Jetzt wollte ich es genau wissen…
Diese Boxen, die an den Raildrucksensor angeschlossen werden, manipulieren den Messwert vom Sensor. Die Elektronik Schaltung kostet vermutlich 2-3 Euro. Also habe ich mir eine günstige Box bestellt (ca. 30€). Es gibt an der Box eine Schraube zum einstellen - vermutlich ein Spindelpotentiometer. Bevor ich mir so etwas einbaue zu erst checken was die Box genau macht. Versorgungsspannung (5 Volt) angeschlossen und ein Signal von 4 Volt auf den Stecker Sensorseite anlegen.
Auf dem rechten Messgerät ist die Eingangsspannung Sensor Signal 4,00 Volt zu sehen. Der Stecker am Box Ausgang/ zum Motorsteuergerät zeigt auf dem Bild 3,85 Volt - eine Differenz von 150 mV. Im Auslieferzustand war diese Box auf ca. 250 mV Differenz eingestellt. Ich möchte im Fahrzeug mit weniger starten -> 150 mV. Bei 3 Volt Signalspannung beträgt die Differenz nur noch 100 mV usw. Es wird also nicht konstant 150 mV abgezogen sondern in Abhängigkeit der Signalspannung. Das sieht dann so aus:
Der Raildrucksensor hat 3 Kontakte -> Versorgungsspannung (5 Volt), Masse und das Signal (0,5 bis 4,5 Volt). Die Signalspannung steigt proportional mit dem Raildruck. Auf meinem Raildrucksensor steht "98.143.838.80 Sansata" - leider habe ich dazu keine technische Beschreibung gefunden - d.h. ich kenne den Arbeitsbereich/ Verhältnis Druck zu Signalspannung nicht. Anhand anderer im Internet zu findenden Kennlinien hier ein Beispiel wie der Raildruck in einen Spannungswert vom Sensor ausgegeben wird. blau = Serie; orange = inkl. Box (150 mV Differenz)
Soweit so gut…ab ins Fahrzeug Bj 10/2020 (2,2l 103kW). Der Motor startet wie gewohnt. Kräftige Beschleunigungen bzw. das Motorgeräuch unter Last klingen angenehmer. Der Motor reagiert kräftiger/ zorniger auf Pedalbewegungen. Ich habe natürlich mitgemessen - via OBD Bluetooth und der APP Torque Pro. Da für das Steuergerät die Box "unsichtbar" ist wird das mehr an Raildurck nicht messtechnisch ermittelbar. Allerdings konnte ich das berechnen - in orange.
Was habe ich gemacht: Einige Volllastbeschleunigungen unter gleichen Bedingungen (selbe Autobahnauffahrt, Wetter, rpm 1500 - 3500 U/min, 4. Gang). Ab Sekunde 5 geht’s los -> Pedal zum Bodenblech = Engine Load 100% -> Die Drehzahl steigt kontinuierlich -> auch der Raildruck steigt kontinuierlich
1. Erkenntnis: Der Raildruck hat sein Maximum nach 35s von 1800 Bar erreicht (in der Serie, also ohne Box) -> Überraschung für mich: dachte alle aktuellen Diesel fahren mit 2000+ Bar Raildruck
2. Der maximale Raildruck wird erst bei Motordrehzahlen ab 3000 U/min erreicht.
3. Der Raildruck mit der Box liegt ca. 100 Bar höher, also bei 1900 Bar (150 mV)
4. Beschleunigungszeit Serie 26s / inkl. Box 24s -> also 8% schneller
In einer weiteren Beschleunigungsfahrt habe ich versucht das Pedal nur 3/4 durch zu treten = Engine Load ~70%. Los geht`s ab Sekunde 77.
Zu erkennen ist das der Raildruck nicht auf 1800 Bar steigt sondern nur auf ca. 1650 Bar.
Erkenntnis: Eine Überlast des Hochdrucksystems (Pumpe, Rail, Injektor), bei Verwendung der Box, findet ab 3000 U/min mit voll durchgetretenem Pedal statt.
Eure Mithilfe ist gefragt:
Falls jemand die Kennlinie zu "98.143.838.80 Sansata" hat gerne via PN an mich.
Ist dieser Sensor auch in der 2,2l 121 kW Variante verbaut? Zu finden unter der Akustikhaube. Sensor zeigt in Fahrtrichtung/ gegenüber vom Lüfter.
Kann jemand an der 2,2l 121 kW Variante eine Messung durchführen (rpm 1500 - 3500 U/min, 4. Gang)? Mich würde der Raildruckverlauf interessieren. Vielleicht wird hier mit 2000 Bar eingespritzt.