THEMA:

Bremsen: zittern in der Kurve bergab und ansonsten alles iO ???

Ich bin jetzt kein Experte für Bremsen und die dazugehörigen Regelsysteme, z.B. ABS
Aber muss man sich für die beschriebene Situation mal die Wirkung der Kräfte im Raum vorstellen, d.h.
die Masse von 3,5 t will grundsätzlich erstmal in Schwerkraftrichtung weiter,
wird aber über sehr schräg zur Fahrtrichtung stehenden Vorderräder
über eine Reibfläche von max. 1 DIN A4 Blatt mit eibem entsprechendem Gefälle
überwiegend über das kurvenäussere Vorderrad abgebremst.
Ich glaube, das hier
- die Regelung gut und schnell rechnen muss um die Bremskräfte richtig dosiert zu verteilen
- kein techn. Problem vorliegt

In dieser Form verstehe ich auch das Argument von Tommel mit den "schmierenden Reifen".

Was Albatros meinte, nennt man einen Bremsscheibenschlag, in dem Bereich regelt das ABS gar nichts. Das ABS regelt nur wenn unterschiedlicher Schlupf vorliegt. Ein Scheibenschlag führt aber nicht zu unterschiedlichen Schlupf. Vereinfacht ausgedrückt werden auf die Reibfläche der Bremsscheibe, von innen und außen, die Bremsbeläge gedrückt. Ist nun die Bremsscheibe leicht wellig (Bremsscheibenschlag), wird der eine Belag Richtung Bremskolben gedrückt während der andere in die andere Richtung geht. Dadurch fährt der eine Kolben weiter raus und der auf der anderen Seite weiter rein, im nächsten Moment geht es dann andersherum weiter. Wenn jetzt nur leichter Druck ausgeübt wird, spürt man diese Bewegung als Druck im Pedal und/oder als leichtes Lenkrad zittern. Tritt man hingegen richtig auf das Pedal, ist der Druck so groß, dass man es nicht spürt, da die Bremsscheibe quasi gerade gedrückt wird. Die meisten Kunden beanstanden so etwas, wenn sie kurz vor der Ausfahrt auf der Autobahn leicht abbremsen wollen, sonst merken sie nichts. Bei unseren Dicken kann sowas bei leichter Talfahrt auftreten, aber natürlich auch an der Autobahnausfahrt.

hallo Woupi,

wird jetzt vermutl OT, aber
Deine Erklärung zum Scheibenschlag ist verständlich, sollte dann aber bei Albertros ständig auftreten und nicht nur bei bergab und enge Kurve.
Zitat: Dieses "Zittern" war nur beim Anbremsen in engen Bergabkurven zu spüren, bei anderen Bremsvorgängen nicht.

Mit steigender Temperatur der Scheibe kann sich dieses Problem verstärken.
Mit kalten Scheiben dann wieder zurück gehen.

So ist es.

Beim heavy ist ja nur die VA Bremse größer.
Und größer ist besser soweit so gut.
( 300mm zu 320mm) kann mir irgendjemand verdeutlichen um wie viel besser oder belastbarer das wirklich ist?
In Prozent oder sonstwie nur um eine wirkliche Vorstellung zu haben.

Das kann man so einfach nicht sagen. Ich habe weiter vorne das Beispiel mit meinem Golf gebracht. Dort habe ich von 280mm auf 288mm umgerüstet und alle Probleme waren nach Jahren endlich weg.
Der Jumper light hat 280mm und der Heavy hat 300mm, nach meinem Kenntnisstand.

Hi zusammen,
gemäß Bildern der Bremsscheiben ergeben sich folgende Werte:
Außendurchmesser 300 mm / Innendurchmesser 161 mm bzw. Außendurchmesser 280 mm / Innendurchmesser 142 mm.

Die Wirkung einer Bremsscheibe ergibt sich nur durch die Auflagefläche der Bremsklötze und nicht allein durch den Außendurchmesser, da das Heavy-Chassis ja bekanntlich auch einen größeren Lochkreis besitzt. Wenn man die oben stehenden Werte umrechnet, ergeben sich folgende Flächen, auf welchen die Bremsklötze wirken:
50302 mm² / 45715 mm².

Das Heavy-Chassis hat also definitiv die etwas größere Fläche, auf denen die Bremsklötze wirken können.

Wenn ich diese Werte jetzt zum maximal zulässigen Gesamtgewicht in das Verhältnis setze, ergeben sich folgende Werte:
11,8 mm² pro Kilogramm maximal zulässiges Gesamtgewicht 4,25 t/ 13 mm² pro Kilogramm maximal zulässiges Gesamtgewicht 3,5 t.

Wie jeder jetzt diese Werte interpretiert, ist ihm überlassen.

@woupi
Das du bei deinem Golf durch die größere Bremsscheibe eine bessere Bremswirkung erzielt hast, steht gemäß obigen Berechungen außer Frage, da der Innendurchmesser gleich bleibt, sich der Außendurchmesser aber erhöht hat. Somit erhöht sich also definitiv die Fläche, auf denen die Bremsklötze wirken.

@all
Diese Berechnung soll keine Argumentation für oder wieder eines der beiden Chassis sein, sondern nur eindeutige Fakten liefern. Die Berechnung ist nicht endgültig, da der zugrundeliegende Innendurchmesser kleiner ist, als der eigentliche Innendurchmesser, ab wo die eigentliche Bremsscheibe beginnt. Die Werte für die wirksame / nutzbare Bremsfläche werden sich also noch verringern.

Gruß
Andy

@Loschka
Deine Berechnungen sind alle soweit richtig. Leider hast Du aber nicht den Reibflächeninnendurchmesser sondern nur den Topfaussendurchmesser herangezogen (wie Du ja auch geschrieben hast), dadurch sind die Berechnungen hinfällig, da von falschen Werten ausgegangen wurde. Andere Werte habe ich aber auch nicht gefunden, das war ein Grund warum ich die Berechnung auch nicht gemacht habe.
Und es fehlen noch einige Dinge, unter anderem der Kolbendurchmesser und der Raddurchmesser, diese sind ebenfalls beim Heavy größer. Davon geht einer, Positiv und einer, negativ in die Gesamtbetrachtung der Bremskräfte am Latsch ein.


Das diese Bremse mehr Leistung hat steht außer Frage, das habe ich weiter vorne auch schon mal beschrieben, es ging zuletzt aber nicht um die Leistung sondern um das Zittern.
Dabei helfen die Berechnungen leider nicht, bzw. nur wenig. Diese Berechnungen hat der Hersteller ja auch gemacht und ist im Fall von meinem Golf (ich bin aber nicht der einzige mit diesem Problem gewesen, nicht das ich da falsch verstanden werde) zu dem leider falschen Schluss gekommen das die 280mm Bremse reicht, hat sie aber leider nicht.
Beim normalen Golf war das auch gar kein Problem, beim Variant, wie ich ihn hatte, leider schon.

Da kann man nur Erfahrungswerte ran ziehen. Dieses Problem hat man recht häufig bei Fahrzeugen, die nahe der Grenze der Berechnung gebaut wurden und zu so einem Fahrzeug zähle ich definitiv unsere Kastenwägen. Darum war für mich ja auch von vornherein klar, dass ich das Heavy haben wollte.
Ich hatte den Händler übrigens auch schon beim 2016er Model danach gefragt, da gab es das aber noch nicht, da war ich natürlich um so glücklicher, dass es das dann beim 2017er gab.

Beim Heavy ist übrigens nicht nur der Durchmesser 300mm statt 280mm sondern auch die Stärke 32mm statt 28mm und das hilft gegen das zittern, da mehr Material auch mehr Wärme aufnehmen kann. Es sind zwar auch die Löcher etwas größer, aber die Materialstärke ist immer noch größer. Außerdem kann durch die größeren Löcher auch wieder besser gekühlt werden.

Hi zusammen,

wenn wir jetzt schon einmal Daten sammeln, hier Informationen zu den Reifendurchmessern, da immer nur das Argument fällt, der Heavy hat größere Reifen.

Gemäß akteuller Liste eines Citroenhändlers werden folgende Reifengrößen verwendet.
Light: 215/70 R15
Heavy: 225/75 R16

Dadurch ergibt sich gemäß einem Online-Reifenrechner folgender Durchmesser:
Light: 68,2 cm
Heavy: 74,4 cm

Hier liegt definitiv ein Vorteil des Heavy-Chassis, die größere Bodenfreiheit von 3,1 cm (halber Unterschied im Durchmesser). Dies ist nur der Theoriewert, welcher abhängig ist vom Gewicht des Ausbaus und der Zuladung. Aber eine größere Bodenfreiheit steht zweifelsfrei fest.

Gruß
Andy