Unser Pössl 2Win R Plus begleitet uns nun ein Jahr, Zeit für eine Zusammenfassung:
Nachdem wir leider nicht die bestellte Dieselheizung erhalten haben, bzw. wir nicht noch länger auf die notwendigen Teile warten wollten, wurde unser Kasten im August 2021 schließlich mit Gasheizung ausgeliefert.
Die Übergabe bei Middendorf in Overath funktionierte eigentlich gut, die Einweisung war mir mit etwa 25 Minuten allerdings zu kurz. Zumal es unser erstes Wohnmobil ist. Der Verkäufer wies uns freundlich, aber bestimmt auf die verschiedenen Handbücher hin: „..dort steht alles drin..“
Folgende Ergänzungen/Umbauten haben wir bislang erledigt/erledigen lassen:
Es wurde Unterbodenschutz und eine Hohlraumversiegelung unmittelbar nach Übernahme aufgebracht, montiert wurde auch ein Racing-Gitter vor dem Kühler. Anschließend habe ich AHK, Rückfahrkamera und ein 10,1“ Radio Navi mit DAB aus China an-, bzw. eingebaut.
Als „leichtere“ Alternative zu einer Markise wurde eine Kederschiene für ein Sonnensegel mit Sika Flex verklebt, die Schiene wurde vorher schwarz matt pulverbeschichtet. Im Kofferraum habe ich eine zusätzliche Trennwand eingezogen, um ein separates Staufach für z.B. Tisch und Stühle zu erhalten. Das restliche Gedöns verschwindet in Boxen aus dem Baumarkt (Kabel, Schläuche, Keile etc.). Im Heck habe ich an einer Schiene einen Vorhang mit Wärmeschutzfunktion installiert.
Ferner sind Riffel-Trittbleche in der Stoßstange installiert um die Frontscheibe putzen zu können. An Fahrer- und Beifahrerseite wurden Windabweiser installiert. Der Innenraum ist komplett mit Teppichboden gegen kalte Füße (für Fahrhaus fertig gekauft, für den Wohnbereich selber geschnippelt) ausgelegt. Ein Boxventilator für das vordere und - wegen dem Aufstelldach - einzige Heki versorgt den Innenraum mit Aussenluft, er wird mit Haltern unter dem Heki befestigt.
Diverse Schlösser/Ketten rundum sichern das Auto gegen Einbruch/Diebstahl.
Sehr lange haben wir uns mit dem Thema Solar beschäftigt, weil wir mit den 2x verbauten AGM 95Ah Batterien von Beginn an nicht zurecht kamen, länger als 2-3 Tage konnten wir mit dieser Lösung nicht frei stehen, obwohl wir neben Heizung und Kompressor-Kühlschrank keine weiteren stromhungrigen Verbraucher haben (lediglich Telefone und Tablet). Den Motor im Stand laufen zu lassen um Strom für den Akku zu generieren widerstrebt mir. Letztlich haben wir uns gegen eine „Klebelösung“ der Solarmodule auf dem Aufstelldach und stattdessen für ein Rahmenmodul hinter dem Aufstelldach entschieden, spezielle Halter wurden dafür gebogen und ebenfalls schwarz matt pulverbeschichtet. Ergänzt wird dieses Solarmodul durch eine Solartasche, eingebaut wurden 2x getrennte Solarregler. Weil der Beifahrersitz eh gerade draußen war haben wir uns schweren Herzens schon zu diesem Zeitpunkt für eine 200 Ah-Lipo Batterie entschieden (die war eigentlich erst für die Zeit nach dem „Ableben“ der AGM Batterien geplant). Dabei haben wir erfahren, dass die beiden Bleibatterien laut unserem „Einbauer“ von Pössl falsch angeschlossen worden sind. Außerdem waren die Kabel zu lang und deren Querschnitt zu gering. Diese Lösung hat deswegen von Beginn an nicht richtig funktioniert.
Vielen Dank, Pössl!
Wir hatten diesen Mangel auch bei unserem Händler Middendorf reklamiert und haben den Wagen extra mehrere Tage zur Überprüfung dort gelassen, man versicherte uns jedoch das kein Defekt vorliege und der „Caravanservicetechniker“ verabschiedete uns mit den Worten: „ AGM Batterien kann man halt nur zu 75 % aufladen, mehr geht nicht“. Wie dem auch sei, wir waren mit der Lipo Batterie und Solar aktuell jedenfalls 5 Wochen unterwegs und haben nicht einmal eine Steckdose benötigt!
In diesem Zusammenhang wurde auch gleich ein Wechselrichter mit zusätzlichen 220V Steckdosen installiert, falls wir mal die Elektroräder mitnehmen sollten.
Wir sind bisher einige schöne Touren gefahren, z.B. die Ostseeküste hoch im Herbst, bis nach Stettin in Polen, zwischendurch mehrmals zur Mosel, oder in die Eifel. Manchmal nur eine Übernachtung, oder ein Wochenende und jetzt in den Sommerferien rund 5 Wochen durch Bayern, Österreich, Slowenien bis nach Kroatien an die Adria und zurück. Keine Autobahn, kein Tunnel, ausschließlich über die Pässe und die allermeiste Zeit haben wir frei gestanden.
Das war schon toll..
Herzliche Grüße, Achim