THEMA:

Bassotto, die Klappe gibt es heute noch genauso bei LKWs. Meine Grundwehrdienst ist noch nicht so arg lange her, wir hatten da in der Fahrschule recht moderne. Und auch die hatten das. Ist auch das mindeste um 2 stellige Tonnen einen Berg hinunter zu bremsen. Falls hier jemand beruflich Lkw fährt kann er es sicher sagen, aber ich würde davon ausgehen dass das Standard ist. Alternativ gäbe es noch bessere Systeme die z.b. per Wirbelstrom funktionieren.

Da hilft die beste Bergabfahrhilfe nix wenn die Karre Bergab schiebt und schiebt. Da hift nur ab und zu aber dafür kräftig kurz Bremsen um das Fahrzeug zu verzögern. Geht natürlich auch nicht unentlich, irgendwann fangen die Scheiben und die Klötze an richtig heiß zu werden.
Da kann ich euch ein Lied von meiner letzten Pass Tour erzählen.
Also bis zu diesem Punkt (Heiße Bremsen) angekommen hatte ich zum Glück rechtzeitig eine Haltebucht gefunden und den Kasten zum stehen gebracht. Mit der Handbremse blieb das Fahrzeug schon nicht mehr stehen so dass ich ein stück Holz unter die Räder verkeilen musste. Die Bremsen rauchten und es stank richtig ätzend danach.
Erst mal abwarten und Tee trinken dachte ich. Es dauerte eine Stunde bis die Felgen sich soweit wieder abgekühlt hatten das man sie wieder anfassen konnte. Jetzt kommst, als ich beim Anlassen die Bremse drückte, bin ich bis aufs Bodenblech durchgesapt😵‍💫. Beim 2. Mal hatte ich aber zum Glück wieder Bremsdruck😨 Da war mir sofort klar das ich beim nächsten KD mal die Bremsflüssigkeit wechseln muß.
Hatte jemand schon einmal so eine Situation.
Ich muss aber noch dazu sagen das ich einen gebremst Anhänger hinten dran hatte und schon im 1 Gang den Pass langsam runtergefahren bin. Das war echt der Hammer.

HPeter schrieb:

NoKa416 schrieb:

... haben die Hersteller eine gute Hilfe für die Bergabfahrt eingebaut um die 3,5t (manchmal auch mehr) sicher zu
händeln. Ich für mein Teil, mach es, wenn es geht und das war schon oft so, wobei die Bremsbeläge immer noch I.O. sind und nie gebrannt haben.
Gruß

Welches sind die (Sicherheits-) Gewinne gegenüber der Verwendung der normalen Betriebsbremse? Also mit dem Fuß auf dem Bremspedal?

Genau das, was hier im Thread größtenteils ignoriert wird: HDC kann einzelne Räder ansteuern, wo der fußbremsende Mensch nur alle vier gleichzeitig betätigen kann. Damit kann HDC ein Überbremsen einzelner Räder vermeiden, aber gleichzeitig die anderen Räder weiter bremsen, so dass das Fahrzeug nicht ausbricht. Das ist kein Vorteil, wenn man - wie der Vorredner - nur eine Passstraße herunterfährt, die gut ausgebaut ist. Aber auf gerölligen, matschigen oder vereisten Wegen kann es mehr als die Fußbremse alleine könnte.

Und was ist deiner Meinung nach der Unterschied zum ABS, was meiner Meinung nach genau das selbe tut - ich würde sogar soweit gehen zu behaupten das auch beim HDC letzendlich nur das ABS eingreift und da keine 4 Pumpen oder so verbaut sind.

Das dürfte tatsächlich nur ein Softwarefeature sein, das mit den vorhandenen Sensoren und Aktoren von ESP und ABS läuft. Ich schätze mal, dass besondere Algorithmen zum Einsatz kommen, die relativ früh eingreifen (so auf jeden Fall meine Erfahrung damit) und natürlich das Bremsen für dich übernehmen ohne Pedaldruck.

Bassotto schrieb:

Kann man bei den heutigen Dieseln so sicher nicht mehr machen, aber das war eine Motorbremse, die tatsächlich mit dem Motor bremste.

Das kleine Pedal kenne ich auch noch...Klang gut.

Heute hat man Retarder... Wirbelstrombremse... hydraulische, es gibt da diverse Systeme ...auch sehr wirksam

Thomas66 schrieb:

Hallo zusammen,

um die Bremsen möglichst zu schonen, schalte ich bergab meistens zurück und nutze fast immer die Motorbremse.
Bei dem Kasten schafft es aber der Motor oft im 2. Gang nicht ganz.

Das stimmt und deshalb fahre ich steile und oder lange Abfahrten immer im 1. Gang. Ja, damit ist man leider manchmal ein lästiges Verkehrshindernis aber da ist mir die eigene Sicherheit wichtigerer als die Meinung der anderen Verkehrsteilnehmer. Und selbst im 1. Gang reicht die Motorbremswirkung leider manchmal nicht aus was dann dazu zwingt, die Fußbremse bis zur Belastungsgrenze einzusetzen. Dann hilft tatsächlich nur mehr rechtzeitiges (!) Anhalten und die Bremsen abkühlen lassen.

Meiner Meinung nach gehören voll beladene Kastenwägen leider zu jener Fahrzeugkategorie, die im Verhältnis zu ihrem Gewicht das schwächste "Gesamtbremssystem" (Scheiben- und Motorbremse) hat. Der Motor ist mit 2 bis 2,5 Litern Hubraum im Verhältnis zu den 3,5 Tonnen vergleichsweise klein um ordentlich bremsen zu können und ein zusätzliches Bremssystem wie zB. eine Wirbelstrombremse haben wir nicht zur Verfügung.

Darf ich fragen bei welcher Drehzahl ihr fahrt wenn der 1. Gang bergab nicht reicht?

Hallo, also bei mir geht die Drehzahl schon zwischen 3,5T u. 4T U/min rauf.

Ich versuche Drehzahlen über 3500 zu vermeiden.