THEMA:

Ob Uni oder Metallic spielt in der Massenfertigung vom Ablauf her keine große Rolle. das größte Problem ist nach wie vor die Beschaffung. man darf nicht vergessen das es hier beim Kasten eine längere Kette gibt die man mit der PKW-Fertigung nicht vergleichen kann. Ein Hersteller der selbst über Filialen oder Vertragshändler vertreibt disponiert deutlich genauer. Da fängt aber bei den Womos, Kästen usw. das Problem an. Hier werden Aufträge von zig Ausbauern an den Hersteller des Grundfahrzeuges (hier Sevel) herangetragen. Zum einen spielt hier tatsächlich die Verfügbarkeit des Lackes eine Rolle, dazu die logistische Vorbereitung bei Sevel und was man nicht vergessen darf: Die Kostenkalkulation ! Im PKW-Bereich gab es mal einen Hersteller der zahlte einfach mehr für den Lack, das wars dann für die anderen bzw. deren Kontingent wurde kleiner.
Dazu kommt noch der Designer. Wer schon mal, wie ich in Oberursel, so was mal vor Ort erfahren hat ist das ei nicht zu verachtendes Problem. Da steht ein Tonmodel und nebendran noch ein dutzend weitere in grau. Nun überlegt man was der Unterschied sein soll. Sieht man genau hin fällt es auf das ein Dutzend unterschiedliche graue Farben sind, mal mit mehr oder weniger Partikel usw.

Wenn nun z.B. Pössl für 2022 plant 40% in grau zu verkaufen (so lange sind die Planungen) und alle anderen auch, Sevel aber gar nicht die Kapazitäten hat usw. ist letztendlich der Händler der Dumme der es seinen Kunden beibringen muss. Denn dieser bekommt es in der Regel erst mit wenn das Kind im Brunnen liegt.

Mein Händler rief mich gestern an und verlangte Änderung oder Stornierung meines Vertrags über die Lieferung eines Pössl in 2021. Grund: ihm wurde von Pössl mitgeteilt, daß FIAT vorerst keine Metallic-Lackierungen mehr herstellt. Daher soll ich eine UNI-Farbe aktzeptieren oder stornieren. Das gilt für alle Ducato mit LT 2021.
Wer weiß mehr?
Weihnachtliche Grüße
Friedrich

Wenn kein Metallic verfügbar, dann Campovolo da es sich dabei auch um einen Mehrschicht handelt.
Warum aber grad der Farbton dann noch lieferbar ist... Seltsam.

Vielleicht hilft euch diese Info:

SEVEL ist darauf ausgelegt mit einem bestimmten Mix von Versionen zu arbeiten, d.h. es wird ein Mindestanteil von Triebköpfen und Fahrgestellen benötigt, um das maximale Gesamtvolumen produzieren zu können. Die ausschließliche Produktion von Kastenwagen, wo derzeit die größten Volumen-Steigerungen im Auftragseingang sind, ist nicht möglich. Auch ist bekanntermaßen das Produktionsvolumen für Fahrzeuge mit langem Radstand und Metalliclackierung im Werk limitiert.

In einfachen Worten: Zu viele metallic-Aufträge langer Radstand (4.035mm) für zu wenig Restzeit vor Wechsel auf Euro 6D final bei Fiat.

...woher kommt die Info ?

Gestern hat mich mein Händler angerufen: entweder ich akzeptiere eine andere Farbe oder ich kann den Vertrag stornieren. Er selber sei von Pössl informiert worden, daß Fiat keine Metallic-Lackierung für Ducato 2021 liefern. Seine Vermutung: die Bänder sind so voll, daß eben lieber UNI lackiert wird als Metallic. Vorteil für Fiat: größerer Ausstoß:
An Alle, die es schon besser wissen: Citron ist keine Lösung wenn man sich für ein Automatikgetriebe entschieden hat ! Und ich frage mich natürlich, warum mir am 01.09.2020 ein Fahrzeug verkauft wird mit bestimmter Ausstattung nach gültiger Liste, wenn es diese Merkmale offensichtlich gar nicht gibt. Farbe gehört da definitiv dazu. Genauso wie der Preis oder Motorenstärke usw. Angeblich wurde das Fahrzeug bei der Bestellung direkt in die zentrale Auftragsliste übernommen.
In der gesamten Kette, Händler, Pössl, Fiat habe ich es nur mit Vollkaufleuten zu tun, die selbstverständlich zu dem von ihnen akzeptierten Kaufvertrag stehen müssen. Vom Kunden wird nichts anderes erwartet. So eine Änderung geht m.E. gar nicht.
Gibt es hierzu noch andere, sinnvolle Kommentare? Wer hat ähnliche Erfahrungen? Und wie sollen wir, ggf gemeinsam, vorgehen?
Grüße
Friedrich (MollyOnTheRoad)

@ Drehzahl
Die Beschaffung von Metallicfarben ist kein Problem, egal ob im PKW oder NFZ- bereich. Bei den Lackherstellern gibt es zur Zeit überkapazitäten(laut Basf).
Der Aufwand bei der Transporterlackierung ist um ein vielfaches höher , die Uni-lackierungen sind im Gegensatz zur Pkw-lackierung immer noch Einschichtlacke, das heißt die Ringleitungen müssen
vor einer 2-Schicht Metalliclackierung gespült werden. im PKW-bereich sind auch die Uni-lacke ein 2-Schichtaufbau (mit Klarlack) man spart sich somit das spülen der Leitungen.
Das 2. Problem ist im Transporterbereich die Zwischentrocknung der Basismetallic-farben.Man bekommt dann nicht mehr die benötigten Stückzahlen, die man benötigt.
LG Andreas

Wir haben Anfang Oktober einen Roadcruiser Xl aus dem Vorlauf bestellt, Farbe Profondo rot metallic. AB mit Lieferung ca. März /April 2021 liegt vor. Bisher nichts seitens des Händlers gehört. Ich werde demnächst den Händler kontaktieren! Gruß Klaus

Heidjer schrieb:

@ Drehzahl
Die Beschaffung von Metallicfarben ist kein Problem, egal ob im PKW oder NFZ- bereich. Bei den Lackherstellern gibt es zur Zeit überkapazitäten(laut Basf).
LG Andreas

Woher kommt die Info ? Stellt die BASF auch die Pigmente her ?

Die Basf liefert direkt ans Band und gehört zu den großen.Eine ihrer Töchter ist Glasurit, ich hatte mich mit einem Mitarbeiter über diese Problematik unterhalten und der sagte es gibt keine Engpässe bei Pigmenten oder sonstigen Bindemitteln, sonst würde der Pkw Sektor auch nur noch Uni-Farbtöne liefern.
Ich selbst habe einige Zeit in Neckarsulm in der Lackierstraße in der Kontrolle gearbeitet und kenne von daher auch die einzelnen Prozesse der Fertigung.