THEMA:

Danke für die Tipps 😀 werde ich mal mein Glück versuchen

Ich habe Ende 2018 meinen Summit 600 + bei einem Händler in der Nähe von Kempten gekauft. Nach Abschluss des Kaufvertrages wurden mir die Papiere zwecks Zulassung zugeschickt. Eine Anzahlung wurde nicht verlangt.
Später dann Bezahlung der kompletten Kaufsumme bei Abholung.
Eine Anzahlung würde ich nur leisten gegen Vorauszahlungsbürgschaft, ansonsten ist die Anzahlung im Falle einer späteren Insolvenz des Händlers verloren. Hat es alles schon gegeben.

Und?
Ist er schon insolvent?

Großer Händler bei München.
10% Anzahlung nach der Bestellung geleistet, nach Fahrzeuganlieferung Fahrzeugpapiere zugesandt bekommen, Fahrzeug zugelassen, Restbetrag bezahlt, Auto abgeholt.
Aus meiner Sicht eine einwandfreie Vorgehensweise. Auch ich kann insolvent gehen, also trägt der Händler ebenfalls ein gewisses Risiko.
Denn dass ein Händler ein Auto derzeit zigmal an jemand anderen verkaufen kann, möchte ich in das Land der Fabel verweisen.
Also, wir haben schon konkrete Vorstellungen was wir wollen und was nicht. Ich denke, das geht vielen anderen ähnlich. Das beginnt bei der Farbe, zieht sich über die Wahl der Wohnwelt bis hin zu Ausstattungskomponenten die bereits vom Fahrzeughersteller bereitgestellt werden müssen.
Da kann dann auch mal ein Ladenhüter zusammengestellt worden sein, der sich nicht so einfach weiter veräußern lässt.
Schöne Grüße
Michael

Es ist vollbracht, gestern durften wir unseren Summit beim Händler abholen. Hier ein kurzer Bericht zum Ablauf.
Bei der Bestellung wurde eine Anzahlung von 10% fällig, was für uns in Ordnung war, es war ja der Händler unseres Vertrauens.
Unverbindlicher Liefertermin August 2021. Anruf Mitte August von unserer Seite, Fahrzeug steht bei Pössl auf dem Band. Klasse, aber wenigstens im trockenen! Dann der Anruf vom Händler Lieferung KW 37, Abholung 22.09.2021 mit der Bitte den Restbetrag zu Überweisen. Wir haben ohne Bauchweh den Restbetrag überwiesen. Ich muss aber erwähnen dass es sich um einen großer Händler handelt den es seit fast 60 Jahren im Raum Saarbrücken gibt.
Das Fahrzeug wurde vom Händler zugelassen und komplett überprüft und protokolliert (Luftdruck, Flüssigkeiten, Schränke, Wassertank gefüllt. Batteriespannung, Schränke usw.). Wir fühlten uns rundherum gut betreut. Ich finde zwischen Verkäufer und Käufer sollte schon ein gewisses Vertrauensverhältnis bestehen. Vielleicht hilft dieser Bericht dem einen oder anderen ein bisschen weiter.

So und jetzt geht es auf die Piste
LG Markus

Wir denken denken und handeln leider nicht so rational, wie wir es annehmen. Nur mal so zum Thema:

„Kognitive Dissonanz beschreibt ein Wirkungsprinzip, welches wir in alltäglichen Situationen oft für uns nutzen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Grundlage dafür ist unser inneres Streben nach gedanklicher Harmonie. Dieses Prinzip ist sozusagen eine Art automatischer Selbstschutz, den wir nutzen, wenn wir merken, dass Dinge in Wirklichkeit nicht so sind, wie wir uns das vorstellt haben bzw. es uns wünschen. Dann ist unser Harmoniegefühl bedroht und es entsteht ein innerer Widerspruch. Diesen können wir nicht aushalten und somit denken und reden wir uns die Dinge schön, finden Gegenargumente und versuchen so diesen unangenehmen Zustand auszugleichen. ….

Beispielsweise können wir „schlechte“ Entscheidungen, die wir getroffen haben, im Nachhinein uminterpretieren, indem wir irrationale Gründe für unsere Entscheidung finden, Zusammenhänge umstellen oder alternative Entscheidungsmöglichkeiten abwerten. …..

Auch im Marketing und Verkauf wird dieses Prinzip oft als Manipulationstechnik eingesetzt. Dieser Effekt nennt sich dann „Lowballing“ und wirkt, indem der Verkäufer darauf setzt, dass der Käufer seine Entscheidung für einen Kauf schon so sehr verinnerlicht hat und eine eventuelle Diskrepanz durch gedankliche Argumentation entgegengewirkt hat, dass er einer nachträglichen Preiserhöhung zustimmt, um nicht gegen seine normale Kaufentscheidung zu handeln. Zusätzliche Kosten werden dann in Kauf genommen, um ein konstantes Verhalten sicherzustellen.“

Auszüge aus Text von Holger Petersen auf Xing: www.xing.com/communities/posts/kognitive...hoenreden-1012975232

Ich muss erst bezahlen wenn das Fahrzeug beim Händler steht bzw. bevor die Übergabe stattfindet. Folgendes steht bei den AGB: 1. Der Kaufpreis und Preise für Nebenleistungen sind bei Übergabe des Kaufgegenstandes und Aushändigung oder Übersendung der Rechnung zur Zahlung fällig. Und das ist gut so, bei allem anderen würde ich mich unwohl fühlen.

GentleGiant63 schrieb:

... oder Übersendung der Rechnung zur Zahlung fällig. Und das ist gut so,.. .

Heißt aber, wenn er dir die Rechnung 8 Wochen vorher schickt, ist die Zahlung 8 Wochen vorher fällig.

Kaufgegenstandes und Aushändigung oder
Übersendung

Gilt und vor oder? Oder gilt oder allein? Das sind solche spitzfindigkeiten in den Formulierungen

GentleGiant63 schrieb:

Ich muss erst bezahlen wenn das Fahrzeug beim Händler steht bzw. bevor die Übergabe stattfindet. Folgendes steht bei den AGB: 1. Der Kaufpreis und Preise für Nebenleistungen sind bei Übergabe des Kaufgegenstandes und Aushändigung oder Übersendung der Rechnung zur Zahlung fällig. Und das ist gut so, bei allem anderen würde ich mich unwohl fühlen.

Steht wortgleich auch in meinen AGB. Steht sicher auch bei anderen Händlern drin, nur dass die diese Karte nicht zeihen (müssen).

HPeter schrieb:

Seriöse Ausführungen zum Thema Kauf und Bezahlung gibt es ua hier:
www.allianzdirect.de/kfz-versicherung/be...g-autokauf-ratgeber/

Auszüge daraus:
"Wann muss ich zahlen?
Grundsätzlich gilt: Du solltest immer erst zahlen, nachdem beide (Käufer und Verkäufer) den schriftlichen Kaufvertrag unterzeichnet haben. Bezahle auf keinen Fall, bevor du das Auto gesehen und begutachtet hast.

Führe die Bezahlung am besten immer nur im Gegenzug gegen die vollständige Übergabe des Autos, aller wichtigen Dokumente und der Autoschlüssel durch. Zu den wichtigen Dokumenten zählen:
- Unterschriebener Kaufvertrag mit Veräußerungsanzeige für die Zulassungsstelle und Versicherung
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und Teil II (Fahrzeugbrief)
... "

Also wer einem Geschäftspartner Geld ohne Leistung einer Sicherheit überlässt ist in der Gefahr im Falle dessen Insolvenz / Zahlungsunfähigkeit leer auszugehen. Als Geschäftspartner ohne Sicherheitsleistung liegt man in der Rangfolge der Gläubiger ziemlich weit hinten.

Zum Glück ist es ja so dass es beim Tauschgeschäft "Autokauf" drei Gegenstände von Wert gibt:
das Geld, die Papiere und das Fahrzeug.

Das macht es möglich dass bis zum Abschluss des Geschäfts eine Vertragspartei immer mindestens eins davon im Besitz behalten kann. Ungünstig ist es wenn eine Partei alle drei in Besitz hat, denn dann hat die andere Partei nichts.