@twz:
Ich kenne nicht die Statistik der Unfälle mit Beteiligung von "Polensprintern". Ich kenne auch nicht die Statistik über private Wohnmobilunfälle.
Ich glaube auch, dass die meisten gewerblichen Fahrer (ja auch die Südosteuropäer) durchaus wissen, wie sich ihre Kiste verhält bei 150kmh. Was sie nicht im Griff haben, sind alle die Situationen, die unvorhergesehen sind (bspw. Stauende im Nebel), wo simple Physik alle Skils unwesentlich werden lässt.
OT:
Aber wenn man mal sieht, was wirklich läuft:
Ich habe nebenbei einen Übernachtungsbetrieb und immer wieder mal Fahrer solcher Kleintransporter als Gäste. Nicht, weil die Geld ausgeben wollen, sondern weil sie nach einer gewissen Zahl an Tagen nicht im Fahrzeug schlafen dürfen und 72 Std. Pause einhalten müssen. Einige Fahrer kommen immer wieder. Einer davon (ein Lette) fährt vom Nordkap bis nach Griechenland in Zeiten, die ich mit meinem Poessl Kawa als Alleinfahrer nie schaffen würde. Und der hat, afaik einen Fahrtenschreiber drin (sonst würde er nicht bei mir "Zwangs"übernachten).
Einige solcher Fahrer "krauchen" aus dem Führerhaus, wenn sie ankommen, dass sie Antony Quinn als Quasimodo Konkurrenz machen könnten. Ja teilweise nutzen sie im Zimmer die Dusche, die Küche und die Waschmaschine, schlafen aber trotzdem in ihrem Fahrzeug. Das wichtigste ist die Rechnung, die sie bei der nächsten Polizeikontrolle brauchen.
Bei mir landen also überwiegend die, die einen Fahrtenschreiber haben und die sehen oft schon nicht gut aus. Darum mag ich mir nicht vorstellen, wie die aussehen und übermüdet sind, weil sie gewerblich bis 3,5t fahren und keinen Fahrtenschreiber brauchen.
Trotzdem sind das alles Menschen, mit gleichen Wünschen und Bedürfnissen, wie alle anderen und sicher keine bewussten Selbstmörder.
Man könnte natürlich mutmaßen, dass bei einer Erhöhung auf 4,25t zwar das erlaubte Fahrzeuggewicht, aber nicht die Fahrtenschreiberfreiheit erhöht wird. Insofern könnte ich mir sogar vorstellen, dass das Ganze sicherer würde, denn 60% mehr Nutzlast dürften die Angst der Unternehmer vor einem Fahrtenschreiber relativieren.
Spätestens dann wird aber der Vorteil (60% mehr Nutzlast bei gleichem Aufwand/Preis) sich verringern, weil dann nichts mehr ist mit 6 Wochen durchfahren etc.
Dann wären auch diese Fahrer verpflichtet, ihre Zwangspausen einzuhalten und sich vom Chef die Hotelzimmer zahlen zu lassen!
Das alles ist natürlich für Wohnmobilisten so nicht relevant. Allerdings neigen die auch weniger dazu, München-Barcelona in einem Rutsch zu fahren.
Poessl 636FR (Bj2013) auf Ducato 148PS
Die Wüste lebt, es blüht das Land,
das Leben wüst, es bebt der Sand,
der Pössl tourt in unsrer Hand,
unterm Pflaster liegt der Strand!