THEMA:

EIBA88 schrieb:

wenn das Ding hinten Aufliegt und noch nichtmal voll beladen ist ist das ein Fakt,....

Das bestreitet auch gar keiner - aber das ist das gesamte Federungssystem, bestehend aus der Blattfeder und dem Elastomer. Das Elastomer sorgt für eine Progression im Federverhalten. Fährst du deinen Kasten als Paketlieferant "leer" mit 2,4 to dann federt nur deine Blattfeder, das Elastomer hat bei kleineren Unebenheiten nichts zu tun. Belädst du dein Fahrzeug dann bekommt das Elastomer entsprechend Kontakt und jetzt federn Elastomer und Blattfeder zusammen. Die Gesamtfederrate wird höher und damit der Beladung angepasst.

Wenn unsere Kastenwagen mit einem Gewicht von 3 - 3,5 to auf der Straße stehen, federn Elastomer und Blattfeder immer gemeinsam.

Da hier schon fast "argumentiert" werden muss wenn jemand einen Maxi mit 4,25to kaufen will, den er dann nachträglich auf 3,5 to ablastet (um ein Fahrwerk mit mehr "Reserven" zu bekommen)....die Nachfrage nach Kastenwagen auf z.B. Basis eines Iveco Daily 50, 60 oder 70 doch eher gegen "Null" geht und die Klagen der Ducato (und anderer Typen) Fahrer über ein unsicheres Fahrverhalten doch eher eine Quote von 0,0x% erreichen, solltest du mal in dich gehen und überlegen ob du möglicherweise etwas verwechselst oder deine Erwartungshaltung eine falsche ist.

Was du verwechseln könntest ist Fahrsicherheit und Fahrkomfort.

Für einen Sevel sprechen nur relativ wenige Fakten..... das wichtigste: Die Laderaumbreite die gerade für einen Querschläfer tagut und die fast geraden Seitenwände...... und natürlich der Anschaffungspreis.
Für diesen Anschaffungspreis bekommt man halt nur eine einfache, rumpelige Vorderachse und gleichzeitig so ziemlich die einfachste Hinterachskonstruktion (Starrachse geführt von Blattfedern) Hier einen PKW ähnlichen Fahrkomfort zu erwarten ist töricht. Entweder akzeptiere ich den Komfort ab Werk (die Sicherheit ist nicht beeinträchtigt!!) oder wenn ich individuell mehr Komfort möchte verändere ich (legal) Stoßdämpfer, Luftzusatzfederung oder spiele mit Rad/Reifengrößen. Damit lässt sich der Fahrkomfort von ein bisschen bis ein bisschen mehr verbessern. Aber ich werde dennoch immer noch deutlich von einem PKW-Niveau entfernt bleiben.... es wird immer an einen tiefergelegten, hart gedämpften Sportwagen erinnern.

Wenn deine Erwartungshaltung nicht erfüllt wurde (hinsichtlich komfort) dann mache deine Probefahrten mit Fahrzeugen die auf Sprinter/MAN/Crafter/Ford/Renault Basis aufgebaut wurden... solltest du etwas finden was dir besser taugt, dann gebe deine Ducato-Basis in Zahlung und werde mit der Alternative glücklich.

Aber versuche bitte nicht mit dem Argument "Sicherheit" Mitstreiter zu finden..... Die Sevelfahrzeuge sind bezogen auf die Fahrsicherheit auf ganz normalem Tranpsorterniveau.

Bei mir hüpft nur mein Herz (höher, vor Freude), wenn ich mit dem Jumper in den Urlaub fahre. Und zwar ganz heavy.

Manfred hat eigentlich schon alles gesagt, wobei mir das Thema Klage gegen Hersteller als sinnfrei am A... vorbeigeht.

Für mich entscheident ist das der Fahrkomfort so weit als möglich zu verbessern. Dei Empfindungen einzelner Personen zum "Nicken " sind sicher auch mehr oder weniger ausgeprägt, ist eben auch ein Stück Gefühlssache.
Da ich meinen Kasten hinten auch höher gelegt habe, sind für mich längere Stößdämpfer sowieso obligatorisch. Die werde ich mir nun von einem bekannten Hertstellrn abstimmen lassen und einbauen.
Bericht wird dann folgen....Winterarbeit Fahrwerksumbau wird dann dokumentiert folgen.

Gru? Peter

dapeet schrieb:

Dei Empfindungen einzelner Personen zum "Nicken " sind sicher auch mehr oder weniger ausgeprägt, ist eben auch ein Stück Gefühlssache.

Gru? Peter

Peter, ich habe ja einen "Nicht-Kastenwagen" mit einem deutlich längeren Hebel hinter der Hinterachse.... und ich hatte auch auf einem Teilstück der A7 diese Nickbewegungen. Bei einer bestimmte Geschwindigkeit (waren bei mir 95 km/h) hatte ich durch die Betonfugen auch diese "nervigen" Nickbewegungen. Die Anregungen der Fahrbahn waren dabei deckungsgleich mit der Eigenfrequenz der Federung, so dass sich das ganze auch aufgeschaukelt hat. Lösung des Problems: 10 km/h langsamer oder 10 km/h schneller fahren und die Anregungen hatten nicht mehr die Eigenfrequenz der Federung. Es gibt halt physikalische Gegebenheiten die sich nicht in Luft auflösen. Mit anderen Stoßdämpfern, einer anderen Hinterachskonstruktion, anderen Reifen, einem anderen Luftdruck hätte man das alles verschieben können, aber halt nicht endgültig abstellen können. Da muss ich mich halt als Fahrer etwas zurücknehmen. Das Nicken ist zwar nervig - ein unsicheres Gefühl oder gar einen unsicheren Fahrzustand gab es dabei aber nicht. Wie "nervig" es empfunden wird, und da gebe ich dir vollkommen recht, ist vom eigenen Empfinden abhängig.

Über Betonfugen fahren ist also das hüpfen?
Weil ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht was
ihr damit meint. Mein Jumper ist jetzt etwas
mehr als ein Jahr 26000 km und mir ist noch
nie sowas direkt aufgefallen. Ok das mit dem
Betonfugen auf der Autobahn hab ich auch ..
aber das macht mein LKW auch. Das liegt
Ja daran das es ein Transporter ist und kein
Auto.. oder bin ich da etwas entspannter bei der
Sache. Und Vergleich den Jumper nie mit einem
Auto weil da verliert er immer .. schönen Sonntag noch ..

Ich hab ja den thread gestartet und kann mittlerweile berichten, dass sich die ganze Chause beruhigt hat. Nach 4000 km und Reduzierung des Luftdruck auf VA4,3 HA4,7 Bar hüpft und springt nichts mehr. Danke nochmal für alle guten Tipps. Ich bin dann raus.

In Tests wurde berichtet das ein aufgerüstetes Fahrwerk zwar um einiges komfortabler ist , die Seiten Neigung bei Kurven oder Slalom fahrten aber deutlich zu nimmt. Auch hier könnte man von "unsicher" reden.
Ich habe also die Wahl zwischen "unsicher" durch nicht arbeitende Federung, oder "unsicher" weil er beim ausweichen umkippt.
Was man macht, macht man falsch- wie immer.

Der schrieb:

...... oder "unsicher" weil er beim ausweichen umkippt.
Was man macht, macht man falsch- wie immer.

Dann hätte dein Ausbauer doch tatsächlich die falsche ESP-Version verwendet --> siehe z.B. www.autobild.de/bilder/wohnmobil-test-hy...-12705617.html#bild5

Allerdings reden wir bei Pössl und Co. über ausgebaute Kastenwagen, deren Schwerpunkt meist ein gutes Stück tiefer liegt und unkritischer reagiert.

Ich glaube, heutzutage sind einige auch ziemlich verwöhnt, verursacht durch die mittlerweile grandiosen PKW-Fahrwerke.
Ein Campingbus mit 3 1/2 Tonnen, gerne auch immer rappelvoll und zu 100% ausgelastet, so vom Handling fahren zu wollen wie einen
modernen PKW, ist schon ambitioniert. Oder sollte ich sagen verwöhnt.
Aus meiner Sicht fährt der Kasten ganz ordentlich. Das Fahrwerk ist, besonders hinten, völlig old-school. Das ist richtig. Es erinnert mich doch sehr an die alten Ford-Fahrwerke aus den Siebzigern.
Und genauso fährt es sich auch.
Aber ich denke auch, dass die Fahrwerksauslegung bei diesen Kastenwagen nicht dem unsrigen Komfortwunsch entspricht, sondern sich einzig auf die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden in diesem Schnell-LKW-Segment orientiert.
Es hat sie schon gegeben bzw. gibt sie ja immer noch, die Wohnmobile mit Schraubenfedern auch hinten. Komfortbetont und auf private Nutzung ausgelegt. Nur unsere Kastenwagen sind dies halt nicht, zumindest wenn man die serienmäßige Fahrwerksgeometrie mal so betrachtet.
In diesem Zusammenhang muss sich ein jeder auch mal Gedanken machen, ob und warum es sinnvoll ist, einen solchen „kleinen“ Kastenwagen bzw. Campingbus stets an der vollsten Auslastung bewegen zu wollen (oder zu müssen ?). Wie viele fahren denn permanent mit 3 ½ to durch die Gegend ? Mit 4 Personen und dem halben Hausstand. Vielleicht sollte man in solchen Fällen ein größeres Wohnmobil wählen ?

Trotzdem habe ich zunehmend den Eindruck, dass, besonders in der heutigen Zeit, eine unglaubliche Erwartungshaltung besteht, die sich an den mittlerweile sehr perfekten PKW-Fahrwerken und den aktuellen PKW-Komforteigenschaften zu orientieren scheint. Und das ist aus meiner Sicht falsch.
Ich lese hier immer von sich aufschaukelnden Autos, von schwer schaltbaren Autos, von zu lauten Autos, von Geräuschen beim Fahren, von rukkelnden Autos etc. Ich möchte sagen, dass das bei LKWS (auch wenn sie kleine sind), dazugehört.
Denn es ist und bleibt ein burschikos, vielleicht auch ruppig zu bedienender Lieferwagen. Ja, ausgebaut zu einem Campingbus. Aber mehr auch nicht. Und dafür macht er seine Sache ganz gut, wie ich finde.
Vielleicht sollten auch einige von uns mal wieder ne ausgiebige Runde im vollbeladenen T2 drehen, um die Sache mit ihrem Sevel nochmal neu und klarer bewerten zu können.
Upgrades wie Luftfahrwerke sind eine perfekte Lösung. Man sollte aber nicht vergessen, dass diese, wenn mal etwas damit ist, auch teuer werden können (hatte das Vergnügen mal in einem PKW).
Kleiner Hinweis : die realen Schäden einiger Mitglieder hier (defekte Synchronringe etc.) nehme ich ausdrücklich aus meinen Ausführungen hier aus. Ihr seid nicht gemeint.

Natürlich hat der Anspruch der Kunden zugenommen, aber ehrlich gesagt leben wir auch im 21. Jahrhundert. Eine Reduktion der Geschwindigkeit zur Mitigation der Unzulänglichkeiten des Fahrwerks kann keine Lösung sein. Überrascht bin ich über die Tatsache, dass diese Fahrzeuge mit dem ausgelieferten Setup für die angegebenen Geschwindigkeiten überhaupt zugelassen wurden. Wer schon einmal beim TÜV vorgesprochen hat, um ein Zubehörteil mit ABE eintragen zu lassen, kann nachvollziehen was ich meine.

Ich kann die Ausführungen von Manfred bezüglich der Modifikation des Fahrwerks nur unterstützen, ohne eine Modifikation ist hier nichts zu holen. Interessant ist, dass diese Teile von diversen Herstellern seit Jahren angeboten werden, diese Tatsache wird von den Wohnmobilherstellern komplett ignoriert.

P.S: Leider ist die Absenkung des Luftdrucks aus meiner Sicht keine Lösung, das Einlenkverhalten wird schwammiger und das Wanklenken nimmt deutlich zu.

Beste Grüße

Andreas