Also mir ist in meinen 39 Jahren Fahrpraxis noch nie das Heck wegen zu geringer Reifenhaftung ausgebrochen, auch nicht in den 10 Jahren im Allgäu mit Wintern mit bis zu 1m Neuschnee am Tag.
Von Neuschnee war beim TE keine Rede. Die Aussage mit der langen Praxis bei XYZ hören wir zum einen jeden Tag und zum anderen macht es das erst recht nicht besser.
Genaugenommen kommt man bei Neuschnee bzw NICHT festgefahrener Schneedecke auch mit Sommerreifen super zurecht. Spätestens bei festgefahrener Schneedecke zeigen Sommerreifen aber dieselben Fahreigenschaften wie Slicks im Regen jedoch aus anderen Gründen. Was dem Slick die fehlende Wasserverdrängung ist dem Sommerreifen die viel zu harte Lauffläche samt der darin fehlenden Lamellen und genau diese sorgen beim Winterreifen für die "Verzahnung" mit dem Untergrund plus das sich seine weichere Lauffläche deutlich besser an winterbedingte Unebenheiten anpassen kann. Winterreifen bringen meist auch deutlich mehr Profiltiefe mit, die je nach Wetterbedingungen und Profilart (Grob, Stollen etc) auch Nachteile haben. Das ist jedoch in jedem Reifentest nachzulesen und deutlichst OT.
Wohl aber ist mir schon mehrmals ein Fronttriebler bei schlechten Wetterbedingenungen in enger Kurve über die Vorderachse weggeschoben, statt der Lenkbewegung zu folgen.
Ein Fronttriebler braucht keine schlechten Wetter-/Straßenbedingungen um in engen, zu schnell gefahrenen Kurven über die Vorderachse zu schieben, sowas nennt sich Untersteuern, ist einfachste Physik und dürfte den meisten Fahrern vertraut sein, die ihren Führerschein noch vor der Einführung von ABS, ASR und sonstiger elektronischer Helferlein gemacht haben.
Wenn man möglichst viel vom Reifen haben will, lautet die Empfehlung nach jeder Saison immer auf derselben Seite den Reifen auf die jeweils andere Achse zu wechseln. Damit bleibt die Laufrichtung gleich, zumal diese bei manchen Reifenhersteller sogar vorgegeben wird. Fährt man einen Reifen mehr als eine Saison an derselben, angetriebenen Achse, ist dessen normaler Verschleiß immer höher als bei saisonalem, seitengleichen Wechseln. Es macht also auch bei Ganzjahresreifen einen Sinn, diese saisonal und seitengleich durchzuwechseln.
Wenn der TE sich feste Wechselrhythmen für vorne und hinten vorgenommen hat, kann er dies gerne machen. Das dürfte jedoch sowohl vom finanziellen als auch zeitlichen Aufwand unnötig sein, weil die Reifen weder vorne noch hinten, weder ihre Alters- noch ihre Verschleißgrenze erreicht haben dürften
(*) und er damit viel schlimmer auch nicht das Problem mit einem profilflacheren Reifen auf der Hinterachse umgeht.
(*)Das gilt ausdrücklich nicht für Vielfahrer. Wir waren selbst als Vielfahrer in der unteren PKW-Mittelklasse jährlich zwischen 60-80Tkm nur mit Servolenkung plus 3-Wege-Kat unterwegs und haben trotz Verwendung von Reifen mit höherem Geschwindigkeitsindex (=härtere Lauffläche) als eingetragen, mindestens einmal zwischendurch im Rahmen von erforderlichen, weil vom Hersteller vorgeschriebenen Durchsichten, gewechselt oder auch neuen Gummi aufziehen lassen. Da war dann die Frage, kommt man noch bis zur nächsten Durchsicht oder fährt man voher auf im Straßenverkehr unzulässigen Slicks, die die früher Grüne inzwischen Blaue "Rennleitung" gerne kostenpflichtig prämierte oder den Wagen je nach Sachlage als Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr an Ort und Stelle einzog.