THEMA:

Wieder viele Leute von "wünsch dir was" dabei. Leider hat der neue Besitzer nicht die km für seine erste Belgienreise (5h Fahren, 1h kalkulierte Ladung ) dazugeschrieben. Trotzdem scheint das das ja zu funktionieren. Verhältnis Laden zu Fahren schreckt nicht ab.

Ich wünsche mir auch ne Menge. Wäre doch toll, wenn die auf dem Stellplatz Oelwechsel, Inspektion und TÜV machen würden, und ich dann mit dem frisch gewaschenen Wagen nach 1 Woche nach Hause fahre.

Genauso wenig wie diese Dienstleistung Standard auf Stellplätze ist, sind es (noch nicht) Schnellladesäulen oder Dieselsäulen. Gerade im Reiseverkehr habe ich schon oft an Grenzen überfüllte Tankstellen gesehen, an denen die Leute mit den letzten Tropfen Diesel ankommen, und dann lange in der Schlange warten, um billigen Sprit zu tanken.

Bronzi schrieb:

Die Attraktivität der E-Mobilität wird auch dadurch enorm steigen, dass die Verbrennertechnologie rapide unattraktiver (sprich teurer) werden wird.

Während die Preise für Strom immer weiter sinken!

Meine Urlaubszielgebiete sind oft zwischen 1000 und 2000 Km entfernt,
dafür brauche ich ca. zwei Tage mit einer Übernachtung und einer
kleinen Fahrpause pro Tag. Falls ich diese Strecke mal angenommen,
rein elektrisch fahren möchte, würde ich ca. alle zwei Stunden bei 110 Km/h max.
eine Schnellladung von einer knappen Stunde bei einem E-Vanster mit 75 KWh-Akku
benötigen.
Somit habe ich an jedem Reisetag einige Stunden extra Pause, bei den 80% Aufladungen. Man sollte
auch an die möglichen Strafzahlungen bei der Übernachtung denken, wenn der Akku nach 2 Stunden auf 100% ist,
wer parkt dann in meiner Nachtruhe mein Fahrzeug um?
Herstellerangabe: WLTP-Wert 330 km bei einem 75 KWh-Akku mit 100 kW Schnelllader in 45 Minuten bei 80 Prozent.
Ich denke, daß diese max. theoretische Reichweite bei diesen vielen Schnellladungen auch sehr schnell für immer
kleiner werden würde.

@Saali:
ich glaube, Du bist mit der Polemik ein wenig am Thema vorbei
E-Camper heißt, daß zumindest die elektrische Infrastruktur (und entsprechende Vergütung) auf Campingplätzen der neuen Anforderung genügen müßten. Einerseits muß man die Nicht-Nutzer nicht mit der Bezahlung eines ladetechnisch halbwegs geeigneten Anschlusses überfordern, der Betreiber will aber zu Recht Kohle für den Strom sehen, den er da abgibt. Das ist nicht mit 3-5 € täglich getan. Andererseits müssen die Netze es hergeben, daß meinetwegen 50 Leute gleichzeitig laden etc.pp.
Wenn ich zum CP anreise, müßte ich derzeit entweder gut geladen haben (in der Pampa wirklich eine Frage der Aufenthaltsdauer an der Ladesäule) oder bei Abreise das gleiche einkalkulieren. Platz müßte es dann auch noch haben...
Stell Dir einfach mal vor, Du stündest in der Schlange mit 10 anderen, die jeweils eine Stunde V/E betreiben, vorher kannste nicht weg. Klasse, oder?
Wenn da ein Nadelöhr ist, muß man es erweitern, andernfalls darf man sich die Frage stellen, ob man besser die Pferde wechselt. Mit Wunschkonzert hat das im Falle der Campingtauglichkeit herzlich wenig zu tun.

@Bigbonsai
Was Du beschreibst, wird in absehbarer Zeit generell an der Tagesordnung sein. Um zu reisen, nicht um zu rasen bevölkern wir die Straßen
Regelmäßige Pausen erhalten die Fahrtüchtigkeit. Das jedenfalls wäre für mich kein knock-out-Kriterium.
By the way: wenn ich mich recht entsinne, erinnert mich mein Campster nach 2 Stunden ununterbrochener Fahrt daran, eine Pause zu machen
Je älter man wird, umso weniger lustig ist die Dauersitzerei hinterm Steuer - so stelle ich das an mir fest.

Markus schrieb:

Bronzi schrieb:

Die Attraktivität der E-Mobilität wird auch dadurch enorm steigen, dass die Verbrennertechnologie rapide unattraktiver (sprich teurer) werden wird.

Während die Preise für Strom immer weiter sinken!

Wart einfach mal ab
Strom kann man übrigens massig vom Dach ernten - Diesel nicht.

Campstergurus schrieb:

Wenn ich zum CP anreise, müßte ich derzeit entweder gut geladen haben (in der Pampa wirklich eine Frage der Aufenthaltsdauer an der Ladesäule) oder bei Abreise das gleiche einkalkulieren.
.

Warum? Ich war mit dem Tesla am CP und habe den an der Terrassensteckdose des Mobilheims einphasig mit 10A geladen. Den Rest macht die Zeit, nach grob einem Tag ist das Auto voll.
Die meisten Campigplätze berechnen den Strom inzwischen pauschal, da die Aufrechterhaltung einer abrechnungsfähigen, sprich geeichten Zählerinfrastruktur viel zu teuer ist.

Wer jetzt kommt und sagt : Schnorrer, ungerecht, unsozial -> Neiddebatte unnötig, es wurde niemand bestohlen oder benachteiligt, der Campingplatz hatte auch zwei gratis Ladesäulen für E-Autos

Bronzi schrieb:

Strom kann man übrigens massig vom Dach ernten

Aber nur, wenn der Vermieter mitspielt. Hat nicht jeder das Glück seine 4 Wände das Eigene zu nennen...

LG Stefan

@Bronzi:
nur interessehalber: wo war dieser CP?
Ich stelle nicht in Abrede, daß es in einigen Jahren ladeinfrastrutukrmäßig so aussieht, daß man auch am CP regulär laden kann.
Aber vergiß nicht, daß das jetzt noch so ging, weil eben die Minderheit entsprechend wenig Strom zapft. Es glaubt doch wohl niemand, daß das kostenfreie Tanken die Zukunft sein wird? Und daß diejenigen, die den Strom so gar nicht brauchen, die exorbitant steigenden Kosten mit ihrem Tagespauschalen klaglos mitfinanzieren?
In Deutschland ist der Stromverkauf nach Zählerabrechnung ein Thema (klar, wegen der Eichpflicht des Meßgeräts), nicht aber unbedingt in anderen Ländern. Man verrechnet nämlich lieber die Pauschale, mit der Kasse gemacht werden kann. Ohne die depperte Eichpflicht könnte man ansonsten auch hierzulande problemlos eine faire Basis herstellen. Das hat nix mit Neiddebatte zu tun, sondern eher mit der Erschleichung von Vorteilen auf Kosten Dritter, wenn das unter der Hand läuft.
So, aber zurück zum Thema: der beschriebene CP ist definitiv nicht state of the art, wenn ich mir das ländliche Europa, auch nicht Westeuropa, anschaue. Nettes Beispiel aus dem Ponyhof, aber nicht das was unsereins gemeinhin vorfindet. Und genau darum geht es, nicht um Dauerlutschen aus der Haushaltssteckdose, das nur so lange gut geht, wie sich keiner dran stört.
Im übrigen: ich habe mehrfach schon das Verbot gelesen, Elektrofahrzeuge zu laden. Auch oder gerade in Deutschland. Von instabilen Netzen irgendwo im Süden schweigen wir mal lieber.

Liebe Verbrennergenossen,
In 10 Jahren werden wir es schwer haben, überhaupt einen Verbrennerfahrzeug zu kaufen.
Die Übernachtung auf einem Campingplatz kann man sich dann als Verbrennerfahrer auch nicht mehr leisten, da die Treibstoffe so teuer geworden sind.
Reisen von mehreren Tsd. km wird dann nur noch für sehr gut situierte Personen möglich sein. Tankstellennetze werden nicht nur in Südost Europa nicht mehr existieren, die Ladestationen auf dem CP's helfen uns da auch nicht weiter.
Fossile Brennstoffe werden nur noch von Spezialfirmen in kleinen Dosen verkauft werden.
Nach Südeuropa wird keiner mehr reisen wollen, schon gar nicht mit einem Kastenwagen, weil dort die Temperaturen ab Frühling bei 45°C liegen.
Individual-Mobilität wird in der bisherigen Form auch nicht mehr möglich sein, da die Strassensysteme überall so auf den Hund gekommen sind, das dort nur noch genehmigte Sondertransporte stattfinden dürfen.
Ist dann auch nicht mehr nötig zu reisen, das kann man dann bequem auch digital zu Hause machen. Rausgehen will man ja eh nicht mehr, da grassiert dann gerade die russische Affen-Covid Variante.
Durch den Erwerb eines flutsicheren Schutzraumes ist man sowieso nicht mehr so finanziell gut aufgestellt.
Die Enkel besuchen einen auch nicht mehr, nachdem sie unsere Geschichten über die gute alte Zeit, wo alles möglich war, gehört haben.

@Campstergurus,
Eine spezielle Ladeinfrastruktur für WoMo halte ich immer noch für eine wünschenswert Option, aber nicht als Voraussetzung. Auch ein PKW Reisender hat nicht in jedem Hotel die Möglichkeit über Nacht zu laden. Warum kann das WoMo sich nicht genauso versorgen wie ein PKW?

Das mit der Abrechnung wird natürlich ein Thema werden. Kenne da die Eichvorraussetzungen nicht. Komisch ist, daß es bei Hausanschlüssen diese wohl nicht gibt. Unser Zähler wurde Jahrzente nicht geeicht. Denke da gibt es Lobbyinteressen.
Wenn mit 10 A geladen wird, sind das in 24 h schon mal 50 Kwh, bzw 25 Euro. Natürlich kann dies nicht bei den 20 Euro für den Platz incl. sein.

Das mit 1000 bis 2000 Km in realiv kurzer Zeit zum Urlaubsort und zurück hatten wir ja auch schon. Kann nicht sagen, wieviel Leute so reisen. Ich nicht. Es gibt viele Gründe eben nicht so zu reisen. So wägt jeder für sich ab.