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straßencamper
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Hier eine kleine Doku, wie beim Roadcamp (oder ähnliche Bauweise) Solarmodule
nachgerüstet werden können.
Die Dachdurchführung der Leitung erfolgt durch das HEKI, durch die Karosserie wir kein Loch gebohrt.
1.) Ich habe zwei semflexible Solarmodule auf's Dach mit Sikaflex 252i geklebt.
Die Module habe ich rückseitig angeschliffen und gereinigt, das Dach mit Scheuermittel und Reiniger behandelt.
Anschließend wurden die Oberflächen mit Primer behandelt, bevor mit Sika verklebt wurde.
Die Leitungen von den einzelnen Modulen laufen in eine aufs Dach geklebte Verteilerbox, von dort aus geht's mit Solarkabel (2x 2,5 mm²) zum Dachheki. Die Kabel sind mit Befestigungsclips auf dem Dach fixiert.
2.)
Die Verkleidung vom Heki wurde abgenommen, dazun die eingeclipsten Gitter vorsichtig entfernen (Nasen nicht abbrechen), dahinter liegen die Schrauben. Der Rahmen der Innenverkleidung lässt sich dann relativ einfach abnehmen.
Hier wurde mit einem 10er Bohrer durch das Heki ein Loch für das Solarkabel gebohrt, das Solarkabel durchgeführt, und bis zur gegenüberliegenden Seite im Bereich der Kurbel verlegt.
Etwas "tricky" ist die Durchführung in das Ablagefach über dem Führerhaus.
Die Verkleidung (Holzdekor) im Fach wird abgenommen. Danach mit leichter Neigung nach unten mit 10er Holzboher ein Loch bohren, ca. 10 cm tief. Nicht tiefer, da sonst der dahinterliegende Metallholm angebohrt werden könnte.
Nun können Kabel (hier Fahrzeugkabel 4 mm²) duchgeführt werden, indem das Brett der Dachverkleidung gleichzeitig nach unten gedrückt wird. Es ist nicht viel Platz, mehr als 4mm² passt kaum durch.
Der Übergang von Solarkabel zu KFZ-Kabel erfolgt innerhalb der Heki-Blenden mit Lüsterklemmen, Drahtenden nach guter alter Methode gelötet.
Über der B-Säule Beifahrersitz werden die Kabel gezogen, und weiter in der B-Säule nach unten geführt.
Am Boden angelangt, werden die Kabel unterhalb des Beifahrersitzes verlegt, dorthin kommt auch der Laderegler
Der MPPT Regler, mit zwei Blechschrauben unter dem Beifahrersitz, hinter den Aufbaubatterien, befestigt.
Ein Wattmeter (eigentlich fürden Modellbau gedacht) ist zwischen Modulen und Regler geklemmt, um auch Daten aufzuzeichnen.
Weiter zum ELB, Eingang "externes Ladegerät"
Um die Kabel vor Scheuern zu schützen, wurden sie mit einem Spiralkabelbinder umwickelt.
Die Solarmodule 100 Wp wiegen je nur ca. 2 kg und sind nur wenige mm hoch.
Preis pro Modul knapp 200,- €, Chinaware. Die Verarbeitung ist entsprechend mittelmäßig, so ist es ratsam, die Anschlußdosen nachzuversiegeln, um Dichtigkeit zu gewährleisten. Ansonsten scheinen die Module mit Gießlack gut versiegelt zu sein.
Es ist noch Platz für ein drittes Modul. Laderegler ist großzügig ausgelegt unt verträgt auch noch ein drittes Modul.
Aber zunächst einmal Erfahrungen mit dem vorhandenen Modulen machen.
Die Dachverkabelung muss so nicht dauerhaft bleiben. Ich habe den Verteiler mittig platziert, um evtl. mit einem dritten Modul noch genügend Kabellänge zur Box zu haben. Momentan sind die Module parallel, geschaltet.
Es besteht mit dem MPPT-Regler jedoch auch die Möglichkeit, die Module seriell zu schalten.
Ich muss dazu nur innerhalb des Verteilers neu verdrahten.
Die Module liefern Strom (hier früh morgens, bewölkt)
Das Wattmeter zeichnet die Daten während des Tages auf. (Bei Dunkelheit werden die Daten gelöscht, da das Gerät eine Spannung von 4,6 V für den Betrieb benötigt. Aufzeichnung von-bis Dämmerung.
Das Wattmeter ist mit der Abdeckung natürlich nicht mehr ablesbar. Es dient bei mir nur zur Kontrolle, wie und ob alles funktioniert.
Später einmal interessieren mich die Daten weniger, an den Wetterbedingungen kann ich sowieso nichts ändern.
Falls eine Störung vermutet wird, kann ich die Abdeckung auch schnell wieder abnehmen.
Kosten insgesamt:
ca. 400,- für die zwei Module
ca. 150,- für den MPPT Laderegler (es gibt auch günstigere)
ca. 60,- € für Kabel, Kleber und Kleinkram zur Montage
und einige Stunden Arbeit, eine ganze Woche jeweils nach Feierabend, nicht genau gezählt...
P.S.: Dies soll keine Anleitung zum exakten Nachbau darstellen, es geht sicherlich auch anders und besser.
Aber vielleicht dient es als Anregung für Euer eigenes Projekt.
Und noch etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Bitte diesen Thread nicht mit nicht zum Thema gehörende Kommentare zumüllen. Gute Verbesserungsvorschläge oder Fragen zu Details sind willkommen.
Die anderen Leser werden es danken, wenn der "rote Faden" sowie die Übersichtlichkeit nicht verloren geht.
Vielen Dank...
Pössl Roadcamp R, EZ: 2014, Ausbau für autarkes Stehen
Ladebooster 25A, 300 Wp PV flexibel
120 Ah Winston LFP, wahlweise an Solar oder Lade-Booster
1 x 90 Ah Winston LFP für 100 W Wechselrichter, nur an Solar
(Bin nur gelegentlich hier im Forum angemeldet, Antwort auf PN's evtl. sehr spät)
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