THEMA:

Hallo,
zum Thema Instabilität des Fahrzeuges nach Reifenplatzer hinten:
Bericht aus der Praxis : Wir hatten letztes Jahr auf der A7 nach Durchfahren einer Baustelle, einen Platten mit schlagartigem Druckverlust, hinten rechts bei 110 km/h, das Fahrzeug blieb in der Spur und ließ sich erstaunlicherweise sicher und leicht noch einige km bis zum nächsten Parkplatz lenken, von Schlingern und ähnlichen Beeinträchtigungen keine Spur, lediglich die Geräusche, wie anfangs hohes Sirren dann der Knall und anschließendes Schlagen der Karkasse machten auf den Schaden aufmerksam.
Gruß
Manfred

Souplesse schrieb:

Ich möchte auch noch meinen Senf zu diesem Thema abgeben. Es ist schon ziemlich interessant, was hier an Aussagen kommt und vor allem, wie es für manchen dann sehr ernst wird
Unsere Kästen sind prinzipiell 2-Spur-Fahrzeuge mit Frontantrieb. Und von daher gilt die gleiche Fahrphysik wie für andere Fahrzeuge mit vergleichbarem Layout. Dazu gehören sehr viele normale Autos. Aber natürlich ist ein Kastenwagen auch anders als viele Autos. Der Schwerpunkt ist viel höher, der Radstand ist viel länger, so daß man einen Golf nur bedingt mit einem Kastenwagen vergleichen kann. Allerdings gilt das nur für Ausprägung, die grundsätzlichen Eigenschaften gehen in die gleiche Richtung.
Und ja, es stimmt, die Hinterachse ist für das Fahrverhalten sehr wichtig. Wen es interessiert, kann das anhand des Kamm'schen Kreises für die Hinterräder in verschiedenen Situationen ganz gut nachvollziehen. An das Limit kommen wir im Alltag sicher nie. Aber es geht auch viel mehr um Grenzsituationen, auf die wir und unsere Kasten reagieren müssen. Z.B. ein plötzliches Ausweichen eines großen Gegenstandes auf der Autobahn. Das will niemand, übt auch niemand, aber wir können trotzdem damit konfrontiert werden, obwohl wir sonst ganz langsam und vorsichtig fahren. Dafür brauchen wir Sicherheitsreserven. ESP ist schon super, aber die Reifen spielen bei den Sicherheitsreserven eine wichtige Rolle.
Und deswegen macht es schon viel Sinn, auf der Hinterachse keine sehr alten und sehr abgeriebenen Reifen einzusetzen, weil die eben keine Sicherheitsreserven bieten.
Um auf die Ursprungsfrage zu kommen, kann ich mein Verhalten aufzeigen: ich habe meine Vorderräder bei einem Restprofil von 5mm nach hinten montiert. Die Hinterreifen hatten noch 7-8mm Profil. Bei spätestens 3mm Restprofil werde ich sie alle austauschen, da die für die kalte Jahreszeit wichtigen Lamellen dann alle verschwunden sind (ich fahre Ganzjahresreifen). Vielleicht auch schon bei 4mm, das mache ich von der Laufleistung abhängig, die ich dann erreicht habe. Meine Reifen werden also nicht wegen Alter, sondern wegen Verschleiß erneuert werden.
Damit erfülle ich auch die Empfehlungen von ADAC usw., die ich für recht gut und richtig halte. Nur wechsele ich nicht so häufig wie dort empfohlen. Den oben beschriebenen Wechsel habe ich vom Restprofil abhängig gemacht, nicht von den gefahrenen Kilometern. Das waren bei mir 30 T km.
Nach meinem Verständnis stimmen also viele Empfehlungen von anderen, nur halte ich manche zu extrem. GUTE Reifen hinten sind wichtig und Tauschen der Räder werde ich immer machen mit Augenmerk darauf, daß die Reifen hinten immer noch Sicherheitsreserven haben.
Viele Grüße
Frank

Lässt du oder ihr (gerne dürfen sich auch andere Mitglieder angesprochen fühlen) die Reifen bei einem achsweisen Tausch auch immer wuchten oder einfach nur tauschen.?

Der Reifen inklusive Felge wird ja gewuchtet. Wenn die Reifen nicht auf der Felge gewechselt werden ist ein erneutes Wuchten normalerweise nicht nötig.
Es werden nur die vorderen Räder hinten montiert und umgekehrt.
Das kann man auch problemlos selbst machen. Sind ja auch ca 20 Euro die man sich spart.

Danke für die Info...so dachte ich das such

Am PKW mache ich das auch immer selbst, aber beim Kastenwagen weiss ich nicht ob ich das machen will...mein kleiner Hydraulikwagenheber das schafft..
Mit wieviel NM müssen denn die Felgen angezogen werden??

Bei den Reifen spielt nicht nur die Profiltiefe eine Rolle sondern auch das Alter der Reifen.
Ich wechsle von vorn nach hinten und kaufe mir dann 4 neue Reifen wenn die die Profilgrenze erreichen. 8 Jahre alte Reifen sind hart, auch hinten.

Hallo Bono67,
meine Antwort ist die gleiche wie die vom Outdoorfreak.
Ein Neuwuchten ist normalerweise nicht notwendig, wenn das Rad insgesamt nicht verandert wird.
Nach mehreren Jahren kann ein Neuwuchten generell schon manchmal sinnvoll sein. Durch den Abrieb kann sich die Masseverteilung des Systems ReifenFelge ändern, so daß das ursprüngliche Wuchten nicht mehr stimmt. Der Reifenabrieb findet an der Reifenaußenseite statt und damit weit weg vom Zentrum. Und manchmal ist der Abrieb auf der Innenseite des Rades etwas anders als auf der Außenseite. Das alles kann passieren, muß aber nicht und es ist auch unabhängig vom Tauschen der Räder, das gilt allgemein. Die Notwendigkeit zum Neuwuchten spürst du im Lenkrad oder durch Vibrationen und/oder Geräusche.
Viele Grüße
Frank

Ich hole diese alte Thema nocnmal raus weil eine wichtige Frage nicht auftauchte:

Ist der Kasten so intelligent um nach einem Reifentauschausch vorne nach hinten die Reifendrucksensoren neu zuzuordnen oder muss man da nachhelfen?

Viele Grüße
Ralf

Ja, ist er. Ich habe es gemacht und keine Meldung erhalten. Bei zu niedrigem Luftdruck hat er sich 'immer' gemeldet.
Gruß Willi

Auch mit der richtigen Position?

Bono67 schrieb:

Outdoorfreak schrieb:

Mit wieviel NM müssen denn die Felgen angezogen werden??

Da glaube ich noch niemand darauf geantwortet hat:
Ich hatte meinen Reifenhändlern beim Wechsel auf Ganzjahresreifen gefragt. Er sagte 160Nm

Viele Grüße