THEMA:

NEIN, nicht klar, denn auch hier ging es NICHT um Kastenwagen sondern um PKW und sorry wer glaubt sein 3,5 Tonner fährt vergleichbar mit einem eine Audi TT der träumt! Die Physik eines Kastenwagen und die eines Roadsters ist eben nur rudimentär vergleichbar. Und ja, wende dich ruhig anderen Themen zu!

Es ist egal, um welches Fahrzeug es sich handelt. Die Fahrphysik ist bei allen gleich. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich habe fertig.
Gute Nacht

um aufdie Eingangsfrage zu antworten, ich mache diesen Tausch seit Jahrzenten mit diversen Fahrzeugen, und bin noch nie wegen mangelnder Führung der Hinterachse von der Piste abgeflogen. Man sollte aber rechtzeitig oder regelmäßig tauschen, und keine fast abgefahrenen Reifen auf die Hinterachse tun. Weniger gut finde ich den Vorschlag, die alten, halb abgefahrenen Reifen von hinten auf vorne zu montieren und hinten ganz neue aufzuziehen. Verschieden alte Gummis auf den Achsen tun nicht gut und gute Führung möchte ich auch vorne haben. Ich habe übrigens die Physik nicht exclusiv für mich gepachtet.

Und um das ganze noch mal aufzuwärmen:
Ihr geht alle davon aus dass beim Reifenplatzer hinten der Wagen nur wegbricht,
Falsch, er geht auch noch in die Knie was das gegenüberliegende Vorderrad entlastet und das Lenken fast auf einen Reifen reduziert...

Ich glaube ja, ihr habt alle recht.

Wichtig ist bei der Annahme, ihr fahrt die VA nicht bis zur Verschleißgrenze sondern tauscht regelmäßig um ein gleichmäßigen Verschleiß des gesamten Radsatzes sicherzustellen.
Bei der Vollbremsung braucht es halt, insbesondere bei Nässe, vorne das bessere Profil und bei der Seitenführung braucht es hinten eine gute Führung.

Der ADAC sagt dazu:
"
Räder spätestens alle 10.000 km achsweise tauschen
Um unterschiedliche Verschleißzustände an den Reifen gar nicht erst entstehen zu lassen, empfehlen ADAC, Reifenhersteller und auch die meisten Fahrzeughersteller (Hinweise geben die Bedienungsanleitungen der Hersteller), die Räder spätestens alle 10.000 km achsweise zu tauschen.

Wenn die Reifen keine Laufrichtungsbindung haben oder mit z.B. "Outside" gekennzeichnet sind, ist auch ein diagonaler Rädertausch möglich. Auf diese Weise lassen sich zudem Verschleißformen wie die "Sägezahnbildung" vermeiden, der Abrollkomfort der Reifen bleibt länger erhalten.
"
Quelle: www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattun...l-welche-nach-vorne/

Auto Motor und Sport schreibt:
"
Längere Lebensdauer dank Positionswechsel
Kaum ein Fahrzeug-Teil ist so von Verschleiß betroffen wie Reifen. Damit die Gummis länger halten und sich obendrein gleichmäßig abnutzen, empfehlen Hersteller einen regelmäßigen Räder-Tausch untereinander.
Je nach Antriebsart und Gewichtsverteilung des Autos werden Reifen unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Damit sich alle Reifen am Auto gleichmäßig abnutzen und somit über ihre gesamte Lebensdauer hinaus gute Fahreigenschaften sowie größtmögliche Sicherheit bieten können, empfehlen Reifenhersteller wie zum Beispiel Yokohama einen regelmäßigen Positionstausch.

„Bei Neureifen empfehlen wir einen erstmaligen Tausch nach 5.000 bis 7.000 Kilometer und dann alle 10.000 Kilometer“,
"
Quelle: www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/reif...nk-positionswechsel/

Ich möchte auch noch meinen Senf zu diesem Thema abgeben. Es ist schon ziemlich interessant, was hier an Aussagen kommt und vor allem, wie es für manchen dann sehr ernst wird
Unsere Kästen sind prinzipiell 2-Spur-Fahrzeuge mit Frontantrieb. Und von daher gilt die gleiche Fahrphysik wie für andere Fahrzeuge mit vergleichbarem Layout. Dazu gehören sehr viele normale Autos. Aber natürlich ist ein Kastenwagen auch anders als viele Autos. Der Schwerpunkt ist viel höher, der Radstand ist viel länger, so daß man einen Golf nur bedingt mit einem Kastenwagen vergleichen kann. Allerdings gilt das nur für Ausprägung, die grundsätzlichen Eigenschaften gehen in die gleiche Richtung.
Und ja, es stimmt, die Hinterachse ist für das Fahrverhalten sehr wichtig. Wen es interessiert, kann das anhand des Kamm'schen Kreises für die Hinterräder in verschiedenen Situationen ganz gut nachvollziehen. An das Limit kommen wir im Alltag sicher nie. Aber es geht auch viel mehr um Grenzsituationen, auf die wir und unsere Kasten reagieren müssen. Z.B. ein plötzliches Ausweichen eines großen Gegenstandes auf der Autobahn. Das will niemand, übt auch niemand, aber wir können trotzdem damit konfrontiert werden, obwohl wir sonst ganz langsam und vorsichtig fahren. Dafür brauchen wir Sicherheitsreserven. ESP ist schon super, aber die Reifen spielen bei den Sicherheitsreserven eine wichtige Rolle.
Und deswegen macht es schon viel Sinn, auf der Hinterachse keine sehr alten und sehr abgeriebenen Reifen einzusetzen, weil die eben keine Sicherheitsreserven bieten.
Um auf die Ursprungsfrage zu kommen, kann ich mein Verhalten aufzeigen: ich habe meine Vorderräder bei einem Restprofil von 5mm nach hinten montiert. Die Hinterreifen hatten noch 7-8mm Profil. Bei spätestens 3mm Restprofil werde ich sie alle austauschen, da die für die kalte Jahreszeit wichtigen Lamellen dann alle verschwunden sind (ich fahre Ganzjahresreifen). Vielleicht auch schon bei 4mm, das mache ich von der Laufleistung abhängig, die ich dann erreicht habe. Meine Reifen werden also nicht wegen Alter, sondern wegen Verschleiß erneuert werden.
Damit erfülle ich auch die Empfehlungen von ADAC usw., die ich für recht gut und richtig halte. Nur wechsele ich nicht so häufig wie dort empfohlen. Den oben beschriebenen Wechsel habe ich vom Restprofil abhängig gemacht, nicht von den gefahrenen Kilometern. Das waren bei mir 30 T km.
Nach meinem Verständnis stimmen also viele Empfehlungen von anderen, nur halte ich manche zu extrem. GUTE Reifen hinten sind wichtig und Tauschen der Räder werde ich immer machen mit Augenmerk darauf, daß die Reifen hinten immer noch Sicherheitsreserven haben.
Viele Grüße
Frank

Moin,
ich wunder mich auch schon die ganze Zeit.
Vor allen Dingen verstehe ich nicht, dieses Aufteilen in gut und schlecht.
Als ob jetzt Reifen mit 4 oder 5mm so ausgelutscht sind, dass man sie
nicht mehr vorne oder hinten montieren kann und diese dann die mehrfach
beschriebenen Horrorszenarien auslösen.
Das ganze scheint mir doch eher in die Rubrik "theoretische Physik" bzw.
Religion zu gehen.
Und gerade die Zeitung, die in D am meisten kritisiert und gescholten wird,
die wird dann auch noch als Referenz genommen

Moin,

hier mal eine Aussage von einem bekannten Reifenhersteller zum Thema Mischbereifung & Achsenwechsel.

www.continental-reifen.de/autoreifen/rei...ereifung-achswechsel

Zitat:
Um einen gleichmäßigen Abrieb und eine maximale Laufleistung zu erzielen, sollten Reifen regelmäßig in ihrer Position am Fahrzeug gewechselt werden.......

Wenn nur der Reifensatz einer Achse ersetzt wird, lautet die generelle Empfehlung, die neueren Reifen auf der Hinterachse zu montieren...............

Ein Beitrag in der Süddeutschen...
www.sueddeutsche.de/leben/auto-gehoeren-...0101-150210-99-03706

Zitat:
...Ob die Reifen mit dem tieferen Profil auf die Vorder- oder die Hinterachse montiert werden sollten, dazu gibt es Untersuchungen.
Die besagen: Die besseren Reifen gehören, unabhängig vom Antriebskonzept, immer auf die Hinterachse, empfiehlt der TÜV Nord.....

Auch andere Quellen...unisolo... bessere Reifen hinten.....

Aber auch... Unterschied in der Abnutzung sollte nicht mehr als 1-2 mm Profiltiefe und/oder >25% sein.
Also als Beispiel: vorne 2 mm und hinten 5mm Profiltiefe = doof ; vorne 3,5 mm , hinten 5mm Profiltiefe durchaus OK

Wie bei vielen Dingen liegt die "Wahrheit" in eher der Mitte und es Bedarf ein wenig gesunden Menschenverstand für die Einschätzung, dann klappt das auch.

Viele Grüße

Georg

Ja liebe Pösslfreunde,
auch mein Senf muss noch dazu und der unterstreicht eindeutig die Aussagen von mohmadu und Frank. M.E. ist ein achsweiser Reifentausch sinnvoll sofern er rechtzeitig und regelmäßig geschieht. Dann nämlich kommt es gar nicht soweit, dass auf der Vorder- oder Hinterachse schlechte, ausgelutschte Reifen montiert sind. Sie werden gleichmäßig abgefahren und sind dann rechtzeitig zu wechseln. Denn schlechte Reifen sind auf jeder Achse gefährlich - insofern habt ihr alle Recht.

Ich denke, es ist ein Zug der heutigen Zeit, daß eigentlich ganz banale Dinge so heiß diskutiert werden, daß es schon fast an Ideologie heranreicht.
Meine Eingangsfrage bezog sich eigentlich nur auf die Fragestellung, ob wirklich etwas GRAVIERENDES gegen einen Tausch spricht.
Vorn habe ich noch etwa 6mm, hinten vielleicht 8mm drauf.

Aus meiner Sicht spricht daher weder vom Gesetzgeber noch physikalisch etwas gegen einen Tausch.
Natürlich ist alles richtig, was hier angeführt wurde.
Ich fahre aber nie auch nur annähernd in jene Bereiche, die hier teils geschildert werden.

Und ja, ein Reifenplatzer hinten links ist mir mit einem alten Passat mal passiert, vor über 20 Jahren.
Ging aber glimpflich aus, der Wagen holperte nur etwas, bis er zum Stillstand kam.

Das ganze Leben ist ein Risiko, aber hier halte ich es für vernachlässigbar.
Und etwas mehr Gelassenheit bei diesem Thema wäre auch ganz gut.