THEMA:

Wir hatten unseren Roadstar 600L im August 2020 bestellt mit voraussichtlichem Liefertermin März 2021. Dann kam die Nachricht vom Händler, der Termin würde sich auf Ende April verschieben. In Coronazeiten fand ich das noch ok. Dethleffs in Isny musste auch in dieser Zeit 2-3 Wochen schließen. Ende April war das Fahrzeug fertiggestellt - bis auf die seitlichen Rahmenfenster.... 😩 Der Händler konnte keine Perspektive geben. Vor 13 Tagen kam die Meldung das Fahrzeug sei nun fertig. Nach 10 Tagen war es immer noch nicht beim Händler. Beim Nachfragen kam heraus, dass die Händler selbst Speditionen für den Transport organisieren müssen. Und die reagieren da halt nicht so schnell. Das hat mich doch verwundert, dass Pössl oder Dethleffs nicht selbst Speditionen für den Transport beauftragen. Da wäre mehr kritische Masse, bessere Planbarkeit möglich und wohl auch eine Woche Einsparung bei der Lieferzeit. Jetzt ist der Pössl beim Händler. Und ich muss noch auf die Umbauarbeiten warten.... Aber ich hoffe, dass Anfang nächster Woche die Übergabe stattfinden kann!
Bzgl. Anwalt etc: klar, man sicher Rechtsmittel einlegen. Aber wir haben unseren Pössl vor 10 Monaten genauso konfiguriert, wie wir ihn haben wollten. Was hätte das mir gebracht? Ärger, schlechte Stimmung, ...Aber kein Fahrzeug. Natürlich brennt die Ungeduld. Aber trotz der 3 Monate Verspätung freuen wir uns auf unseren Pössl!!!
Übrigens, falls die Nachfrage kommt: Meine Vorstellung im Forum kommt dann nächste Woche wenn wir dann Kasten haben! Versprochen!

twz schrieb:

warum? Die Vertragsparteien sind in ihrer Wortwahl frei. Das ist entgegen eines vorformulierten Vertrages des Händlers sogar gerichtsfester.

Pössl Besitzer "twz" argumentiert wieder mal pro Händler

Klar können die Händler in ihre Verträge reinschreiben was sie wollen. Die können meinetwegen auch noch zusätzlich eine Seite aus Goethes Faust zitieren ...

Ich denke aber nicht dass sie das von den gesetzlichen Pflichten gemäß BGB befreit. Und meines Wissens ist demnach die Erfüllung des Vertrags (=Lieferung) sofort fällig oder eben ein "Liefertermin" zu nennen. (Termin ist etwas anderes als Wunsch) Dieser Liefertermin kann verbindlich oder unverbindlich (das heißt juristisch plus maximal 6 Wochen) sein.



PS Hier was dazu aus einen A... forum:
"Wenn keine Lieferfrist vereinbart wurde, ist die Lieferung gemäß § 271 BGB: Leistungszeit sofort nach Vertragsschluß fällig. Wenn Ihr Vertrag keine Lieferfrist nennt, ist das das Problem des Verkäufers, nicht Ihres. Eventuell mündlich besprochene Lieferfristen muß der Verkäufer beweisen, was bei mündlichen Absprachen naturgemäß schwierig bis unmöglich ist."
Quelle: www.frag-einen-anwalt.de/fehlender-Liefe...ertrag--f342293.html

Summit schrieb:

@DerChris

Abgesehen von der fehlenden Kommunikation, die natürlich nicht optimal zu sein scheint, kann dein Händler wohl einfach auch nichts machen.
Ich lese in diesem Thread immer mit und mich verwundert eines immer wieder: Die Haltung, dass der Händler schuld ist.
Unsere Händler leben von dem Verkauf und zufriedenen Kunden. Ich bin zu 100% sicher dass ziemlich jeder Händler 0 Interesse daran hat, dass du zu spät zu deinem Fahrzeug kommst. Sieh es doch so, er verdient mit uns sein Geld, welches Interesse sollte der haben, dieses Geld nicht schnellstmöglich zu verdienen? Der tut sicher alles was er kann, damit er dein Wagen bekommt, ihn ausliefern kann und dein Geld bekommt. Denn genau an diesem Tag ist auch sein Zahltag
Der Zahltag des Händlers ist der Tag an dem wir unser Fahrzeug zu 100% bezahlt haben. Ich bin sicher, dass mein Händler alles tut damit dieser Tag so schnell wie möglich kommt

Betreffend Kommunikation zwischen uns und unseren Händlern: Da gibt es massives Verbesserungspotential. Fraglich ist hier nur noch, wie die Kommunikation zwischen Händler und Pössl ist, ich gehe leider davon aus, dass es da auch grosse Probleme gibt.

Naja beim Kauf konnte der Händler noch relativ viel machen, insbesondere Druck aufbauen. Meine Ansage war relativ klar: ich würde gern 2021 im Sommer mit dem Fahrzeug Urlaub machen.
Aussage Händler: wenn wir die kommenden 2 Tage unterschreiben kommen wir im Juni raus, Verzögerungen sind aktuell keine abzusehen, usw.. Bei anderen Händlern gab es zu diesem Zeitpunkt Fahrzeuge die sofort verfügbar waren. Ich war halt so doof hab mich darauf verlassen und habe "mein" Fahrzeug konfiguriert anstatt ein verfügbares zu kaufen. Mit der Kommunikation zwischen Händler und mir ging nach der Anzahlung steil bergab. Anfragen zu Umbauten (mit denen ein Händler ja auch Geld verdient, vermutlich sogar mehr als durch die Provision) wurden nur auf Nachfrage oder gar nicht beantwortet. Und leider habe ich bei der Kommunikation zum Liefertermin ebenfalls den Eindruck, der Händler hat kein Interesse sich darum zu kümmern, weil er davon ausgeht, dass er sein Geld so oder so bekommt und das die Wartezeit halt mein Problem ist. Da von ihm auch sonst nicht viel kam, wie wir hier einvernehmlich eine Lösung finden werde ich den Weg über den Lieferverzug gehen, um klar zu machen: es ist nicht alleine mein Problem. Ich habe mit ihm einen Vertrag und nicht mit Pössl.

Ich verstehe deinen Unmut gut, bin aber überzeugt, dass es in deinem (und in vielen anderen Fällen hier) zu 99% an der Kommunikation zwischen uns und Händler liegt. Ich hatte auch Verzug bei meinem Prime und das macht niemandem Spass. Ich hatte das Glück, dass ich immer offen und transparent (so jedenfalls mein Gefühl) informiert und auf dem Laufenden gehalten wurde. Klar hatte ich auch nicht Freude daran und es ärgerte mich. Aber durch die Infos und Aussagen meines Händlers konnte ich den Sachverhalt verstehen. Jeder von uns arbeitet irgendwo und kann Verzögerungen ect. Businesstechnisch verstehen. Es macht das Ganze nicht besser aber ich verstand wenigstens rein rational



Betreffend Transport habe ich von meinem Händler auch diese Info erhalten. Die Fahrzeuge werden von Pössl als fertig Produziert gemeldet beim Händler und von da an ist es Sache des Händlers... Bei uns in der Schweiz ist es dann noch komplizierter mit Zollunterlagen, Verzollung und Zulassung - das muss alles der schweizer Händler machen.

Manche Probleme erledigen sich dann doch von selbst. Heute die Info bekommen, dass unser Pössl in ca. 2 Wochen beim Händler steht und dann in ca. 3-4 Wochen zur Abholung bereit steht.
Eigentlich hatte ich noch paar Anbauten geplant, die werden aber erstmal nach hinten verschoben, da sie "nice to have" sind und ich asap. in den Urlaub möchte. War dann ca. 11 Monate Wartezeit von Bestellung bis Auslieferung. Ich bete nur, dass bei der Abnahme keine Mängel mehr auftreten, da hätte ich nicht die Nerven dafür.

Ziemlich viele Hobby-Juristen hier unterwegs.... 🤣

Das sind keine Hobby Juristen sondern die Stammnutzer des Forums die alles und jeden kommentieren müssen, auch wenn Sie keine Ahnung von dem speziellen Thema haben und alles zumüllen oder verwässern.
Ausserdem gehts ja auch um die Anzahl an Postings! Je höher diese Zahl ist desto wichtiger ist man und um so mehr hat man Recht.
Und die, die hier richtig gute Beiträge leisten nehme ich von dieser Behauptung natürlich auch. Ohne diese könnte man den Laden hier zumachen.

Hi,
Bekannte warten auf ihren mittlerweile ziemlich verspäteten Kasten. Im Forum findet man fast nichts zum Verzugsschaden, den durchzusetzen ist wohl gar nicht so einfach - hat das schon jemand versucht (zwangsläufig überteuerte Miete für geplanten Urlaub, es gibt ja fast keine Fahrzeuge) und ein Urteil zur Hand?

Vom Händler kamen bisher nur nette Mails und das Angebot ein 150€ Radio+irgendeine Kamera einzubauen, falls man auf weitere Rechte verzichtet..

Ach und weil in der Laberecke: könnte man nicht Flightright für Womoverspätungen gründen? Quasi ein Komplettpaket, Verträge prüfen, Verzug setzen, Nachfrist abwarten, a) alternatives Fahrzeug vom Hof kaufen, Schadenersatz durchsetzen oder b) Miete vermitteln, Verzugsschaden usw.

Gruß

Solange in den Kaufverträgen bezügl. Lieferdatum das Wörtchen "voraussichtlich" steht, hat man nach einer Fristsetzung wohl nur die Möglichkeit vom Kaufvertrag zurückzutreten. Noch dazu liegen Lieferverzögerungen zum überwiegenden Teil nicht in der Schuld der Händler selbst.
Alles nur meine unverbindliche Meinung!

LG
Steve

Man muss den säumigen Vertragspartner ja erst einmal korrekt in Verzug setzen, sprich man muss korrekt Fristen setzen die der Vertragspartner dann unerfüllt verstreichen lässt. Danach kann man vom Kauf zurücktreten und auch Schadensersatz fordern.

Das gilt bei verbindlichen und unverbindlichen Lieferfristen, nur die zu tolerierende Überzieung der Lieferfrist ist unterschiedlich.

Schadensersatz ist dabei wörtlich zu nehmen... dh nur der Ersatz eines tatsächlich entstandenen Schadens kann eingefordert werden. Aber das kann natürlich einiges sein. .. zB Storno Gebühren weil man gebuchte Campingplätze oder Fähren stornieren muss, evtl die Kosten für ein Miet-Womo weil man die fix gebuchte Reise ohne Womo nicht antreten kann oder weil ein gleichwertiges als Ersatz gekauftes Fahrzeug ein paar Euros teurer ist.

Aber wenn es in der Richtung ernst wird, würde ich als erstes mit jemanden reden der Fachmann im Gewerk Recht ist.

PS Meines Wissens erlaubt das BGB nicht ein "vorausichtliches Lieferdatum".