THEMA:

Seit Juni 2022 sind wir Besitzer eines Clever Runners, seit dem konnten wir einmal damit in Urlaub fahren. Den Rest der Zeit stand und steht das Fahrzeug beim Händler, da immer irgendetwas kaputt ist. Wir haben jetzt keine Lust mehr. Nächste Woche entscheidet es sich, ob der Händler das Fahrzeug zurück nimmt, oder wir den Runner selbst verkaufen.
Wir sind sooo dermaßen enttäuscht, dass wir wohl nie mehr ein Wohnmobil kaufen werden.
Wir wünschen euch allen mehr Glück und mehr Freude mit euren Fahrzeugen.
Vielen Dank für die vielen guten Beiträge.
Tschüss

Auch wenn man einen ausgebauten Kastenwagen der Pössl-Gruppe als eine Einheit betrachtet, ist dem jedoch nicht so. Man muß zwischen Basisfahrzeug und Ausbauer unterscheiden. Interessant wäre daher zu erfahren, was genau ausgefallen ist. Die Liste neuralgischer Punkte, die man auf Relevanz am eigenen Fahrzeug mal anschauen sollte, würde damit erweitert werden.

Thomas schrieb:

da immer irgendetwas kaputt ist.

Wirklich „kaputt“ im Sinne von defekt oder entspricht es nur nicht Deinen persönlichen Vorstellungen ?

Wir haben auch einen Runner seit 2022 und haben auch ein wenig Pech gehabt . Radlager vorne links bei 5000km, Schlauch von Wasserpumpe abgegangen, Wassereinfüllstutzen Schlauch abgeknickt,Toilettenschacht undicht (Funier löst sich) , Abfluss von Duschtasse mußte neu eingepasst werden und gefühlte 100 Schrauben nachgezogen oder ausgetauscht. Das ist natürlich alles nervig und man ist enttäuscht das man so viel Geld dafür ausgegeben hat. Aber wenn man ein Wohnmobil oder Wohnwagen hat, dann ist das wie ein Haus,ständig gibt es was zu tun. Es gibt wohl kein Womo wo alles perfekt wäre, egal was für eine Preisklasse.

Wie so oft: Kontext wäre hilfreich…!

Ist natürlich verständlich, wenn man ein Montagsauto hat, dass man dann irgendwann frustriert ist.
Viele Erfahrungsberichte (auch teilweise im Forum) zeigen aber auch, das oftmals nur die Erwartungshaltung nicht stimmt.

Daher wäre es für die Leser sehr interessant zu erfahren was „immer irgendwas kaputt“ denn tatsächlich bedeutet. Und ob es an Clever oder am Basisfahrzeug liegt.
Und vor allem, was denn so schwerwiegend kaputt ist, dass man nur 1x in Urlaub fahren kann.

So ist zwar der tiefsitzende Frust deutlich herauszulesen - aber der Informationsgehalt - und somit der Nutzen - tendiert leider gegen Null.

Hier ein paar Beispiele:
Die Aufbaubatterie waren fehlerhaft angeschlossen ( Brandgefahr )
Der Steuerung des Kühlschrank war defekt ( 6 Monate bis das neue Gerät da war).
Der Solarregler war falsch eingebaut.
An der rechten Hecktür sind innen Teile abgefallen.
Die untere Schublade der Küche war nur mit Gewalt zu öffnen.
Der Dachhimmel über der Ablage ( über Fahrerhaus ) hat sich gelöst.
Beide Gitter am Gasherd sind gebrochen.
Am hinteren Heki gab's Probleme beim öffnen und schließen, das musste dann auch getauscht werden.
Der Ablauf des Waschbeckens im Bad war undicht.

Es gibt aber auch sogenannte optische Mängel:
Die Rückenlehne der Sitzbank ist schief eingebaut.
Materialfehler in der Deckenverkleidung über dem Bett
Der Möbelbau ist teilweise schief und verzogen.

Und das alles nach insgesamt 3500 km ( wobei davon bestimmt 500 km nur immer die Wege zur Werkstatt und zurück waren ). Da fragen wir uns doch: Was geht denn alles kaputt, wenn wir das Fahrzeug mal richtig nutzen?

Ich weiß nicht, ob ich alles habe, aber zumindest grob.

Vielleicht denkt jetzt jemand: so schlimm ist das doch alles nicht, das könnte man doch selbst reparieren, ein bisschen Kleber hier, eine Schraube da.

Für uns war und ist es schlimm!

Hallo, wir hatten auch einen bei dem ständig etwas defekt war und der Händler es nicht geschafft hat, es in Ordnung zubringen. Möglichkeiten gibt es doch genug um sich von so einem FZG zu trennen. Es sind doch nicht alle FZG schlecht, deswegen mit dem Hobby Schluss machen? Hinfallen, aufstehen Krönchen richten, weitergehen. Deswegen lässt man sich nicht die schöne Zeit verderben, meine Meinung. Vg Wohmi

Hallo Thomas,
vielen Dank für deine Mängelaufstellung. Da ist wirkliches vieles bei dir zusammengekommen, da kann ich deinen Frust verstehen. Wahrscheinlich bist du einfach nicht leidensfähig genug für ein WoMo der Kastenwagenklasse, da ist der Verkauf nur konsequent.

Es kommt immer darauf an, mit welchen Erwartungen man an einen Wohnmobilkauf herangeht. Ich habe mir vor dem Kauf unzählig viele Modelle angesehen und sicher 3-4 große Messen besucht. Ich war von der katastrophalen Produktqualität bei praktisch allen Herstellern geschockt. Nur wenn man bereit ist den Kaufpreis zu verdoppeln mag es einige wenige Kleinserienhersteller geben die etwas vernünftiges abliefern. Eigentlich hatte ich mir dann vorgenommen einen leeren Kastenwagen selbst auszubauen.

Aber warum haben wir dann schließlich doch einen Pössl gekauft? Nun es stellte sich heraus, das wenn man die Kosten für einen leeren Kasten und das ganze Ausbaumaterial addiert das fertige Wohnmobil keinesfalls teurer ist. Gerade Technik wie Küchengeräte, Heizung, Tanks etc. kann ein großer Hersteller mit Sicherheit erheblich günstiger einkaufen wie ein kleiner Privatkäufer. Wir betrachten unseren Shine 540 daher eher als rollendes Schnäppchen und Bastelbude und freuen uns wenn überhaupt was funktioniert. Ich habe schon alle Küchenschubladen und den Klapptisch neu befestigt, den abgeknickten Kondensatschlauch vom Kühlschrank begradigt, blankes Metall mit Rostschutz versorgt und diverse andere Kleinigkeiten in Ordnung gebracht. Wenn es für mich einfacher ist als den Aufwand zu treiben zum Händler zu fahren pfeife ich auf die Gewährleistung und mache es selbst. Das spart viel Zeit und schont die Nerven. Jetzt ist die Truma kaputt, die kommen aber zu mir nach Hause tauschen das Verbrennungsluftgebläse, das nehme ich natürlich gerne an.
Die Hälfte deiner Mängel hätte ich wahrscheinlich an einem Nachmittag beseitigt und nichts hätte mich gehindert mit dem Auto in Urlaub zu fahren. Am kritischsten ist sicher ein nicht funktionierender Kühlschrank, aber auch hier hätte man mit einer mobilen Kühlbox für temporäre Abhilfe sorgen können.
Du siehst, wenn man schon vorher erkannt hat was für einen Murks man kauft und nicht einem Traum hinterherläuft ist man viel entspannter!

Verkaufen!
Es gibt Dinge, die passen einfach nicht zu einem.
Mieten wäre eindeutig die „Clevere“ Entscheidung für Dich!

Ralli

Naja, Murks nicht gerade... aber man muss schon wissen, was eine Fahrzeugkarosserie an Dynamik aushalten muss und dass der Möbelbau bei einem Kawa dies eben auch muss. Da bleiben diverse Kleinigkeiten nicht aus.

So wissen Kawa-Fahrer, dass sie gerade bei neuen Fahrzeugen ein wenig eine Wunderkiste kaufen, an der am Anfang das eine oder andere noch eingestellt/korrigiert werden muss. Die meisten machen es selbst an einem oder zwei Samstagen, andere fahren eben zum Händler und warten sich einen Wolf, weil der Händler eben Händler ist und nicht primär eine Werksnachbesserung.
Leute mit technischen/handwerklichen Hintergrund / Möglichkeiten machen es meist lieber selbst.

Wer sich allerdings wegen sowas die ganze Camperei verleiden lässt, ist imho eh kein Camper im klassischen Sinne. Wenn ich sehe, wieviele hier zusammenhalten, um Probleme zu lösen und auch dass die Bereitschaft, sich mit seinem Kawa auseinanderzusetzen und eben nicht als fahren Hotelzimmer zu sehen, dann unterschreibe ich die Grundaussage in Post #7 von ralf1147 voll und ganz.