. Dort angekommen wurden wir schon mit dem Schlüssel für unseren Campscout B erwartet. Die Spannung stieg.
Der nette Händler schloss das Auto auf und zog die Schiebetüre auf. Als erstes fiel uns der neue Tisch an der Dinette auf, dann die jetzt standardmäßig eingebaute Piezozündung am Gasherd und die neuen Deckenlampen. Doch STOP! Beim Blick auf die neuen Deckenlampen stellten wir fest, es sind ein Raumbad und ein hochgesetzter Kühlschrank eingebaut! Auch waren in den Hecktüren Fenster eingebaut die wir nicht bestellt hatten.
Der Campscout B hat grundsätzlich ein Festbad und einen unten eingebauten Kühlschrank verbaut, so dass eine freie Blickachse von vorne bis hinten entsteht.
Jetzt wurde es peinlich. Der Händler ging zurück ins Büro, um nachzusehen, ob er nicht versehentlich ein Fahrzeug eines anderen Kunden aufgeschlossen hatte.
Wie es sich aber herausstellte, hat Pössl (Dethleffs) in Isny auf dem uns zugeordneten Chassis einen Campscout, anstatt einen Campscout B eingebaut.
Nach Rücksprache mit Pössl, durch unseren Händler, bekamen wir das Angebot für ein Fahrzeug aus dem Vorlauf. Allerdings ohne die von uns bestellten Nebelscheinwerfer und den Regen- Lichtsensor. Wenn wir auf die beiden von uns gewünschten und bestellten Komponenten nicht verzichten wollten, müssten wir bis Juni/Juli 2020 warten, war die Aussage des Disponenten bei Pössl! Das wären dann 15 – 16 Monate Lieferzeit ab dem Zeitpunkt der Erstbestellung gewesen.
Habe versucht mit dem Händler auf einen Fiat Ducato (mit 160 PS und 9 Gang Automatik) oder Peugeot Boxer (baugleich zum Citroen Jumper) egal mit welcher Lackierung zu wechseln. Hierzu haben wir die Aussage bekommen, dass sich kein solches Fahrzeug mit Nebelscheinwerfer und den Regen- Lichtsensor im Vorlauf befindet. Der Disponent von Pössl war scheinbar auch nicht sehr kooperativ. Oder war ihm es einfach vollkommen egal? Diese beiden „Extras“ sind eigentlich nichts Neues mehr. Auch in der Kastenwagenwelt sind Nebelscheinwerfer schon immer und die Regen- Lichtsensoren seit letztem Jahr kein ungewöhnliches Zubehör mehr. Wer das in seinem Pkw eingebaut hat, will nicht mehr darauf verzichten. So geht es uns auf jeden Fall.
Auch wenn Pössl ein anderes Fahrzeug aus dem Vorlauf für Januar/Februar 2020 und die Kostenübernahme für die Solarmodule die wir bei unserem Händler einbauen lassen wollen übernehmen wird, ist unsere Enttäuschung sehr groß.
Es ist für uns vollkommen unverständlich, wir bei der Produktion ein solcher Fehler passieren kann. War der Qualitätsbeauftrage beim Kaffetrinken oder gibt es eine solche Funktion gar nicht bei Pössl (Dethleffs)?
Im Internet finden sich immer wieder ähnliche Berichte, die wir als Einzelfälle ansahen. Dass es jetzt auch uns trifft ist natürlich umso ärgerlicher.
Wir hoffen jetzt, dass der geplante Auslieferungstermin gehalten wird und wir nicht auch noch zu den Kunden gehören denen ein unverbindlicher Liefertemin genannt wird, der dann um Monate verschoben wird.
Auf jeden Fall sind wir sehr enttäuscht vom Marktführer, der augenscheinlich ein erhebliches Qualitätsmanagementproblem und keine ordentlich funktionierende Qualitätskontrolle hat. Oder ist er überfordert, weil er eine Flut von Aufträgen abarbeiten muss, die er sich zwar erhofft, aber nicht in der vom Kunden gewünschten Qualität liefern kann?
Immer noch in Trauer
Gerd