THEMA:

ok, ich habe die 8" Bälge

meine Goldschmitt darf mit maximal 7 bar betrieben werden.
Zwei bar ist ganz angenehm. Man sieht auch an den Druckschwankungen bei der Fahrt über Unebenheiten, dass die ZLF arbeitetet.

Moin,
ich Fahre beim Vario 545 auch mit etwas über 2bar. Sehe auch auf dem Manometer wie die 8" Bälge arbeiten, habe keine Verformungen feststellen müssen.
Off Topic: Den letzten KM vor erreichen des Stellplatzes pumpe ich bei vorsichtiger Fahrt 8-10 Bar in die Bälge. So brauche ich am Stellplatz nur Luft ablassen. Wenn 7bar dynamisch während der Fahrt erlaubt sing, machen 10 bar statisch keine Probleme, hat mir der Händler erklärt.

Wenn man einen vergleichbaren, mit Luftdruck betriebenen Wagenheber, mit 10 Bar max. aufpumpt, kann man 3t hochdrücken.
Macht man dies zwischen zwei Fixpunkten, unten Achse oben Chassis, wirken 3t auf 3mm abgewinkeltem Dünnblech.

Bei zulässigen 7 bar während der Fahrt auf 10 bar aufpumpen halte ich für keine gute Idee. Ich weiß nicht woher er Händler sein Wissen nimmt.
Und für was soll das gut sein ?
Wenn ich meine Bälge auf 6-7 bar aufpumpe ist die Achse bis an den Stoßdämpfer Anschlag ausgefedert.
Man kann die wirksame Kraft ungefähr ausrechnen.
mit F = P x A_w
P = 7 Bar = 7 x10⁵ N/m² und einer angenommenen wirksamen Fläche, die ungefähr der Fläche runden Metallabstützung in der der Balg liegt, entspricht. Der Durchmesser wird hier ca. bei 150 mm liegen. Damit ergibt sich eine wirksame Fläche von ca. A_w = pi/4 x 0,1² m² = 0.0177 m²
Damit ergibt sich dann eine Kraft von F = 7 x10⁵ N/m² x 0.0177 m² = 12390 N das entspricht ca. eine Masse von 1260 kg. Auf jeder Seite ist ein Balg. Das gibt dann ca. 2520 kg. Damit ist die Achse sicherlich komplett ausgefedert.
Vielleich kann jemand mal den Durchmesser der Abstützplatten genauer messen. Dann kann man die Rechnung noch mal korrigieren.

Der Halter hat sich verbogen weil zu wenig Luft in den Bälgen war und somit eine starke Bodenwelle, ein Bordstein, ein Hubbel auf dem Stellplatz o. ä. die Achse nach oben hat durchschlagen lassen. Das Schadenbild ist deutlich. Normalerweise sitzt da ja der Puffer, dessen Funktion nun durch den Gummi und das schwächste Glied, das 3mm Blech, übernommen wurde. Wenn dann der Kasten noch an der Beladungsgrenze war schließt sich der Kreis. Das Einfedern erfolgt übrigens nicht linear.

Whmann schrieb:

....Wenn schon Druckwerte genannt werden, sollten auch immer dazu die Grösse des Luftbalgs und wie von freyk genannt mind die ungefähre Achslast besser noch Radlast erwähnt werden.

Also: Wir haben 6" Bälge verbaut, Druck wie gesagt (meist) 3,5 bar (bis 3,8 bar), Achslast bei voller Beladung: 1800kg (950 kg li, 850 kg re).
Luftdruck Fahrzeugbereifung: 4,5 - 5,0 bar.
Maße zu Bälgen und Auflagefläche siehe Zeichnung:

Der Theorie mit dem Schaden durch mangelnden Luftdruck und durchschlagen der Hinterachse steht die Notlaufeigenschaft vieler solcher Systeme entgegen.

Doppelfaltenbälge verfügen außerdem über sehr gute Notlaufeigenschaften und benötigen aufgrund ihres stabilen Aufbaus keinen zusätzlichen Endanschlag.

Quelle: www.goldschmitt.de/zusatzluftfederungen-2/
Die sollten das aushalten.
So wie ich den TE verstanden habe, hat die ZLF bis zur Entdeckung des Schaden einwandfrei funktioniert?

Hm,

6 " sind ca. 152 mm ich dachte dieses Maß würde dann im 6 " Balg als Durchmesser irgendwo annäherungsweise auftauchen. das schein nicht der Fall zu sein. Wenn man den Durchmesser 140 max. nimmt haben wir einen 5,5 " Balg. Hat jemand so eine Schnittzeichnung vom 8 " Balg ?

Das hat mich beim Einstellen der Zeichnung auch gewundert!
Ich interpretiere die Angaben so:

Die 130 mm sind der Tellerdurchmesser, in denen der Balg sitzt. ( Siehe Zeichnung)
Die 140 mm sind der Durchmesser der aufgepumpten Bälge (siehe Foto: Bälge sind etwas breiter)
Wenn die Bälge dann im Betrieb zusammengedrückt werden, werden sie nochmals etwas breiter und erreichen dann die 6".

Ob das so stimmt, weiß ich allerdings nicht.

Drehzahl schrieb:

...Das Einfedern erfolgt übrigens nicht linear.

Das könnte ein Punkt sein:
Wenn wenig Druck drin ist, federt der Kasten recht weit ein. Wenn die Blattfeder vorne den Fixpunkt (Drehpunkt) hat und hinten den Lospunkt, dann erfährt die Mitte der Feder, an der Stelle, an der die Achse sitzt, die halbe Längenänderung als Versatz. Wenn das bspw. 2 Zentimeter wären, bekommt die Luftfeder eine Schiefstellung von einem Zentimeter gegenüber der Ausgangslage.